Vierschanzentournee / Rollentausch an Silvester: Paschke in Garmisch auf Austria-Jagd
Der deutsche Gesamtweltcupführende Pius Paschke nimmt nach dem guten Auftakt der Vierschanzentournee die Jagd nach den überragenden Österreichern auf.
Pius Paschke freundete sich mit seiner neuen Rolle schnell an. Gut gelaunt und „zufrieden“ machte sich die große deutsche Tournee-Hoffnung nach dem Auftaktspringen der Vierschanzentournee in Oberstdorf auf den Weg Richtung Garmisch-Partenkirchen. Und das nicht mehr als Gejagter, sondern als Jäger eines rot-weiß-roten Trios. „Mir hat es Spaß gemacht, als ich ganz vorne war, aber so ist es auch gut“, sagte Paschke gewohnt gelassen: „Jetzt freue ich mich auf Garmisch.“
Als Vierter des Gesamtklassements setzt der Routinier beim Neujahrsspringen am Mittwoch (14.00 Uhr, Qualifikation am Dienstag, 13.30 Uhr) die deutsche Jagd nach dem verlorenen Gold-Adler fort. Paschke, im Weltcup noch immer in Führung, sei nun „auf Angriffsposition“, sagte Bundestrainer Stefan Horngacher nach dem stimmungsvollen Auftakt in Oberstdorf zufrieden: „Wir haben alle Möglichkeiten.“
Allerdings auch mächtig Konkurrenz vom Nachbarn. Während Paschke als Alleinunterhalter die Hoffnung auf den ersten deutschen Tourneesieg seit 23 Jahren schultert, kommen die Österreicher im Dreierpack. Stefan Kraft, Jan Hörl und Daniel Tschofenig bilden nach ihrem famosen Dreifachsieg am Schattenberg ein schier unüberwindbares Hindernis für den Deutschen. Siebeneinhalb Meter beträgt Paschkes Rückstand auf den führenden Kraft.
„Da ist schon noch ein bisschen Abstand, aber wir sind bei der ersten Station und haben noch einige Springen vor uns“, sagte Horngacher dennoch gelassen: „Wer die Tournee kennt, weiß, es passiert immer irgendwo irgendwas.“ Und auch Paschke gab sich mit Blick auf die weiteren Springen in Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen (6. Januar) entspannt: „Was die Österreicher machen, ist überhaupt nicht wichtig. Ich konzentriere mich auf meine Sachen.“
Nun gut: „Überhaupt nicht wichtig“ ist die Leistung der Österreicher angesichts der wie immer großen deutschen Hoffnung auf einen Tourneesieg kaum. Ein, zwei Ausrutscher wären schon hilfreich. Dabei mithelfen soll auch der Rest der deutschen Mannschaft, der sich am Sonntag weitgehend aus dem Tournee-Rennen verabschiedet hatte. Andreas Wellinger etwa enttäuschte als 20., einzig Karl Geiger kam nach einem überragenden zweiten Durchgang noch auf Platz acht.
Doch auch für den Tournee-Zweiten von 2021 gehe es nun „in erster Linie“ darum, Paschke im Duell mit der österreichischen Mannschaft „den Rücken zu stärken“. „Wir werden unser Bestes auf der Schanze geben, um die anderen ein bisschen zu verunsichern“, versprach Geiger: „Wenn der Pius in seinem Flow bleibt, dann müssen die das erstmal runterbringen. Es ist noch nichts entschieden. Wir lassen uns nicht unterkriegen.“
Überhaupt sei er erst einmal „froh“, dass Paschke „so durchgekommen ist“, sagte Horngacher. Ein „kleines Fragezeichen“ sei, so der Bundestrainer, nach der verpatzten Generalprobe in Engelberg und den durchwachsenen Trainingssprüngen in Oberstdorf schließlich schon dagewesen. Aber: „Pius hat gezeigt, dass er nach wie vor ganz vorne mitspringen kann“, sagte Horngacher und prophezeite: „Der wird durchziehen.“ Egal, in welcher Rolle. (SID)
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