Türkei / Zahl der Todesopfer nach Hotel-Brand steigt auf 79

Zusammengeknotete Bettlaken hängen an einem Fenster des Hotels „Grand Kartal“, in dem das Feuer ausgebrochen war
Ein Hotelbrand im türkischen Skigebiet Kartalkaya forderte 79 Menschenleben. Die Ermittlungen laufen, elf Verdächtige wurden festgenommen. Überlebende berichten von gravierenden Sicherheitsmängeln.
Nach dem verheerenden Hotel-Brand in einem türkischen Skigebiet ist die Zahl der Todesopfer auf 79 gestiegen. Wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte, müssen mehr als 20 Opfer aber noch identifiziert werden. Etwa 20 der mehr als 50 Verletzten lagen nach Behördenangaben weiter im Krankenhaus. In der Ruine des schwer beschädigten Hotels „Grand Kartal“ in Kartalkaya im Norden des Landes ging die Suche nach möglichen weiteren Opfern weiter.
Bei dem Brand in dem Ski-Hotel mitten in türkischen Winterferien waren in der Nacht zum Dienstag ganze Familien ums Leben gekommen. Am Mittwoch wurden bereits erste Opfer bestattet. Präsident Recep Tayyip Erdogan, der eine eintägige Staatstrauer ausgerufen hatte, nahm in der Provinzhauptstadt Bolu an der Beisetzung von acht Angehörigen eines Ex-Abgeordneten seiner AKP-Partei teil. Auf Fotos war zu sehen, wie er sich mit einem Taschentuch Tränen wegwischte.
Elf Personen festgenommen
Mittlerweile wurden der Hotel-Besitzer und zehn weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Feuer festgenommen. Überlebende hatten geklagt, es habe keinen Feueralarm und nicht genügend Fluchtwege sowie keine Rauchmelder gegeben. Die Hoteldirektion drückte in einer in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichten Erklärung ihren „Schmerz“ aus und versicherte, sie arbeite mit den Behörden bei der Aufklärung des Unglücks zusammen.
Laut dem türkischen Tourismusministerium hatte es in dem Hotel zuletzt im vergangenen Jahr eine „Überprüfung“ durch die Feuerwehr gegeben. Die örtliche Verwaltung und das Ministerium wiesen sich gegenseitig die Verantwortung dafür zu, dass das Hotel „Grand Kartal“ im Skigebiet Kartalkaya als brandschutzkonform eingestuft worden war. „Nicht das Feuer, sondern Nachlässigkeit“ sei für die hohe Opferzahl verantwortlich, schrieb die regierungsfreundliche Zeitung „Hürriyet“ am Mittwoch.
Das Feuer war in der Nacht zum Dienstag aus ungeklärten Gründen in einem Restaurant in der vierten Etage des zwölfstöckigen Gebäudes ausgebrochen und hatte sich rasend schnell ausgebreitet.
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