Domaine Tageblatt (1.1) / Das erwarten sich die Redakteure und die Winzerin vom neuen Projekt
Unter dem Projektnamen „Domaine Tageblatt“ will die Redaktion ihren eigenen Wein herstellen, und zwar vom Zurückschneiden der Reben im Winter bis zur Kommerzialisierung der Flaschen. Was wird sich von diesem Projekt erwartet?
Corinne Kox (Domaine L&R Kox)
„Ich freue mich, dass die Redaktion den ganzen Prozess der Weinproduktion einmal durchlaufen wird. Dass sie lernen, was es heißt, mit dem Boden zu arbeiten, mit den Rebstöcken, bis hin zur Kommerzialisierung der fertigen Weinflaschen. Richtige Erwartungen habe ich keine, beziehungsweise sind sie schon aus dem Grund erfüllt, dass die Redaktion bereits anfängt, sich die Fragen zu stellen und die Herausforderungen zu erkennen, mit denen wir Winzer jeden Tag konfrontiert sind. Es wird Etappen geben, die etwas kritischer sind, wie zum Beispiel das Zurückschneiden der Reben. Wenn hier Fehler gemacht werden, riskiert man nachher keinen Ertrag zu haben. Ich und mein Team werden die Tageblatt-Redaktion möglichst gut begleiten, aber sie sollen auch eine gewisse Unabhängigkeit entwickeln, damit sie am Ende ihre eigenen Erfahrungen und ihren eigenen Wein machen.“
Cédric Feyereisen (Leiter der Lokalredaktion)
„Es ist ganz selten, dass man einen so tiefen Einblick in eine Industrie, einen landwirtschaftlichen Betrieb oder eine ganze Branche bekommt, wie wir ihn jetzt bekommen werden. Darauf freue ich mich sehr. Ich hoffe, dass das Wissen, das wir uns in den nächsten anderthalb Jahren unweigerlich aneignen werden, mich auch noch lange begleitet und mir auch bei späteren Artikeln noch helfen wird.“
Chris Schleimer (Chefredakteur)
„Wir peilen mit diesem Projekt natürlich neue Qualitätsmaßstäbe für Moselweine an. Alles andere wäre eine Enttäuschung. Jetzt aber im Ernst, ich wäre schon glücklich, wenn wir nächstes Jahr zumindest ein paar Trauben aus unserem Weinberg lesen könnten. Für uns als Redaktion ist es die einmalige Chance, so tief in eine spezifische Branche einzusteigen und sämtliche Aspekte des Weinbaus aus einer anderen Perspektive zu sehen als der des Journalisten. Ich freue mich auf spannende Monate und hoffe, dass wir gemeinsam mit unseren Lesern viele neue Erfahrungen machen werden.“
Jenny Füldner, Jil Scheuer, Kim Kieffer (Grafik)
„Wir freuen uns auf eine aktive Herausforderung, bei der wir einiges lernen, was abseits unserer normalen Tätigkeit und Verantwortung liegt. Gewöhnlich arbeiten wir Grafiker mit dem Endprodukt der Journalisten – unsere Aufgabe ist es, deren aufgearbeitete Artikel druckbar und ansprechend zu gestalten. In dem Projekt Domaine Tageblatt sehen wir die Chance, unser Interesse von Anfang an einzubringen und dabei unsere Kollegen bei der Schöpfung journalistischer Arbeit zu unterstützen – etwas ganz Neues. Unser Bestreben ist es, unsere Leser in alle Phasen der Projekt-Reise einzubinden – dabei an dem Werk eines realen Produkts zu arbeiten, ist für uns die Krönung. Wir wünschen uns eine aufregende und spannende Zeit mit unseren Redaktionskollegen und anderen interessanten Persönlichkeiten.“
Stefan Kunzmann (Politikredaktion)
„Was erwartet jemand, der keinen Alkohol trinkt, aber aus einer Weinbauregion kommt, von einem Projekt ‚Domaine Tageblatt’? Wie sind diese beiden scheinbar unvereinbaren Gegensätze zusammenzubringen? Zum einen interessiert mich, wie es möglich ist, guten trinkbaren alkoholfreien Wein zu produzieren. Vielleicht gelingt in dieser Hinsicht ein ähnlicher Erfolgsweg wie bei alkoholfreien Biersorten. Außerdem dürfte es für einen Journalisten spannend sein, den Weg eines jahrtausendealten Produkts vom Ursprung bis zum Endergebnis zu verfolgen und zu beschreiben, also an der Entstehung von Wein, der schließlich als Genussmittel Teil der Kulturgeschichte ist, von Anfang an teilzunehmen.“
Sidney Wiltgen (Politikredaktion)
„Domaine Tageblatt? Guter Witz. So in etwa lässt sich meine Reaktion auf die Ankündigung zusammenfassen, dass das Tageblatt seinen eigenen Wein anbauen wird. Als ich dann hörte, dass wir als ausgebildete Drehstuhlpiloten selbst Hand anlegen sollen, fiel ich aus allen Wolken. Ich traue einigen meiner Büronachbarn nicht einmal mit einer Papierschere – und jetzt soll ich mich neben die in den Weinberg stellen? Ich bin mir sicher, dass wir trotz eines Fahrplans für die kommenden Jahre nicht wissen, worauf wir uns eingelassen haben. Ich hoffe, die Domaine Kox wissen es. Ich bin auf jeden Fall gewillt, es herauszufinden und das eine oder andere über das Luxemburger Kulturgut Wein zu lernen. Oder als wohl weltweit erster Zeitung-/Essigproduzent in die Geschichte einzugehen.“
Sandra Castiglia (Marketing)
„Als Chris mit dem Projekt kam, Wein herzustellen, war ich erst mal ratlos – und musste schmunzeln: ‚Bitte was sollen wir herstellen?’ Doch meine Neugierde war schnell geweckt. Jetzt freue ich mich auf ein spannendes Abenteuer voller Herausforderungen – Regen, Kälte und sicher einige Hürden. Aber ich bin zuversichtlich: Mit unserem Team werden wir das mit Spaß und Engagement meistern! Ich bin gespannt, das Ganze in Videos festzuhalten, und freue mich darauf, die Artikel unserer Journalisten im Tageblatt zu lesen – und natürlich auf unseren eigenen Wein!“
Herbert Becker (freiberuflicher Mitarbeiter)
„Welch überraschende Nachricht hat mich Anfang November aus der Redaktion erreicht! Das Tageblatt baut seinen eigenen Wein an, in einer Parzelle, zur Verfügung gestellt vom Domaine Laurent & Rita Kox aus Remich. Ich wandele seit nunmehr 25 Jahren auf den Pfaden der Luxemburger Rebenhänge, behaupte jetzt einmal dreist, nahezu alle Winzer zu kennen, aber keinen kenne ich besser als Laurent Kox. Ich bin fasziniert von seinem vinophilen Pioniergeist, den er nahtlos an Tochter Corinne übertragen hat. Sie wird unser ambitioniertes Projekt begleiten. Melusina – einer von Laurents vielfach prämierten Crémants mit gleichem Namen – würde vor Freude aus den Fluten der Alzette steigen, erführe sie von diesem neuen Projekt. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir etwas Großartiges in die Flasche zaubern werden.“
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