/ Düdelingen wird Start-up-Standort
Nachdem Goodyear erst vor wenigen Wochen angekündigt hat, in Düdelingen ein hochmodernes Reifenwerk zu bauen, in dem rund 70 neue Arbeitsplätze entstehen werden, gibt es wieder gute Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Düdelingen. Im Rahmen des Projektes „Neischmelz“ sollen auf dem ehemaligen Industrieareal Industrievergangenheit und Innovation verbunden werden.
Mit dem „Innovation Hub Dudelange“ will die Stadt insgesamt bis zu 40 Start-up-Unternehmen ansiedeln. Das gab der Bürgermeister von Düdelingen, Dan Biancalana, am Freitag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vertretern des Wirtschaftsministeriums sowie von Luxinnovation und Technoport bekannt. Dementsprechend werden auch eine ganze Reihe neuer Arbeitsplätze entstehen.
„Das ist eine ausgezeichnete Initiative der Stadt Düdelingen“, so Wirtschaftsstaatssekretärin Francine Closener. „Das Wirtschaftsministerium steht voll hinter ihr und kofinanziert das Projekt zu 80 Prozent. Hier verbinden sich Industriegeschichte und Zukunft.“ Gerade im Süden des Großherzogtums verändere sich im Moment sehr viel. Technoport und Luxinnovation, beide mit Sitz in Belval, unterstützen die Düdelinger Initiative.
„Im Bereich Start-ups ist in den vergangenen Jahren viel geschehen. Wir haben mittlerweile viele öffentliche und private Inkubatoren“, so Closener weiter. „Wir wollen eine Start-up-Nation werden. Luxemburg ist bereits jetzt ein attraktiver Standort für Start-ups geworden. Das wird sicherlich auch für den Innovation Hub Dudelange gelten.“
Raum für viele neue Arbeitsplätze
In Düdelingen sei viel Platz für Einmannbetriebe, die innovative Ideen umsetzen wollten. „Allerdings wollen wir diese Unterstützung auch für andere kreative Berufe anbieten“, so die Wirtschaftsstaatssekretärin weiter. Das werde auch in dem entsprechenden neuen Gesetz verankert. „Für uns ist es wichtig, dass wir in der Startphase, in der Banken oftmals noch zurückhaltend sind, auch eine finanzielle Überbrückung anbieten.“ Deswegen seien auch der „Digital Tech Fund“ und der „Luxembourg Future Fund“ gegründet worden.
Biancalana sind zwei Dinge wichtig: sowohl die intelligente Nutzung des ehemaligen Industrieareals als auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Der „Innovation Hub Dudelange“ entsteht direkt bei dem 600 Meter langen ehemaligen Walzwerk in der route de Volmerange.
„Mit dem Projekt ‚Neischmelz‘ wollen wir gemeinsam mit der Bevölkerung ein neues Stadtviertel gründen“, so Dan Biancalana. Es solle ein Öko-Viertel werden, in dem die Innovation im Vordergrund steht.
Die Stadt Düdelingen hat die Initiative ergriffen und zusammen mit den Partnern aus dem Wirtschaftsministerium, Luxinnovation und Technoport weiterentwickelt. „Obwohl wir noch keine Werbung für den Innovation Hub Dudelange gemacht haben, haben bereits zwei oder drei Starts-ups ihr Interesse daran bekundet“, so Biancalana weiter. „Im Januar 2018 soll es dann losgehen. Bis dahin werden wir zusammen mit Luxinnovation und Technoport die Auswahl der ersten Start-up-Unternehmen treffen.“
Der „Innovation Hub Dudelange“ zielt nicht nur auf Unternehmen ab, die jünger als zwei Jahre sind, sondern auch auf solche, die bereits länger bestehen. Allerdings bekommen die jüngeren Start-ups günstigere Konditionen bei der Miete.
Jährlich 4.000 Dossiers
„Für uns ist wichtig, dass diese Unternehmen keine Fremdkörper in der Stadt bleiben“, erklärte Biancalana. „Wir möchten einen regen Austausch mit der Bevölkerung, zum Beispiel über Tage der offenen Tür, Besuchsmöglichkeiten der Starts-ups für Schulen, aber auch Synergien mit Unternehmen und Verwaltungen vor Ort.“
Auch Jean-Paul Schuler von Luxinnovation unterstützt das Projekt. „Gerade als Düdelinger freut mich das ganz besonders“, so Schuler. „Unsere Rolle als Luxinnovation ist es, Inkubatoren so schnell wie möglich zu füllen, sei es mit neu gegründeten Start-ups oder mit schon etwas älteren.“ Bei Luxinnovation gingen immerhin rund 400 Dossiers von Start-up-Unternehmen pro Jahr ein, die von vier Mitarbeitern bearbeitet werden.
„Wir werden als Luxinnovation dann künftig ein bis zwei mal die Woche in Düdelingen sein“, so Schuler weiter. „Unsere Rolle dabei ist sowohl die Finanzierung der Start-ups, als auch die Herstellung des Kontakts zu potenziellen Kunden.“
Auch Technoport unterstützt das Düdelinger Projekt. „Das Herz unseres Metiers ist die Innovation“, so Olivier Zephir von Technoport. Und die Auswahlkriterien für Start-ups sind strikt. Nur zwölf Prozent der Dossiers werden von Technoport akzeptiert.
Im Januar 2018 soll es dann losgehen. Mittelfristig dürften sich dann 30 bis 40 Start-up-Unternehmen in Düdelingen ansiedeln.
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