80 Arbeitsplätze gefährdet / OGBL und LCGB verurteilen angekündigten SES-Sozialplan
Wie bereits Ende Oktober von den Gewerkschaften LCGB und OBGL angekündigt, soll es am Hauptsitz der SES in Betzdorf einen Jobabbau geben. 80 Menschen könnten betroffen sein, teilten sie nun am Freitagnachmittag mit.
„Am 15. November teilte die Geschäftsleitung von SES ihren Mitarbeitern offiziell mit, dass in Luxemburg im Rahmen ihrer Outsourcing-Strategie nach Indien 80 Arbeitsplätze abgebaut werden könnten“, so die beiden Gewerkschaften in einer gemeinsamen Mitteilung.
Es sei für sie „schlichtweg ein Skandal, dass die SES-Direktion sich anschickt, sich auf so brutale Weise von einem Teil ihrer Beschäftigten zu trennen, und dies mit dem stillschweigenden Einverständnis der Regierung“, so die beiden Gewerkschaften. Sie „sind fest davon überzeugt, dass ein Sozialplan nicht angemessen ist“, und fordern die SES-Direktion auf, einen „Plan de maintien dans l’emploi“ auszuhandeln. Die für die Arbeitnehmer grausame Nachricht kommt zudem nur wenige Wochen vor den Weihnachtsfeiertagen, heben sie hervor.
OGBL und LCGB: Regierung muss intervenieren
Von der „Wachstumsstrategie“ der Geschäftsführung halten sie indes nicht viel: „Diese Strategie besteht ausschließlich aus Kostensenkungsmaßnahmen, ohne jegliche Berücksichtigung der langfristigen negativen Folgen für das Unternehmen.“ Wieder einmal sind es einfache Arbeitnehmer, die die Kosten tragen, schreiben sie und verweisen auf eine Vergütung des Geschäftsführers.
Diese Entscheidung sei zudem völlig inkohärent zu den Bemühungen der Regierung Frieden-Bettel, Talente nach Luxemburg zu holen, so LCGB und OBGL. „Während die Arbeitgeberlobby sich ständig über einen Mangel an Fachkräften auf dem luxemburgischen Arbeitsmarkt beklagt, wie kann ein Wegfall von hochqualifiziertem Fachwissen im Bereich Telekommunikation und Satelliten mit der Anziehung neuer Talente vereinbar sein?“ Sie fordern die Regierung erneut auf, in dieser Angelegenheit zu intervenieren.
Ende Oktober hatten sie bereits in einer gemeinsamen Mitteilung erklärt, „einen massiven Stellenabbau“ infolge der Auslagerungen nach Indien zu befürchten. Der einst so erfolgsverwöhnte luxemburgische Satellitenbetreiber SES hat seit einiger Zeit, wie andere in seiner Branche auch, mit einem schwieriger gewordenen Umfeld zu kämpfen.
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