Crosslauf / Celtic-Festspiele: Vera Hoffmann und Yonas Kinde gewinnen Meistertitel in Diekirch
Der Celtic Diekirch hat die Cross-Meisterschaften auf der heimischen Strecke dominiert. Yonas Kinde stürmte am Sonntag zu seinem vierten Landesmeistertitel in Folge, seine Vereinskollegen Gil und Charel Weicherding standen ebenfalls auf dem Podium. Mit Vera Hoffmann triumphierte auch bei den Frauen eine Celtic-Läuferin.
Auf den letzten Metern breitete Yonas Kinde die Arme aus und flog nach 31:10 Minuten förmlich ins Ziel. Bei seiner elften Teilnahme an den nationalen Crosslauf-Meisterschaften gewann der 44-Jährige nach zuvor sieben Titeln als Verbandsmeister nun seinen vierten Landesmeistertitel in Folge. „Es ist toll, ich liebe den Crosslauf“, sagte er. Kinde hatte am Sonntag in Diekirch von Beginn an ein hohes Tempo vorgelegt und übernahm bereits in der ersten Runde die Führung. Nur sein Celtic-Vereinskollege Gil Weicherding konnte ihm folgen. Nach der Hälfte des Rennens forcierte Kinde dann noch einmal das Tempo und setzte sich nach und nach von Weicherding ab. „Ich wollte nicht riskieren, am Ende gegen die Jüngeren zu sprinten. Deshalb bin ich das Rennen von Anfang an schnell angegangen. Das war meine Taktik.“ Dabei setzte Kinde nicht wie die meisten Läufer auf Schuhe mit Spikes. „Als ich heute Morgen ankam, habe ich mir die Strecke angeschaut und mich entschieden, ohne zu laufen, da nicht so viel Schlamm auf der Strecke war“, erklärte er. „Da ich es gewohnt bin, ohne Spikes zu laufen, habe ich dann auch hier darauf verzichtet.“
Mit Erfolg. Kinde kam am Ende mit 35 Sekunden Vorsprung auf Gil Weicherding ins Ziel. „Ich habe das gemacht, was ich mir vorgenommen hatte. Ich wollte mit Yonas mithalten. Das habe ich während der ersten beiden Runden versucht. Aber irgendwann war sein Tempo zu schnell für mich und ich musste rausnehmen, um mich ins Ziel zu retten“, sagte Gil Weicherding, der vor seinem Bruder Charel (auf 52 Sekunden) Zweiter wurde. „Vor zehn Jahren haben wir noch als kleine Kinder an den Meisterschaften teilgenommen, jetzt mit meinem Bruder auf dem Podium zu stehen, ist mega.“ Den vierten Platz sicherte sich Luc Scheller (auf 1:27 Minuten). Damit gingen die ersten vier Plätze der Meisterschaft allesamt an Celtic-Läufer. Erst dahinter folgte Christophe Kass (Fola) als erster Athlet eines anderen Vereins. „Dass wir als Celtic hier in Diekirch so dominiert haben, ist eine tolle Sache für den Verein“, sagte Weicherding. Kinde stimmte zu: „Wir sind sehr glücklich“.
Hoffmann feiert ersten Titel
Doch die Dominanz des Celtic ging noch weiter. Denn zuvor hatte sich bereits Vera Hoffmann den Titel bei den Frauen gesichert. Sie hatte sich gleich nach dem Start des Rennens zusammen mit Anny Wolter (Fola), Sandra Lieners (CAB) und Liz Weiler (CAD) abgesetzt. Letztere verlor bereits in der zweiten Runde den Anschluss an das Spitzentrio. Zwei Runden später konnten auch Wolter und Lieners dem hohen Tempo von Hoffmann nicht mehr folgen. Die Olympiateilnehmerin siegte schließlich souverän in 36:39 Minuten und war sichtlich zufrieden. „Es war mein Ziel, zu gewinnen“, sagte sie. „Ich konnte die Distanz nicht richtig einschätzen. Ich wollte nicht zu früh zu schnell weglaufen und am Ende dafür bezahlen. Nach drei, vier Runden habe ich mich aber weiter gut gefühlt. Es wurde mir klar, dass ich den Sieg nach Hause bringen kann, und ich habe dann einfach meinen Rhythmus hoch gehalten.“
Für Hoffmann ist es der erste nationale Crossmeistertitel in der Seniors-Klasse. In den vergangenen Jahren musste sie aufgrund der Hallensaison immer auf einen Start bei den Titelkämpfen verzichten. Da die Meisterschaften durch eine Reform des Kalenders jetzt aber schon im November stattfinden und nicht wie zuvor immer erst im März, stand einer Teilnahme diesmal nichts im Weg. „Das große Argument war auch, dass die Meisterschaften bei uns zu Hause stattfanden. Das wollte ich nicht verpassen. Ich hatte also keine andere Wahl“, so Hoffmann lachend. „Da die Hallensaison aber auch jetzt vor der Tür steht, war die Devise: Versuchen, zu gewinnen, aber ohne Risiko, einzugehen.“
Am Ende hatte die 28-Jährige 41 Sekunden Vorsprung auf Fola-Athletin Anny Wolter. Diese meinte dazu: „Mit dem zweiten Platz bin ich zufrieden. Als ich am Start stand, habe ich mir schon gedacht, dass gegen Vera heute nicht mehr drin ist. Trotzdem habe ich versucht, mit ihr mitzuhalten. Das hat auch eine Zeit lang gut geklappt, aber dann hat sie vor allem in den Anstiegen, wo ich die Müdigkeit gespürt habe, Meter gutgemacht“. Dritte wurde am Sonntag Sandra Lieners (CAB).
Die Ergebnisse
Damen (8.980 m): 1. Vera Hoffmann (Celtic) 36:39 Minuten, 2. Anny Wolter (Fola) 37:20, 3. Sandra Lieners (CAB) 38:01, 4. Liz Weiler (CAD) 39:18, 5. Lena Kieffer (Celtic) 39:57
Herren (8.980 m): 1. Yonas Kinde (Celtic) 31:10 Minuten, 2. Gil Weicherding (Celtic) 31:45, 3. Charel Weicherding (Celtic) 32:02, 4. Luc Scheller (Celtic) 32:37, 5. Christophe Kass (Fola) 32:47
Alle Ergebnisse finden Sie auf www.fla.lu
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