/ Kordall Steelers: Schrittweise Richtung Aufstieg
Mit den Kordall Steelers könnte ein noch junger Verein in der nächsten Saison zum ersten Mal in der Total League spielen. Nachdem man in der letzten Spielzeit den Aufstieg um nur 0,5 Punkte verpasste, belegt das Team von Trainer Paul Missavage zurzeit einen Aufstiegsrang und besitzt bereits ein Polster von vier Punkten auf Verfolger Hesperingen.
Gründung 2010
Die Entstehung der Kordall Steelers geht auf das Jahr 2010 zurück, als die beiden Vereine Southside Petingen und Red Boys Differdingen entschieden, sich zusammenzuschließen. „Beide Clubs hatten Probleme, sei es nun in finanzieller Hinsicht oder bei der Anzahl an verfügbaren Spielern. Beide Gemeinden wollten jedoch weiterhin einen Basketballverein in der Region erhalten und so kam die Idee auf, zu fusionieren“, erklärte Micheline De Oliveira, die 2014 das Amt der Präsidentin übernahm und selbst auch als Spielerin für den Verein auf dem Parkett stand.
Gründungsjahr: 2010, Fusion der Vereine Southside Petingen und Red Boys Differdingen
Größte Erfolge: Sieger der Coupe FLBB 2007 und 2010 (Southside Petingen)
Präsidentin: Micheline de Oliveira
Internet: www.kordall-steelers.lu
Aushängeschild des jungen Vereins ist zweifelsohne die Herrenmannschaft. Bereits in der Saison 2009/10 spielte Petingen mit Spielern des Nachbarvereins zusammen und gewann in der gleichen Spielzeit die Coupe FLBB. Eine Saison später trat der Fusionsverein dann erstmals unter dem Namen Kordall Steelers in der Nationale 3 an. Es folgten der Aufstieg in die Nationale 2 und nur ein Jahr später wieder der Abstieg in die Nationale 3. In der Saison 2013/14 etablierten sich die Steelers dann jedoch in der zweithöchsten Liga, ein erstes Mal spielte man in der vergangenen Saison unter Trainer Kevin Magdowski sogar um den Aufstieg mit. Am Ende musste man allerdings Heffingen um nur 0,5 Punkte den Vortritt lassen.
Langsam, aber sicher entwickelte sich der junge Verein auf allen Ebenen weiter. Vier Jugendmannschaften nehmen inzwischen am Meisterschaftsbetrieb teil. „Wir haben allein in dieser Saison 30 Kinder hinzugewonnen, was bei der Konkurrenz von Fußball und Handball in unseren Gemeinden schon beachtlich ist“, gab De Oliveira an. Die Herrenmannschaft könnte in den nächsten Wochen sogar erstmals den Aufstieg ins Oberhaus schaffen.
Familiäre Atmosphäre
Dabei kommen mit Bascharage natürlich direkt Vergleiche zu einem weiteren Südverein auf. 2016/17 spielten die Hedgehogs zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in der Total League, zeigten sich während der Saison jedoch kaum konkurrenzfähig, stiegen ab und belegten in der laufenden Nationale-2-Saison nach der Qualifikation lediglich Rang acht.
Doch die Präsidentin sieht hier große Unterschiede: „Natürlich wäre der Aufstieg für den Verein eine neue Herausforderung. Wir müssten uns dann auf vielen Ebenen neu aufstellen, schon allein in finanzieller Hinsicht. Für uns ist auch klar, dass wir nicht mit drei Non-JICL-Spielern antreten würden. Etwas Angst ist sicherlich auch da, doch in einer Saison kann immer viel Unerwartetes auftreten. Vor zwei Jahren hatte sich unser US-Spieler im ersten Spiel verletzt und die Saison war für uns folglich nicht einfach. Bei Käerjeng haben in dem Jahr einfach viele Spieler den Verein verlassen, das Gerüst ist so zusammengebrochen, wir haben hier eine ganz andere Basis. Viele der Spieler kommen aus der Region, haben bereits bei Petingen oder Differdingen gespielt und sind dem Club auch über die letzten Jahre hinweg treu geblieben. Ich bin stolz auf die familiäre Stimmung im Club und dass die meisten luxemburgischen Spieler auch Jungs aus dem Verein sind. Dies ist etwas, das uns sicherlich ausmacht.“
„Mein Herz hängt an diesem Verein“
Einer dieser Spieler ist Sascha Muepu. Groß geworden bei den Red Boys, spielte der 29-Jährige zwischenzeitlich mit Mersch und Zolver in der Nationale 1, entschied sich in der Saison 2011/12 jedoch, zu seinen Wurzeln zurückzukehren und ging trotz Angeboten aus dem Oberhaus mit den Kordall Steelers sogar bis in die Nationale 3: „Ich habe gesehen, dass hier etwas entsteht, was für Potenzial vorhanden ist. Ich wollte einfach helfen, etwas aufzubauen. Mein Herz hängt an diesem Verein und es war schon immer mein Traum, mit ihm bis in die Nationale 1 aufzusteigen. Differdingen ist immerhin die drittgrößte Stadt in Luxemburg und sollte auch im Basketball in der höchsten Liga vertreten sein“, erklärte Muepu seine Entscheidung.
Einen großen Namen haben die Kordall Steelers im Luxemburger Basketball noch nicht, wie auch Muepu lachend unterstrich: „Wenn ich Leuten erkläre, dass ich für die Kordall Steelers spiele, werde ich oft nur mit fragenden Augen angeschaut.“ Dennoch ist der Verein, auch aufgrund der Leistung der Herrenmannschaft, dabei, sich mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Geld durch Events
Auch durch zahlreiche Events, wie etwa den in Luxemburg bereits bestens bekannten „Man of Steel“, kommen die Steelers immer mehr ins Gespräch: „Wir sind ein kleiner, junger Verein, können nicht alleine vom Sponsoring leben. Deshalb sind wir bei so vielen Events dabei. Der ‚Man of Steel‘ ist sicherlich das bekannteste, dieses ist jedoch für den guten Zweck bestimmt. Der Vorstand bei uns besteht aus vielen jungen Leuten, aber auch aus Personen, die bereits auf 30 bzw. 45 Jahre Erfahrung im Benevolat kommen. Dies ist eine tolle Kombination. Jeder bringt hier seine Ideen mit, alle sind auf Augenhöhe“, sagte De Oliveira.
Für das Herrenteam steht nach Siegen gegen Heffingen und den Racing am Samstagabend übrigens eine weitere Herausforderung an, dann treffen Bivins und Co. mit dem Racing auf den noch ungeschlagenen Leader der Abstiegsgruppe.
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