Luxemburg / Die Jugend wird vielfältiger: Migration und veränderte Familienmuster prägen den Wandel
Luxemburgs Jugend verändert sich. Mehr Migration, spätere Familiengründung und neue gesetzliche Regelungen prägen die junge Generation. Statec hat aktuelle Zahlen veröffentlicht – und die zeigen klare Trends.
Die Jugend in Luxemburg verändert sich. Migration, gesellschaftliche Entwicklungen und gesetzliche Anpassungen prägen die jungen Generationen. Das nationale Statistikamt Statec hat neue Zahlen veröffentlicht.
Zwischen 2011 und 2021 erlebte Luxemburg eine starke Migrationsdynamik, schreibt das Statistikamt. Der Anteil der im Ausland geborenen Personen stieg von 38,9 Prozent auf 49,2 Prozent, während die Gesamtbevölkerung um 130.000 Menschen (ein Plus von 25 Prozent) wuchs.
Auch die Zahl der unter 40-Jährigen nahm um fast 62.000 Personen zu. Dennoch sank ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung leicht – von 51,4 auf 50,5 Prozent. Grund dafür ist das allgemeine Altern.
Migration prägt die junge Generation
Direkte Migration spielte bei den unter 20-Jährigen eine geringere Rolle: 23,9 Prozent wurden im Ausland geboren. Doch fast 70 Prozent hatten eine Mutter, die nicht in Luxemburg zur Welt kam.
Die Zahl der in Luxemburg geborenen Unter-40-Jährigen hat im Zeitraum zwischen 2011 und 2021 stark zugenommen, ihr Anteil sank jedoch von 63,1 Prozent auf 56,8 Prozent, da der Zuzug aus dem Ausland stärker war. Die Herkunftsländer der jungen Bevölkerung haben sich verändert: Die portugiesische Gemeinschaft schrumpfte, besonders bei Kindern unter 10 Jahren, während mehr Jugendliche aus Frankreich und Italien kamen.
Die wachsende Vielfalt stellt Luxemburg vor Herausforderungen – insbesondere im Bildungssystem. Gleichzeitig erleichterten gesetzliche Änderungen die Integration. Immer mehr in Luxemburg geborene Kinder mit ausländischer Mutter erhalten die Luxemburger Staatsangehörigkeit. Bei den 20- bis 39-Jährigen stieg der Anteil von 64,2 auf 85,3 Prozent.
Wechselnde Haushaltsformen
Obwohl die Haushaltsformen vielseitig sind, leben Kinder am häufigsten in Paarhaushalten (18,3 Prozent) oder bei einem Elternteil (6,1 Prozent). Mit dem 20. Lebensjahr beginnt eine Phase des Wandels. Junge Menschen ziehen aus, studieren, arbeiten und leben oft in Wohngemeinschaften. Zwischen 25 und 34 Jahren sind viele noch kinderlose Paare oder Alleinstehende. Erst ab 30 werden Paare mit Kindern zur Mehrheit.
Die Phasen des Familien- und des Berufslebens sind heute komplexer und weniger linear. Sie folgen nicht der klassischen Abfolge von Elternhaus, Partnerschaft und Kindern, sondern sind weniger eng verknüpft.
Das Medianalter für den Auszug aus dem Elternhaus liegt bei Frauen bei 26 Jahren, bei Männern bei 27 Jahren. Mit 28 lebt die Hälfte der Frauen in einer Partnerschaft, Männer erst mit 31. Das erste unterhaltsberechtigte Kind bekommen Frauen im Schnitt mit 32,5 Jahren, Männer mit 35.
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