Literatur / Martina Hefter gewinnt Deutschen Buchpreis
Die Leipzigerin Martina Hefter wurde für ihren Roman „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“ mit dem diesjährigen Deutschen Buchpreis geehrt.
Martina Hefter ist neue Preisträgerin des Deutschen Buchpreises. Die Schriftstellerin erhielt die Auszeichnung am Montagabend bei einem Festakt in Frankfurt am Main für ihren Roman „Hey guten Morgen, wie geht es dir?“. Dieser spielt im Milieu des sogenannten Lovescamming-Betrugs und zeichnet die komplexe Wechselbeziehung zwischen einem Betrüger in Nigeria und einer Frau nach, die sich absichtlich auf dessen Spiel einlässt.
Das Werk Hefters sei ein „klug choreografierter Roman, der eine ganz eigene Anziehungskraft ausübt“, erklärte die Jury des Buchpreises zur Begründung. „Auf faszinierende Weise verbindet der Roman zermürbenden Alltag mit mythologischen Figuren und kosmischen Dimensionen, er navigiert zwischen Melancholie und Euphorie, reflektiert über Vertrauen und Täuschung.“
Tageblatt-Korrespondentin Anina Valle Thiele stellte bereits im September ausgewählte Werke von Frauen auf der diesjährigen Long- und Shortlist für den Deutschen Buchpreis vor – und bezeichnete Hefters Werk als „kleinen Geniestreich“. Der Roman sei „nicht nur vom Sujet her originell, er gibt – im Vergleich zu anderen Romanen der diesjährigen Longlist – Einblicke in das prekäre Leben von Künstler*innen, die wirklich finanziell herumkrebsen und sich mit den Preisgeldern und Förderungen von Pizzazungen ernähren“.
Der Deutsche Buchpreis für den wichtigsten Roman des Jahres zählt zu den renommiertesten Literaturauszeichnungen der Bundesrepublik. Traditionell wird er vor dem Beginn der Frankfurter Buchmesse verliehen, die am Dienstag im Beisein von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) und Italiens Kulturminister Alessandro Giuli eröffnet wurde. Italien ist in diesem Jahr Gastland.
Für den diesjährigen Buchpreis nominiert waren neben Hefter auch Maren Kames, Clemens Meyer, Ronya Othmann, Markus Thielemann und Iris Wolff. Die Gewinnerin erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro, alle anderen Nominierten jeweils 2.500 Euro.
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