Sanem / Kirche in Metzerlach weiter auf dem Prüfstand, Gemeinderat genehmigte Zuschuss für „Eis Epicerie“ in Zolver
In der Ratssitzung der Gemeinde Sanem standen am Freitag zwei Themen im Mittelpunkt: die weitere Verzögerung bei der entweihten Kirche in Metzerlach und die „Epicerie sociale“, ein Projekt, das weiter unterstützt wird.
Geduld sei gefragt, sagte Simone Asselborn-Bintz am Freitagmorgen während der Ratssitzung der Gemeinde Sanem. Zu Beginn erläuterte die Bürgermeisterin den aktuellen Stand zur ehemaligen Kirche in Metzerlach.
Am 7. Januar habe die Gemeinde einen umfassenden Bericht des Institutes für Denkmalschutz (INPA) erhalten. Auf rund 300 Seiten werde der bauliche Zustand der Kirche analysiert. Beton und Dach würden Mängel aufweisen, heißt es vom INPA. Bei einem Treffen mit dem Institut am 13. Januar sei gesagt worden, dass vor Beginn der Instandsetzungsarbeiten weitere Studien notwendig sind. Der Start der Arbeiten werde nun frühestens für September 2025 erwartet, so die Bürgermeisterin.
Andere Ratsmitglieder äußerten sich am Freitag nicht zu dem Thema. Dass das Gebäude, trotz guter und konkreter Ideen, beispielsweise für zivile Zeremonien, nicht genutzt werden könne, erfreut dem Vernehmen nach aber wohl niemanden im Gemeinderat. Zur Erinnerung: 2020 wurde die Kirche nach einem Gemeindebeschluss entweiht. 2022 wurde sie in die Liste des zu schützenden nationalen Kulturerbes aufgenommen. Mehr dazu in der Tageblatt-Reportage „Kein Gott, kein Leben“ vom vergangenen Samstag.
„Eis Epicerie“
Ein weiterer zentraler Punkt der Sitzung am Freitag war die finanzielle Unterstützung der 2015 gegründeten „Eis Epicerie“ in Zolver. Der Gemeinderat genehmigte mehrheitlich einen außerordentlichen Zuschuss in Höhe von 212.966,44 Euro. Diese Summe deckt das Defizit des Jahres 2023, wie es im ursprünglichen Abkommen zwischen der Gemeinde und der Epicerie vorgesehen war. In der überarbeiteten Konvention ist das nun nicht mehr ausdrücklich festgehalten. Aus den Diskussionen im Gemeinderat geht aber hervor, dass alle Ratsmitglieder nach wie vor zum Projekt stehen und es „nicht hängen lassen wollen“. Es scheint aber auch so, dass gewünscht wird, dass die Epicerie eigenständig wirtschaften und über die Runden kommen kann. Gleiches gilt für „Eis Brasserie“, also für das von derselben Organisation betriebene Bistro im nationalen Boulodrome.
Zur Erinnerung: Die Kooperative, in der den Kunden – Sozialhilfeempfänger oder nicht – „bewusstes Einkaufen und eine gesunde Lebensweise vermittelt“ wird, ist ein solidarischer Lebensmittelladen, der von „Ecosol-Sanem asbl“ gegründet wurde. Um den kommerziellen Aspekt dieses Projekts zu gewährleisten, wurde im Juni 2014 die Genossenschaft Episol-Sanem ins Leben gerufen. Grundgedanke ist es, eine soziale, ökologische und solidarische Wirtschaft auf dem Gemeindegebiet zu unterstützen und zu fördern sowie über diesen Weg unter anderem lokale Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen.
Dass dieses Unternehmen Unterstützung verdient, begrüßt auch Serge Faber. In dem Kontext wollten er und „déi gréng Suessem“ mit einem Antrag (Motion) dazu einladen, dass analysiert werde, ob die Gemeinde sich nicht auch an den Kosten anderer Gesellschaften und Vereinigungen beteiligen könne, wie zum Beispiel des „ConcepT21“, besser bekannt als „Restaurant Madame Witzeg“. Der Antrag wurde abgelehnt. Dem angesprochenen Restaurant im Pflegeheim „Op der Waassertrap“ käme man bereits bei der Miete entgegen, so die Bürgermeisterin.
Andere Themen
Zu den anderen Themen der Ratssitzung gehörte die Erneuerung der Leichtathletikanlage in Zolver. April/Mai könnten die Arbeiten beginnen. Das Training sei dann wieder ab Juli möglich.
Zudem werden die Zuschüsse für umweltfreundliche und energiesparende Maßnahmen erhöht. Von 750 auf 1.500 Euro. Dieser Schritt wird wohl begrüßt. Die 1.500 Euro seien aber immer noch relativ wenig im Vergleich mit anderen Gemeinden im Land, so Serge Faber.
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