Domaine Tageblatt (7) / Fazit nach den ersten Wochen: Wir sind noch immer motiviert
Sechs Wochen sind es her, dass wir in Remich „wie der Ochse vorm Weinberg“ standen. Mit diesen Worten haben wir den Auftakt unserer Artikel-Serie „Domaine Tageblatt“ betitelt. Wir sind noch immer fest entschlossen, unseren eigenen Wein zu produzieren – auch wenn wir immer wieder mit unserer Ahnungslosigkeit konfrontiert wurden. Ein erstes Fazit.
Vun näischt eng Anung …
… das war unsere Ausgangslage vor sechs Wochen beim Start unseres vinophilen Abenteuers „Domaine Tageblatt“, mit dem ambitionierten Ziel, einen eigenen Wein zu produzieren. Seither haben wir unseren Horizont erheblich erweitert: Wir haben uns professionelle Ratschläge im Weinbauinstitut geholt, die Schulbank in der Ackerbauschule in Gilsdorf gedrückt, waren bei der „Fête des vins et crémants“ präsent und haben uns einem Crashkurs „Rebschnitt“ unterzogen. Bei dieser Unterweisung übrigens ist unser Respekt vor der mühevollen und umfangreichen Arbeit des Winzers um ein Vielfaches gestiegen.
Bei den Skeptikern unter uns sind die ersten Ängste, wir könnten kläglich scheitern, sichtbar verflogen. Ich für meinen Teil entdecke erste Anzeichen von Herzblut und unbändigem Willen bei den Kolleginnen und Kollegen aus der Redaktion, das anfangs sicherlich von außen belächelte Vorhaben zum Erfolg zu führen. Wir haben also keine kalten Füße bekommen, obwohl: Die stehen in Kürze aber noch an. In zwei Wochen stehen wir in unserer 30 Ar großen Parzelle zur ersten großen Herausforderung, dem Rebschnitt. Hier wollen wir den Grundstein setzen, mit Bedacht vorgehen und die ersten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Rebblüte erfüllen.
Mut gemacht haben uns u.a. zahlreiche „Winzerkollegen“, mit denen wir bereits Kontakt hatten, und nicht zuletzt unsere Mentorin Corinne Kox, die unser Projekt begleitet.
Am Ende haben wir, so unsere berechtigte Hoffnung, einen gelungenen Tropfen in der Flasche. Wine not? (Herbert Becker)
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Das Projekt ist ambitioniert und soll Einblicke in die Welt der Winzer verschaffen. Die Tageblatt-Redaktion wird in den kommenden anderthalb Jahren versuchen, ihren eigenen Wein herzustellen, in einer wöchentlichen Serie über Erfolg und Misserfolg berichten und dabei tiefere Einblicke in die Welt des Weinbaus geben.
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Kleine Schritte
„Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Dieses Zitat vom altgriechischen Philosophen Sokrates geistert mir während fast jedem Domaine-Tageblatt-Termin in meinem Kopf herum. Zwar habe ich in den vergangenen Wochen schon sehr viel gelernt. Doch mit jedem Termin, jeder neuen Information stellen sich mir neue Fragen. Aber genau das macht diese Serie so interessant.
Nehmen wir den Termin im „Wéngert“ von Tom Schumacher. Der erfahrene Winzer und sein Mitarbeiter Jorge Marques Antunes erklärten uns gewissenhaft, wie sie die Reben schneiden. Auch wenn wir während der ausführlichen Erklärungen verstehend nickten, warfen wir uns untereinander eher ahnungslose Blicke zu. Schnipp hier, schnapp da: Die Theorie leuchtet uns ein. Wie Jorge sie so schnell und sicher anwendet, erschließt sich uns nicht. Und noch weniger leuchtet uns ein, wie wir das in wenigen Wochen selbst schaffen sollen.
Doch anders als in unserem meist eher stressigen Alltag, in dem wir uns täglich mit zwei, drei verschiedenen Themen befassen müssen, können wir uns dieses Mal die nötige Zeit nehmen und das Handwerk wirklich verstehen lernen. Denn mit kleinen Schritten kommt man auch ans Ziel. Anfang Januar werden wir unsere eigenen Reben schneiden – dieses Mal mit Corinne Kox an unserer Seite, die uns eine Parzelle auf ihrem Weingut zur Verfügung stellt. Ihr Team wird uns noch einmal erklären, wie, wo und warum wir schneiden sollen. Bisher war alles sehr theoretisch, mit dem neuen Jahr fängt ein neues Kapitel für „Domaine Tageblatt“ an: Wir können endlich selbst Hand anlegen – so lernt es sich am besten.
Trotz mangelnder Praxis glaube ich die Theorie rund um den Weinbau nun besser zu kennen. Mittlerweile beschimpfe ich den Weinberg zum Beispiel nicht mehr als „Feld“, so wie ich das noch vor zwei Monaten während einer Redaktionssitzung gemacht habe – sehr zum Gelächter verschiedener Kollegen. Wie gesagt, kleine Schritte. (Cédric Feyereisen)
„Hoffe, die Motivation bleibt so groß“
Ich fand das Projekt von Anfang an eine gute Idee. Was aber genau auf uns zukommen würde, war mir zu Beginn nicht ganz klar. Ich bin aber schon etwas überrascht, wie schnell es sich herumgesprochen hat und wie positiv es aufgenommen wurde. Das ist gut für den ganzen Weinbau-Sektor.
Es ist auch schön zu sehen, mit welcher Motivation ihr als Tageblatt-Redaktion euch in das Projekt hineinkniet und mit welchem Interesse ihr an die Aufgaben herangeht. Es hätte ja auch sein können, dass die Euphorie schnell verpufft, das ist aber nicht der Fall. Was mir an der Serie bislang gut gefällt, sind auch die unterschiedlichen Themen, die bereits behandelt wurden.
Der Weinbau, so wie die Landwirtschaft im Allgemeinen, ist sehr vielfältig und es ist schön zu sehen, dass diese Vielfalt auch thematisiert wird. Ich hoffe, dass die Motivation so hoch bleibt, wenn die Arbeit im Weinberg beginnt, und freue mich darauf, was dieses Projekt noch alles so mit sich bringen wird. Auf jeden Fall sollten wir auf einen guten Jahrgang 2025 anstoßen! (Corinne Kox)
Tipps und Feedback
Wollen Sie uns bei unserem Projekt unterstützen, uns Tipps und Feedback geben, dann kontaktieren Sie uns über unsere Facebook-Seite oder per E-Mail an wein@tageblatt.lu.
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