Laut Frontex / 2024 bislang 43 Prozent weniger irreguläre Grenzübertritte
Die Zahl der an den Grenzen der Europäischen Union (EU) festgestellten irregulären Grenzübertritte geht weiter zurück. Das geht aus jüngsten Zahlen der europäischen Grenzschutzagentur Frontex hervor.
In den ersten zehn Monaten dieses Jahres kamen rund 191.900 illegale Migranten in die EU, das sind 43 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr. Vor allem im zentralen Mittelmeer sowie auf der sogenannten Balkanroute sind in diesem Jahr viel weniger Menschen irregulär in die EU eingereist.
So wurden im zentralen Mittelmeer, wo seit Jahren die meisten Menschen versuchen, in die EU zu gelangen, von Januar bis Ende Oktober 55.227 illegale Migranten registriert. Das sind 62 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2023. Dennoch bleibt das Meer zwischen Libyen und Tunesien einerseits sowie der italienischen Insel Lampedusa und Sizilien andererseits die am meisten genutzte Route illegaler Migranten, um in die EU zu gelangen. Allerdings nur noch knapp. Denn mit 54.989 erfassten irregulären Grenzübertritten und somit einer Zunahme um 14 Prozent kommen immer mehr Menschen über die östliche Mittelmeerroute in die EU. Dazu zählt vor allem die Meeresregion zwischen der Türkei und Griechenland.
Der größte Rückgang wurde allerdings auf der sogenannten Balkanroute verzeichnet. Hier ging die Zahl der illegalen Migranten um 80 Prozent zurück. Nur mehr 18.955 Menschen kamen über die Grenzen vor allem Serbiens und Bosnien-Herzegowinas in die EU. Der größte Anstieg wiederum wurde an der östlichen Landgrenze zwischen Belarus und Russland, sowie Polen und den baltischen Staaten verzeichnet. Hier stieg die Zahl der irregulären Grenzübertritte – 15.237 insgesamt – in den ersten zehn Monaten dieses Jahres um 195 Prozent. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die beiden Regime in Moskau und Minsk den Druck auf die EU erhöhen wollen, indem sie Menschen aus afrikanischen und asiatischen Ländern an die Grenzen bringen und diese zum Grenzübertritt auffordern oder teilweise auch zwingen.
Immer mehr Migranten auf Westafrikaroute
Immer mehr Menschen versuchen ihr Glück, um von der westafrikanischen Atlantikküste aus zu den spanischen Kanaren-Inseln zu gelangen: 34.091 waren es in diesem Jahr bislang, eine Steigerung um 14 Prozent. Allerdings gilt diese Route wegen der dortigen Strömungen auch als eine der gefährlichsten. Im westlichen Mittelmeer schließlich, zwischen Marokko und Spanien, haben bislang 12.952 Menschen die Überfahrt geschafft, ein Rückgang um 5 Prozent. Am Ärmelkanal wiederum sind es immer mehr Menschen, die die EU in Richtung Großbritannien verlassen: 57.162 Menschen wurden in den ersten zehn Monaten 2024 gezählt, ein Anstieg um fünf Prozent. Dabei handelt es sich überwiegend um Menschen aus Afghanistan, Syrien, sowie dem Irak.
Über die beiden westlichen Routen gelangen hauptsächlich Menschen aus afrikanischen Staaten in die EU: aus Mali und Marokko, aber auch Algerien und dem Senegal. Auf der zentralen und östlichen Mittelmeerroute sind vor allem Menschen aus Syrien unterwegs, aber auch aus Bangladesch, Afghanistan, Tunesien und Ägypten. An den östlichen Landgrenzen kommen die Migranten überwiegend aus der Ukraine, Somalia und Eritrea; auf der Balkanroute wiederum sind die Herkunftsländer Syrien, die Türkei, sowie Afghanistan. (gk)
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