Damen-Handball / Zwischen dem HBD und dem Europapokal-Achtelfinale steht eine große Herausforderung
Die Damen des HB Düdelingen wollen versuchen, als erste Mannschaft in der Geschichte des luxemburgischen Frauenhandballs ins Achtelfinale des EHF European Cup einzuziehen. „Das ist unser Ziel“, sagt Kreisläuferin Laura Willems vor dem Drittrundenhinspiel gegen JuRo Unirek VZV am Sonntag. Auf den Doublesieger wartet allerdings eine schwere Aufgabe.
Die Vorfreude ist wenige Stunden vor dem Hinspiel gegen Unirek bei Laura Willems groß. „Es ist für uns etwas ganz Besonderes“, sagt die Co-Kapitänin des HBD. Im luxemburgischen Damen-Handball ist es eher selten, dass ein Team eine Runde im Europapokal übersteht. Zuletzt schaffte dies Düdelingen 2021, davor war es 2014 auch der HBD. Nun stehen die Düdelingerinnen erneut im Sechzehntelfinale. „Dass wir das jetzt erneut geschafft haben, ist ein super Erfolg für uns“, sagt Willems. Gemeinsam mit ihrer Mannschaft träumt sie davon, jetzt ein kleines Kapitel Luxemburger Handballgeschichte zu schreiben und ins Achtelfinale einzuziehen. Etwas, das bis dato noch keinem Damen-Team aus dem Großherzogtum gelungen ist. „Wir haben die kleine Hoffnung, dass uns das gelingt. Es ist auch unser Ziel“, sagt die 27-Jährige. „Natürlich ist das auch ein zusätzlicher Druck, dessen sind wir uns bewusst. Und wir dürfen auch nicht vergessen, dass da eine große Konkurrenz auf uns zukommt.“
Wieder ein niederländischer Gegner
Die Düdelingerinnen hatten bereits in der Vorrunde gegen ein niederländisches Team gespielt und dabei zwei klare Siege gefeiert. Das Hinspiel gegen Venéco Vélo gewann der HBD mit 22:17, das Rückspiel noch deutlicher mit 30:18. „Im ersten Spiel war die Nervosität noch größer, wir wussten nicht genau, was auf uns zukommt, da sie einen Umbruch durchgemacht hatten. Im zweiten Spiel haben wir es dann besser gemacht, waren nicht mehr nervös und wussten genau, was wir zu tun hatten“, blickt Willems darauf zurück. JuRo Unirek VZV ist mit dem vergangenen Gegner allerdings nicht zu vergleichen. Venéco Vélo liegt in der niederländischen Meisterschaft derzeit punktlos auf dem letzten Platz, Unirek dagegen mit zehn Zählern auf dem dritten Rang.
„Venéco hat gegen uns im Hinspiel auch ein starkes Spiel gemacht, ich denke, wenn sie in Holland jedes Mal so auftreten würden, hätten sie vielleicht auch das ein oder andere Spiel mehr gewonnen“, so Willems. „Aber unser jetziger Gegner ist sicher ein gutes Stück stärker. Sie sind vor allem größer, wir müssen gucken, läuferisch besser zu sein, weil sie vielleicht durch ihre Größe einen Ticken langsamer sind. Es wird jedenfalls eine ganz andere Erfahrung.“ Die Düdelinger Kreisläuferin erwartet nach der Videoanalyse des Gegners besonders auf physischer Ebene ein schwieriges Spiel. „Körperlich sind wir im Nachteil“, erklärt sie. „Im Angriff spielt Unirek zwar ein bisschen langsamer, aber ihre Pässe sind sehr präzise und fest. Dadurch reißen sie ihre Löcher auf. Ich schätze sie schon auch ein bisschen stärker ein als uns selbst.“
Gerade deswegen sei es wichtig, das Spiel hoch konzentriert anzugehen und ab der ersten Minute den Respekt abzulegen. In der Düdelinger Mannschaft sind viele junge Spielerinnen, für einige wird es die erste Erfahrung in dieser Stufe des Wettbewerbs werden. Als Co-Kapitänin hilft Willems dabei, ihnen das nötige Selbstvertrauen zu geben. „Insgesamt machen sie das wirklich gut. Sie spielen relativ frei auf“, sagt sie. „Wir versuchen, ihnen im Training den Druck zu nehmen. Sie müssen keine Angst haben, denn sie haben es absolut verdient, bei uns in der ersten Mannschaft zu spielen. Wenn sie dieses Selbstvertrauen haben, kommt der Rest von alleine.“
Intensive Vorbereitungswoche
Mit einem 27:20-Sieg gegen Esch haben sich die Düdelingerinnen am vergangenen Wochenende auf den Europapokal eingestimmt. Dadurch, dass der Spielbetrieb in der nationalen Meisterschaft davor aber aufgrund der Länderspielpause während drei Wochen ruhte, ist die Vorbereitung aber nicht ganz optimal verlaufen. „Da einige von uns in der Nationalmannschaft spielen, konnten wir im Verein in der Zeit nicht zusammen trainieren“, so Willems. „Nach den Länderspielen in Italien hätte man vielleicht auch eine kleine mentale und körperliche Pause gebraucht, aber man muss sich dann schon auf das nächste Spiel konzentrieren. Das war nicht ideal, aber wir haben die letzte Woche jetzt intensiv genutzt, um uns auf diese Herausforderung zu fokussieren.“ Die Mannschaft sei nun bereit. „Die Vorfreude ist groß, das wird eine coole Erfahrung“, sagt Willems.
Der Anpfiff des Hinspiels erfolgt am Sonntag um 16.00 Uhr im Düdelinger „Centre sportif René Hartmann“, das zweite Aufeinandertreffen findet am darauffolgenden Samstag im niederländischen ’tVeld statt.
„Jetzt diese weitere Runde zu spielen, ist für uns die Belohnung für die harte Arbeit, die wir in den letzten Wochen und Monaten geleistet haben“, sagte HBD-Trainer Mikel Molitor bereits nach der Auslosung des Sechzehntelfinals. „Wir werden alles daransetzen, ein gutes Ergebnis rauszuholen. Als amtierender Meister und Pokalsieger wollen wir zeigen, dass wir verdientermaßen in dieser dritten Runde stehen.“
Das Programm
EHF European Cup, 3. Runde:
Hinspiel am Sonntag in Düdelingen:
16.00: HBD – JuRo Unirek VZV
Rückspiel am 16. November in ’tVeld (NL)
19.00: JuRo Unirek VZV – HBD
Der Kader
Tor: Pauline Leythienne, Barbara Fangueiro
Feldspielerinnen: Kim Wirtz, Laura Ciufoli, Paula Mputu, Sharon Dickes, Sam Jominet, Laura Willems, Lara Steffen, Dea Dautaj, Svenia Gambini, Joy Krier, Joy Wirtz, Maria Borrelli, Zoé Caruso, Ninon Bolle
Trainer: Mikel Molitor
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