/ 75 Jahre danach: Luxemburg gedenkt der Befreiung
Die offizielle Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der Befreiung Luxemburgs fand gestern im Beisein des Großherzogs im Cercle Cité statt.
Ein Zeitzeuge, der im September 1944 neun Jahre alt war, erinnert sich noch genau daran, wie er an dem Tag in Merl an der route de Longwy von einem GI einen Kaugummi erhielt. Es war gegen 9 Uhr morgens am 10. September, als die ersten Panzer und Jeeps der Amerikaner über die „Lonkecher Strooss“ in die Hauptstadt fuhren.
In ihrer Gedenkrede gestern im hauptstädtischen Cercle Cité erzählte die Bürgermeisterin Lydie Polfer von Ereignissen rund um die Befreiung. Sie, wie auch wenig später Premierminister Xavier Bettel erinnerten an die besondern Momente, bei denen der Cercle im Mittelpunkt stand. Das Gebäude könnte so einiges erzählen: Unter anderem befanden sich dort die Särge und Urnen mit den sterblichen Überresten Luxemburger Opfer; auch waren im Februar 1946 Fotos der noch 3.000 nicht heimgekehrten Luxemburger ausgestellt.
Es war auch vom Balkon des Cercle, von wo aus der spätere Großherzog Jean und sein Vater Prinz Felix zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Gaston Diederich und dem amerikanischen General Oliver den jubelnden Menschenmassen zuwinkten. Beide Redner gingen auf die Bedeutung der Ereignisse ein, und wie wichtig es sei, sich stets der Opfer zu erinnern.
Kurzweilige Ausstellung
Nur für einen Tag (!) wurde gestern im Cercle eine Ausstellung mit Fotos vom 10. September 1944 gezeigt. Es sind Fotos, welche die Freude der Bevölkerung zeigen, Fotos von Menschenmengen, die die Straßen säumten, Bilder vom späteren Großherzog Prinz Jean und seinem Vater Prinz Felix, die als wahre Helden empfangen und gefeiert wurden; Fotos, auf denen sich so mancher vielleicht wieder erkennen würde, wenn er denn die Gelegenheit dazu hätte, die Ausstellung zu sehen. Aus irgendeinem Grund dachte sich wohl jemand, dass die Bilder nur die geladenen Gäste rund um den Staatschef interessierten.
Es sei bis auf weiteres nicht geplant, die Ausstellung noch anderswo zu zeigen, wurde dem Tageblatt auf Nachfrage bei der Photothèque der Gemeinde Luxemburg bestätigt. Dass für einen solchen Gedenktag ein solcher Aufwand betrieben wird, ist klar – jedoch nur für einen einzigen Tag, scheint etwas sonderbar, vor allem, da Erinnern doch so wichtig ist.
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Was sind sie Journalisten und Berufshistoriker bestrebt als begnadete Schönredner gier wieder viele Tatsachen zu verschweigen. Viele der Resistenzorganisationen bleiben inzwischen deswegen von den Gedenkfeiern fern. Nur noch wenige Fahnen dieser Vereinigungen waren diesmal angetreten. Doch die oberste Aufgabe des Leitartiklers des Tageblatt hat nur als Aufgabe die Realitäten zu verschweigen.