Handball / „Ich sehe die Fortschritte“: Rajko Milosevic wartet auf den ersten Prestigesieg
Nach einem komplizierten Start in die Saison zeigt die Formkurve beim HB Esch allmählich nach oben. Trainer Rajko Milosevic hofft, bald den ersten Sieg gegen ein Team aus den Top drei zu holen.
„Ich bin Perfektionist“, sagt Rajko Milosevic über sich selbst. Der Escher Trainer wollte schon als Spieler immer gewinnen, das will er auch heute als Trainer. Derzeit blickt er aber auf eine komplizierte erste Saisonhälfte zurück. Fünf Siege stehen zwei Unentschieden und drei Niederlagen gegenüber. In der Tabelle steht seine Mannschaft auf dem vierten Platz. „Ich kann nicht sagen, dass ich auf all unsere Ergebnisse stolz bin“, so der Serbe. „Aber angesichts der Situation, in der wir sind, ist die erste Hälfte der Saison dennoch korrekt.“ Der HB Esch hatte vor allem zu Beginn dieser Spielzeit mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Mit Kapitän Julien Kohn, Loris Labonté und Bob Kirsch fielen drei wichtige Spieler in einem ohnehin überschaubaren Kader aus. „In dieser Phase hatten wir nicht viele Rotationsmöglichkeiten, das war ein Problem. Viele Spieler mussten durchgehend in beide Richtungen spielen, Angriff und Abwehr. Das ist schwer. Wir sind keine Profimannschaft.“
Kohn fehlt auch jetzt noch, Labonté und Kirsch stehen aber seit einigen Wochen wieder im Kader. „Sie brauchten ein bisschen Zeit, um wieder das richtige Feeling zu bekommen. Immerhin war Loris fast fünf Monate raus und Bob sechs Wochen. In der Abwehr ist das kein Problem, aber im Angriff braucht es Zeit“, so der Trainer. Dieses Feeling und insgesamt die Escher Spielstärke scheinen aber mittlerweile nach und nach zurückzukommen.
Ohne Fehler oben mithalten
Der Wendepunkt könnte gerade das 25:25-Unentschieden gegen Diekirch am 23. November gewesen sein. „Das Unentschieden gegen Diekirch darf uns eigentlich nicht passieren. Da hatte die ganze Mannschaft einen schlechten Tag“, so Milosevic. „Ich habe mir in der Nacht nach dem Spiel das Match mindestens fünf-, sechsmal angeschaut bis 6 Uhr morgens. Wir waren nicht aggressiv und haben viele Fehler gemacht.“ Allerdings ist die Reaktion, die seine Mannschaft danach zeigte, stark gewesen. „Gegen die Red Boys haben wir die Woche danach Charakter und guten Handball gezeigt. Besonders in der ersten Halbzeit waren wir gut, danach haben wir ein paar dumme Fehler gemacht, die ein besseres Resultat gekostet haben. Aber es war insgesamt eine positive Antwort auf das schlechte Match“, so Milosevic. „Gegen Standard war es noch besser. Die neuen Sachen, die wir trainieren, funktionieren immer besser.“ Am Wochenende gewannen die Escher das Spiel gegen die Hauptstädter deutlich mit 26:17.
„Ich glaube an meine Spieler und sehe die Fortschritte“, sagt der 43-Jährige, der hofft, bald einen ersten Prestigesieg feiern zu können. „Wenn wir jetzt noch die kleinen Fehler korrigieren und 100 Prozent konzentriert sind, werden wir auch weniger Probleme gegen die Top drei haben. Ich bin mir sicher, dass wir oben mithalten, wenn das gelingt.“
Die nächste Gelegenheit, ihre Fortschritte unter Beweis zu stellen, bekommen die Escher am heutigen Dienstagabend im Nachholspiel gegen Düdelingen. Bis auf Kohn und Ognjen Jokic, hinter dem am Montag aufgrund muskulärer Probleme noch ein Fragezeichen stand, sollten alle Escher Spieler fit sein. „Düdelingen spielt schnellen Handball, macht dadurch aber auch Fehler. Die wollen wir versuchen auszunutzen“, so Milosevic. „Wir werden auch ein paar neue Sachen probieren. Wenn wir dann eigene Fehler vermeiden und uns an unsere Taktik halten, werden wir ein gutes Match haben.“
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