Formel 1 / Max Verstappen: Weltmeister in Las Vegas
Max Verstappen ist zum vierten Mal Weltmeister der Formel 1. In Las Vegas holt er die noch nötigen Punkte schon vor dem Ende einer wilden Saison.
Vor den Fontänen des Bellagio sprach Max Verstappen über den kompliziertesten Triumph seiner Karriere, mit holländischem Bier in der Hand nahm er zahllose Glückwünsche entgegen – und irgendwann weit nach Mitternacht in Las Vegas ging dem alten und neuen Weltmeister dann der flüssige Nachschub aus. „Vielleicht wechsele ich gleich noch auf ein anderes Getränk“, sagte er grinsend, „ich muss ja nicht mehr fahren.“
Gefahren war Verstappen auch in Las Vegas wie ein Champion, mehr als Rang fünf war an diesem Tag aber nicht möglich mit dem Red Bull. Doch das genügte, um auch den letzten Rivalen zwei Rennen vor Saisonschluss abzuschütteln, Lando Norris wurde nur Sechster. Seit Sonntagmorgen ist Max Verstappen damit viermaliger Weltmeister der Formel 1 – wie Sebastian Vettel und Alain Prost, noch mehr Titel holten nur Juan Manuel Fangio (5) sowie Michael Schumacher und Lewis Hamilton (7).
„Nach all den Höhen, die wir in den vergangenen Jahren zusammen erlebt haben, ist es sehr besonders, es auch in diesem Jahr zu schaffen“, sagte Verstappen. Das Jahr 2024 sei „sehr herausfordernd“ gewesen, „auch für mich als Mensch. Ich musste ruhig bleiben, auch als es nicht so gut lief. Da habe ich viele Lektionen gelernt.“ Er sei „erleichtert und sehr stolz“.
Mercedes-Doppelsieg
Auch in Las Vegas war sein Red Bull nicht mehr das Wunder-Auto vom Jahresbeginn, die Doppelsieger George Russell und Lewis Hamilton in den Mercedes-Boliden waren unerreichbar. Carlos Sainz und Charles Leclerc in den Ferraris waren ebenfalls zu schnell. Doch Norris im McLaren hatte er spielend im Griff, der Engländer hätte zwingend Punkte gutmachen müssen. Schon vor den abschließenden Rennen in Katar (1. Dezember) und Abu Dhabi (8. Dezember) geht nichts mehr.
Verstappen sei nun in die „Riege der Unsterblichen des Motorsports“ aufgestiegen, kommentierte die englische Daily Mail. Von seinen vier Titeln habe ihm dieser „den härtesten Kampf abverlangt“, schrieb die Gazzetta dello Sport, auch interne Machtkämpfe bei Red Bull hatten seit Jahresbeginn schließlich die Arbeit erschwert. Die Kronen-Zeitung resümierte: „Krisen und Skandale können Max auch nicht stoppen.“
Die Titelentscheidung war exemplarisch für diese Saison, in der Verstappen schon seit Mai nicht mehr das stärkste Auto hatte – und doch immer die maximal möglichen Punkte einsammelte, keinem anderen Konkurrenten gelang das. „Er war immer da, er hat mir das Leben immer schwergemacht“, sagte Norris.
Die eigentliche Entscheidung zugunsten Verstappens, das war das Gefühl der vergangenen drei Wochen, war schon Anfang November in Brasilien gefallen: Psychologisch und auch mit Blick auf die WM-Punkte. Verstappen war dort im Regen von Startplatz 17 zum Sieg gerast, Norris dagegen von der Pole Position auf Rang sechs abgerutscht – der über Monate schrumpfende Vorsprung war plötzlich wieder riesig. Das zuvor durchaus realistische Szenario – Norris fängt den Serien-Weltmeister im Endspurt ab – war seither nur noch theoretisch möglich. (SID)
Im Überblick
Großer Preis von Las Vegas: 1. George Russell (Großbritannien) Mercedes 1:22:05,969 Stunden, 2. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 7,313 Sekunden zurück, 3. Carlos Sainz jr. (Spanien) Ferrari 11,906, 4. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 14,283, 5. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull 16,582, 6. Lando Norris (Großbritannien) McLaren 43,385, 7. Oscar Piastri (Australien) McLaren 51,365, 8. Nico Hülkenberg (Deutschland) Haas 59,808, 9. Yuki Tsunoda (Japan) Racing Bulls 1:02,808 Minuten zurück, 10. Sergio Perez (Mexiko) Red Bull 1:03,114, 11. Fernando Alonso (Spanien) Aston Martin 1:09,195, 12. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas 1:09,803, 13. Zhou Guanyu (China) Sauber 1:14,085, 14. Franco Colapinto (Argentinien) Williams 1:15,172, 15. Lance Stroll (Kanada) Aston Martin 1:24,102, 16. Liam Lawson (Neuseeland) Racing Bulls 1:31,005, eine Runde zurück: 17. Esteban Ocon (Frankreich) Alpine, 18. Valtteri Bottas (Finnland) Sauber, ausgeschieden: Alexander Albon (Thailand) Williams (25. Runde/Defekt), Pierre Gasly (Frankreich) Alpine-Renault (15./Defekt)
WM-Fahrerwertung: 1. Verstappen 403 Punkte, 2. Norris 340, 3. Leclerc 319, 4. Piastri 268, 5. Sainz jr. 259, 6. Russell 217, 7. Hamilton 208, 8. Perez 152, 9. Alonso 62, 10. Hülkenberg 35, 11. Tsunoda 30, 12. Gasly 26, 13. Stroll 24, 14. Ocon 23, 15. Magnussen 14, 16. Albon 12, 17. Daniel Ricciardo (Australien) 12, 18. Oliver Bearman (Großbritannien) 7, 19. Colapinto 5, 20. Lawson 4
WM-Teamwertung: 1. McLaren 608 Punkte, 2. Ferrari 584, 3. Red Bull 555, 4. Mercedes 425, 5. Aston Martin 86, 6. Haas 50, 7. Alpine 49, 8. Racing Bulls 46, 9. Williams
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