Gazakonflikt / Israel weist Vorwürfe von Menschenrechtsaktivisten als „völlig falsch“ zurück
Israel weist Vorwürfe von Human Rights Watch zurück, im Gazastreifen Kriegsverbrechen zu begehen – der Streit um die Evakuierungsaufforderungen spitzt sich weiter zu.
Israel hat Vorwürfe der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) entschieden zurückgewiesen, mit seinen wiederholten Evakuierungsaufforderungen an die Bevölkerung im Gazastreifen „Kriegsverbrechen“ zu verüben. „Die Wortwahl von Human Rights Watch zum Verhalten Israels im Gazastreifen ist immer wieder völlig falsch und realitätsfern“, erklärte der israelische Außenministeriumssprecher Oren Marmorstein am Donnerstag im Online-Dienst X.
HRW hatte in einem am Donnerstag veröffentlichten 172-seitigen Bericht unter anderem geschrieben, israelische Entscheidungsträger begingen das „Kriegsverbrechen der Zwangsumsiedlung“.
Der israelische Außenministeriumssprecher Marmorstein erklärte hierzu, „im Gegensatz zu den Behauptungen im HRW-Bericht ziele das Vorgehen Israels im Gazastreifen ‚ausschließlich auf die Zerschlagung der Terror-Einrichtungen‘ der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ab – und ‚nicht auf die Bevölkerung im Gazastreifen‘“. Dies stehe „im Gegensatz zur Hamas“, die „Zivilisten als menschliche Schutzschilde“ gebrauche und „Terror-Einrichtungen“ in Wohngebieten platziere. Israel werde „weiterhin im Einklang mit dem Kriegsvölkerrecht“ handeln.
Konflikt eskalierte nach Großangriff der Hamas im Oktober
Der Krieg im Gazastreifen war durch den beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1206 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Nach dem Hamas-Angriff startete Israel einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen. Nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen wurden dabei bisher mehr als 43.700 Menschen getötet, mehrheitlich Zivilisten. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
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