/ Asteroid Day: Astronautenbesuch in Luxemburg sorgt für Staunen
Fragt man in einer Grundschulklasse nach den späteren Berufswünschen, hört man unter den Antworten nicht selten „Astronaut“. Die meisten Menschen träumen irgendwann in ihrer Kindheit davon, einmal ins All zu fliegen. Zwar bleibt dies in der Regel ein unerfüllbarer Traum, doch bot sich den Träumern in Luxemburg am Samstagnachmittag zumindest die Gelegenheit, sich mit drei Menschen zu unterhalten, für die das Abenteuer Weltraum zur Wirklichkeit wurde.
Von Steve Peffer
Im Rahmen des „Asteroid Day“, dessen Sinn grundsätzlich darin besteht, die Allgemeinheit über die Gefahren eines Asteroideneinschlags aufzuklären, hatte die Luxembourg Space Agency drei gestandene Raumfahrer nach Luxemburg eingeladen. Sie stellten sich auf der „Meet & greet“-Veranstaltung im Cercle Cité für Autogramme und Fotos zur Verfügung. Die drei Stargäste waren Russell „Rusty“ Schweickart, ehemaliger Astronaut bei der NASA, der durch seinen Einsatz bei der Apollo-9-Mission bekannt wurde, Dr. Edward Lu, ebenfalls US-amerikanischer Astronaut und Mitgründer der „B612 Foundation“, sowie Dorin Prunariu, der erste und einzige rumänische Kosmonaut.
Die Planeten im Blick
Abgesehen von der Begegnung mit den drei pensionierten Raumfahrern konnten die Besucher im mobilen Planetarium des Naturmuseums den Nachthimmel erkunden oder in einem Workshop ein kleines Teleskop basteln. Laut Eric Buttini, Leiter der Abteilung für Geo- und Astrophysik im Naturmuseum, sind in den kommenden Nächten nicht nur die Sterne gut zu sehen, sondern sogar die Planeten Jupiter und Saturn. Schaut man gen Süden, kann man diese knapp über dem Horizont mit bloßem Auge erkennen.
Kurzinterview mit Astronauten
Die drei Astronauten im Alter zwischen 56 und 83 Jahren blicken auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurück. Trotz des hohen Andrangs an Menschen gaben sie dem Tageblatt ein kurzes Interview.
Tageblatt: Woher kam der Wunsch, Astronaut zu werden?
Rusty Schweickart: Als kleiner Junge lebte ich auf einem Bauernhof in New Jersey. In den Jahren kurz vor dem Zweiten Weltkrieg flogen jeden Sommer Kampfjets vorbei und das inspirierte mich dazu, Pilot bei der US-Navy zu werden. Als Kampfpilot verspürt man allerdings den Drang, immer höher und schneller zu fliegen, deshalb zog es mich schlussendlich in den Weltraum.
Edward Lu: Von Anfang an wollte ich gerne Wissenschaftler werden und so wurde ich Astrophysiker. Anfang der 90er erfuhr ich durch einen Freund, dass man sich bei der NASA als Astronaut bewerben könne, also tat ich das und wurde sofort genommen. So einfach war das.
Dorin Prunariu: Als Kind wollte ich Flugzeuge bauen und damit fliegen, deshalb wurde ich Luftfahrtingenieur. Nur durch reinen Zufall rutschte ich Ende der 70er dann in eine Karriere als Kosmonaut.
Wie wird man eigentlich Astronaut?
Rusty Schweickart: Das ist in jedem Land sehr unterschiedlich. In meinen Fall war es so, dass Stellen ausgeschrieben waren und ich mich gemeldet hatte. Zu den Aufnahmekriterien für die Bewerber zählten unter anderem ein Minimum von 1.000 Stunden Flugerfahrung in einem Jet sowie eine universitäre Ausbildung im Bereich Aeronautik. Die hatte ich und wurde nach vielen Bewerbungsgesprächen als Astronaut ausgewählt. Heute sind die Kriterien noch strenger, da man nach der ersten Auswahl zuerst Astronauten-Kandidat wird und dann nach jahrelanger Ausbildung und mehreren Aussortierungen die Chance auf einen Posten als Astronaut hat.
Wie sieht der Arbeitstag eines Astronauten aus?
Rusty Schweickart: Die Zeit, die man im Weltraum verbringt, ist sehr kurz, aber die Vorbereitungen auf eine Mission dauern Jahre. Man arbeitet lange Zeit ausschließlich an einer bevorstehenden Mission. Meine Gruppe war in den 60ern unter anderem daran beteiligt, das Spaceshuttle zu entwerfen, also brauchte man dementsprechende Kenntnisse. Die Astronauten der heutigen Generation müssen nur lernen, wie man damit fliegt. Während meiner Karriere bei der NASA war ich für verschiedene Bereiche zuständig, wie zum Beispiel Navigation, Steuerung und den Einsatz am Computer. Meine Spezialisierung liegt allerdings bei Außenbordeinsätzen.
Welchen Moment würden Sie als den denkwürdigsten Ihrer Karriere bezeichnen?
Edward Lu: Ich glaube nicht, dass ich mich auf einen einzigen Moment festlegen kann, da gibt es so viele. Meine Karriere ist dafür zu lang. Ich bin sehr glücklich, gleich mehrere Male im Weltraum gewesen sein zu dürfen und ich bin den Menschen, mit denen ich zusammenarbeiten dufte, sehr dankbar für die tollen Erinnerungen. Sie sind für mich Freunde fürs Leben.
Dorin Prunariu: Ich war aktiv daran beteiligt, Missionen zum Mond und zum Mars voranzutreiben und es macht mich stolz zu sehen, dass diese Missionen tatsächlich umgesetzt werden konnten und ein Erfolg waren.
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