Wetterkolumne / Die nächsten Wochen: Flocken ja, doch kein nachhaltiger Winter
Obwohl wir schon im November den ersten Schnee zu sehen bekamen, ähnelt die Wetterlage langsam wieder derjenigen der letzten Winter, in der nachhaltige Wintereinbrüche ein seltenes Ereignis waren.
Immer wieder reden wir von Strömungen aus irgendwelchen Richtungen, doch was machen diese aus? Beispiel Sommer: Liegen wir unter einer südwestlichen Strömung, dann haben wir es meist mit warmen bis heißen, doch auch tendenziell schwülen Luftmassen zu tun, da (markante) Feuchte nach Luxemburg transportiert wird. Kommt diese Warmluft über östlichere Wege zu uns, dann ist sie meist trockener und deutlich weniger anfällig für Gewitter.
Auch im Winter gibt es bestimmte Muster, die über das Wettergeschehen entscheiden – und auch darüber, wie lange sich eine bestimmte Lage durchsetzen kann. Derzeit ist die Wetterlage ziemlich wechselhaft: Bis zum Donnerstag liegen wir unter einer Schleppe mit kalten Luftmassen, die ihren Ursprung teilweise in Russland hat. In der nachfolgenden Zeit, besonders im Laufe der nächsten Woche, tendieren die Modelle wieder in Richtung Westwetterlage, durch die wieder ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen durchrauschen kann. Schneeflocken wären dann bedingt ebenfalls möglich, jedoch nur innerhalb kurzer Zeitfenster, da früher oder später erneut zu milde Luftmassen herangeführt werden.
Bei all dem fällt auf, dass wir bis zum Wochenende keine nennenswerten Niederschläge mehr zu erwarten haben, was eine typische Charakteristik einer östlichen Strömung ist: Im Winter ist eine solche nicht selten für die niedrigsten Temperaturen verantwortlich, doch gleichzeitig sind die Luftmassen nicht groß mit Feuchtigkeit gesättigt. Es ist also die bekannte „trockene Kälte“, die nicht dafür ausgelegt ist, anhaltenden Schneefall nach Luxemburg zu bringen.
Wie die „perfekte“ Winterwetterlage aussehen könnte
Ist man nun ein großer Freund des Winters und erhofft sich einen nachhaltigen schneereichen und kalten Abschnitt, dann könnte folgende Wetterlage ein absoluter Traum sein:
Erst einmal bräuchte man eine nordwestliche Wetterlage, die uns sowohl kalte als auch feuchte Luftmassen zukommen lässt. Dadurch hätten wir im Idealfall immer wieder mit Schneefällen zu rechnen, je nach Luftmassengemisch sogar bis ins Flachland. Bleibt diese Wetterlage bestehen und können somit immer wieder neue Niederschläge in Form von Schnee über uns hinwegziehen, können sich relevante Schneehöhen anhäufen. Um diese Schneedecke nun über Wochen immer noch zu sehen, bräuchte man im Anschluss irgendwann eine kühle östliche Strömung, die uns mehr oder weniger ein natürliches Gefrierfach ermöglicht: Der gefallene Schnee schmilzt durch die kalten Luftmassen nicht weg, während es möglicherweise auch tagsüber an den meisten Orten zu Dauerfrost kommt. Da ein Hoch für diese östliche Strömung verantwortlich wäre, könnte es nachts, über der Schneedecke, sehr stark abkühlen. Das Einzige, was für einen sehr langsamen Schneeschwund sorgen würde, wäre die Sonne: Durch diese schmilzt der Schnee nicht unbedingt erst zu Wasser, sondern er geht sofort in den gasförmigen Zustand über – diesen Vorgang nennt man auch noch Sublimation.
Zurück in die Realität: Steht eine solche Option im Raum?
Wenn man die aktuellen Wetterkarten analysiert, dann spricht keine Berechnung dafür, dass wir in den nächsten Wochen eine solche Wetterlage erleben könnten. Dies schließt allerdings nicht aus, dass in den nächsten Wintermonaten Januar und Februar eventuell eine solche Situation eintreten könnte. Weitere, oft schneereiche Wetterlagen sind die sogenannten „Vb-Wetterlagen“ oder Situationen, in denen massive Luftmassengrenzen entstehen. Bei diesen ist es allerdings in allen Fällen wichtig, wo genau man wohnt: Je nachdem liegt man nämlich auf der wärmeren Seite oder dazwischen, wodurch es dann eher Regen oder Eisregen fällt statt Schnee.
- Stabwechsel bei Feuerwehr: Schuh übernimmt für Bernar - 11. Dezember 2024.
- Bettel und Lenert weiterhin am beliebtesten – Goerens vor Frieden auf Platz drei - 10. Dezember 2024.
- Mehr Züge und angepasste Verbindungen: CFL veröffentlicht neue Zugfahrpläne - 10. Dezember 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos