Basketball / „Die Chemie stimmt“: Nationale-2-Leader Racing vor dem Pokalduell gegen die Amicale Steinsel
Nach zehn Spieltagen steht der Racing noch immer ungeschlagen an der Tabellenspitze der Nationale 2. Am Dienstagabend trifft das Team von Coach Adam Radomirovic, als einzig verbleibender Vertreter des Unterhauses, im Viertelfinale der Coupe de Luxembourg auf den amtierenden Meister Amicale Steinsel.
Beim Verein aus der Hauptstadt, der nach der Saison 2021/22 in die zweite Liga abgestiegen ist, ist derzeit ein Aufschwung erkennbar. Der derzeitige Erfolg sei ein Ergebnis von harter Arbeit, so Trainer Adam Radomirovic, dessen Engagement im Verein weit über die Trainerfunktion hinausgeht, da er als Sportmanager für ein breites Aufgabenfeld zuständig ist. Die Liste seiner Aufgaben ist lang: „Dazu gehören Einstellung und Ausbildung der Trainer, strategisches Management und Marketing-Konzeption in Zusammenarbeit mit dem Vorstand, Kommunikation mit der Stadt Luxemburg bezüglich der Hallen, alle Spielansetzungen, Transfers, Leihen, Kooperationen und neue Spielerlizenzen in Zusammenarbeit mit unserer administrativen Sekretärin und dem Verband durchführen. Zuletzt auch gemeinsam mit unserem Jugendkoordinator Christian Nittler das allgemeine Leistungs- und Jugendkonzept im Verein aufstellen und leiten,“ so der 37-Jährige, der nach seiner aktiven Karriere als Profi-Spieler an der Megatrend-Universität in Belgrad einen Hochschulabschluss im Studienfach Basketball erlangt hat und momentan ein zweites Studium in BWL abschließt. Das Management-Feld reize ihn sehr und die Aufgaben im Verein ergänzen sich gut mit dem Studium.
Der Racing plant mit einem Trainer, der den einheimischen Basketball kennt. Seit 2013 ist Radomirovic in Luxemburg als Coach aktiv. Er war in Trier als Co-Trainer und im Jugendbereich im Einsatz, als er ein Angebot von Nitia Bettemburg erhielt. „Als noch junger Coach erhielt ich die Möglichkeit, als Head Coach in Luxemburg zu arbeiten, also gleich um die Ecke, was ich sofort genutzt habe. Es hat sofort geklickt. Und es macht immer noch Spaß, in Luxemburg als Head Coach zu arbeiten“, erklärt der Racing-Coach, der zuvor beim Gréngewald und in Bascharage auf der Trainerbank saß, mit einem Schmunzeln. Als Spieler ging er in Deutschland unter anderem für Hagen und Bamberg auf Korbjagd. Mit Bamberg wurde er 2005 deutscher Meister und hat Erfahrung im ULEB-Cup (dem heutigen EuroCup) gesammelt. „Das war schon cool. Es war eine tolle Erfahrung. In dem Jahr habe ich viel mitgenommen, vor allem von Coach Dirk Bauermann, auch im Hinblick auf die spätere Trainerkarriere, was man jüngeren Spielern, aber auch Profispielern vermitteln kann“, so Radomirovic, der früh den Weg in die Trainerkarriere einschlug, nachdem er im Alter von 24 Jahren als Spieler die Schuhe verletzungsbedingt an den Nagel hängen musste.
Alles nach Plan
Rodenbourg-Comeback in Esch
Es war ein Wochenende mit vielen Überraschungen im nationalen Basketball, seien es nun die Niederlagen von Steinsel gegen Contern oder Bartringen gegen Heffingen in der Enovos League der Herren oder der Erfolg des Basket Esch gegen den T71 Düdelingen bei den Damen. Auch beim Spiel der Escher Herren dürfte es am Wochenende viele erstaunte Gesichter gegeben haben, denn Alex Rodenbourg feierte sein Comeback und stand auf Anhieb direkt wieder 20 Minuten auf dem Parkett. Eigentlich hatte der 33-Jährige am Ende der letzten Saison seine Basketballschuhe an den berühmten Nagel gehängt, doch die Escher sind derzeit wieder einmal von Verletzungssorgen geplagt und mussten unter anderem auf Profispieler Jordan Hicks verzichten. So entschied sich der 2,01 Meter große Center-Spieler dazu, der in den vergangenen Wochen auch schon mal als Assistant Coach von Trainer Franck Mériguet auf der Bank saß, seinen Mannschaftskollegen erst einmal auszuhelfen. Wie oft Rodenbourg in dieser Spielzeit noch auf dem Parkett stehen wird, ob vielleicht sogar für den Rest der laufenden Saison, das hat der junge Familienvater noch nicht entschieden, wie er dem Tageblatt erklärte. (J.Z.)
Diese Saison läuft für den Racing bisher alles nach Plan. Die Spiele gegen Schieren (96:100) und die Kordall Steelers (74:83) gingen relativ knapp aus, gegen alle anderen Ligakonkurrenten betrug der Punkteunterschied meist zwischen 20 und 30 Einheiten. Nach zehn Spieltagen hat man ein Korbverhältnis von 929:677 aufzuweisen. „Die Liga ist schwächer geworden – das nutzen wir momentan aus. Zudem traten verschiedene Teams in der Hinrunde nicht in Bestbesetzung an. Es sieht momentan vielleicht leichter aus, als es tatsächlich ist“, relativiert Trainer Adam Radomirovic die Dominanz, zeigt sich jedoch zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Saison. „Die Chemie stimmt. Die Jungs sind bereit, hart zu trainieren. Wir sind eine passstarke Mannschaft. Die Defense läuft. Es gibt keine Ego-Zocker in der Mannschaft, jeder spielt für das Team auch in der Verteidigung. Das ist die größte Stärke und das macht den Jungs auch am meisten Spaß“, erklärt der 37-Jährige den Schlüssel zum Erfolg. Durch die Neuzugänge Johann Bouttet (Musel Pikes) und Angelo Caruso (Hesperingen) ist man breiter aufgestellt und beide Profispieler, Brendan Temple und Antonio Bivins, der seine Qualitäten hierzulande bereits unter Beweis gestellt hat, passen ins Konzept. Eine gute Mischung zwischen erfahrenen Spielern wie Max Hilger und Louis Soragna und jungen Talenten ist vorhanden.
Die Weichen für den Aufstieg sind gestellt. Doch der Racing-Coach warnt, dass noch ein langer Weg bis zum Erreichen des Saisonziels bevorsteht. Am Dienstag steht das Viertelfinale gegen die Amicale auf dem Programm. Das Pokalgeschäft sieht man als Bonus, auch wenn sich der Trainer einen anderen Gegner gewünscht hätte, da man mit Steinsel für ihn auf die auf dem Papier stärkste Mannschaft trifft: „Wir haben eigentlich nichts zu verlieren und können somit locker in die Partie gehen. Ich hoffe auf eine gute Stimmung in der Halle“, so Radomirovic und fügt abschließend hinzu: „Unser Ziel ist es, so lange wie möglich im Spiel zu bleiben. Und wenn uns das gelingt … dann kann alles Mögliche passieren.“
Im Überblick
Coupe de Luxembourg, Viertelfinale:
Am Dienstag:
20.00: Racing (+10) – Steinsel
Am Mittwoch:
20.30: Ettelbrück – Bartringen
20.30: Esch – Walferdingen
20.30: Fels – Musel Pikes
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