Radsport / Im engen Kreis der Favoriten: Cyclocross-EM in Pontevedra (ESP) mit Schreiber und Papi
Am Sonntag um 11.00 Uhr nimmt Marie Schreiber das EM-Rennen der U23 im spanischen Pontevedra in Angriff. Beim ersten Saisonhöhepunkt zählt die luxemburgische Meisterin zum engsten Favoritenkreis. Eine Stunde zuvor wird Lennox Papi versuchen, seine Frühform in eine Top-20-Platzierung bei den Junioren umzumünzen.
Bis auf die Generalprobe am vergangenen Wochenende verlief die Saison für das Nachwuchstalent bislang optimal. Bei allen vier regionalen U19-Rennen konnte Papi seine engsten Konkurrenten deutlich auf die Ehrenplätze verweisen. Beim internationalen Rennen in Contern lag der 17-Jährige an Position acht, bis er wegen eines technischen Defekts auf Rang 15 zurückfiel. Unter 49 Konkurrenten aus 15 Nationen gilt es für Lennox Papi einen guten Start hinzulegen, um dann eine schnelle Gruppe zu erwischen.
Marie Schreiber wird anschließend alles daransetzen, um ihre hartnäckigsten Gegnerinnen abzuhängen. Die Vorzeichen für eine gelungene EM könnten kaum besser sein. „Der Übergang aus der Straßensaison ist positiv verlaufen. Nach der Straßen-WM habe ich die Gravel-WM bestritten. Nach einer kurzen Pause habe ich die Cross-Saison in Angriff genommen“, so die Allrounderin, die bei ihren vier Starts dreimal auf dem höchsten Treppchen stand. „Es ist immer gut, mit einem positiven Gefühl in die Saison zu starten. Bei meinem ersten Sieg saß ich zum ersten Mal überhaupt in dieser Saison auf dem Cross-Rad. Das ‚Feeling‘, auch was die Technik anbelangte, war gleich sehr gut“, schildert sie ihre Eindrücke beim Saisoneinstieg. Aufhorchen ließ Schreiber zwei Tage nach dem Doppelsieg in Nommay (F) mit ihrem zweiten Platz bei der Nacht Van Woerden, wo sie den Sieg nur um fünf Sekunden, hinter Doppelweltmeisterin Lucinda Brand, verpasste. Deren Landsfrau Fem Van Empel, die amtierende Titelträgerin, musste sich mit Rang drei begnügen.
Bereit für „das bestmögliche Resultat“
Letzten Sonntag hatten die einheimischen Radsportanhänger dann die seltene Gelegenheit, sich von den Fahrkünsten der 21-Jährigen zu überzeugen. „Ich habe zwar souverän gewonnen, was aber nicht heißt, dass es ein leichtes Rennen war. Eine Woche vor der EM war es ein wichtiges Vorbereitungsrennen. Von Anfang bis zum Schluss bin ich voll gefahren. Ich habe unterwegs kaum Fehler gemacht und es ist insgesamt ganz rund gelaufen. Ziel war es, gut vorbereitet zur EM zu fahren. Die Form passt, an der Technik kann man zu einem solch frühen Zeitpunkt der Saison natürlich noch feilen. Je mehr Rennen man bestreitet, desto besser läuft es. Ich bin zufrieden damit, wie ich derzeit fahre. International habe ich, mit Ausnahme der Nacht Van Woerden, noch kein Rennen mit den Spitzenfahrerinnen bestritten. Es war erst mein viertes Rennen in dieser Saison, sodass der Rhythmus noch etwas fehlt“, so die Luxemburgerin, der es zudem sichtlich Freude gemacht hat, „zu Hause“ zu fahren, vor den Augen ihrer Familie und ihren Freunden. „Das hat mir gutgetan“, sagte Schreiber gleich nach ihrer Zieleinfahrt, fünfeinhalb Minuten vor der Zweitplatzierten Alexe De Raedemaeker aus Belgien.
„Nach vier Rennen stimmt die Form und mit meiner Technik bin ich ebenfalls zufrieden. Ich bin bereit für die EM, wo ich das bestmögliche Resultat anstrebe. Ich visiere ganz klar das Podium an und werde dann schauen, was dabei herauskommt“, so Schreiber, die bei der EM 2023 in Pontchâteau (F) Zweite geworden war hinter Zoe Backstedt, voller Zuversicht. Die Britin gehört am Sonntag nicht zum 24-köpfigen Starterfeld.
„Von meinen vier Rennen habe ich nur eines mit der internationalen Elite bestritten. Das Rennen der U23 ist noch mal etwas anderes. Meine Hauptkonkurrentinnen kommen aus den Niederlanden (Red.: Leonie Bentveld), Tschechien (Kristyna Zemanova) und Belgien (Fleur Moors). Ich weiß allerdings nicht, wie sie drauf sind, da wir bislang noch nicht gegeneinander gefahren sind. Das werden wir dann spätestens am Sonntag sehen“, schmunzelt Schreiber, die abschließend einen Blick auf ihre weitere Saisonplanung wirft. „Nach der EM werde ich eine kleine Pause einlegen. Vor dem ersten Weltcup bestreite ich zwei Superprestige-Rennen. Danach werde ich, mit Ausnahme des Laufs Anfang Dezember in Italien, wo ich mit der Mannschaft im Trainingslager bin, alle Weltcups bestreiten. Mein Ziel ist es, die ganze Saison über konstant zu fahren, um dann bereit zu sein für die WM.“
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