Luxemburg / 100.000 Menschen haben seit Dezember die erste Impfung erhalten
103.565 Menschen haben in Luxemburg mindestens die erste Impfdosis erhalten. Das geht aus dem täglichen Bericht des Gesundheitsministeriums vom Mittwochabend hervor. Aber: Nicht alle von ihnen waren auch Einwohner des Landes. Ein Rückblick auf Luxemburgs Impfkampagne.
Es war am Samstag, 26. Dezember 2020, als die erste Impfstofflieferung in Luxemburg ankam. Premierminister Xavier Bettel ließ es sich nicht nehmen, die 9.700 Impfdosen von Biontech/Pfizer persönlich in Empfang zu nehmen. Zwei Tage später ging es dann los: Am 28. Dezember um 12 Uhr wurde Catarina Fernandes als erste Luxemburgerin gegen Covid-19 geimpft. Noch in den letzten drei Werktagen des Jahres 2020 sollten ihr 1.289 Menschen aus dem Gesundheitssektor folgen.
Dreieinhalb Monate später überschreitet Luxemburg eine weitere historische Hürde. Am Mittwoch um 17.15 Uhr meldete das Gesundheitsministerium, dass die 100.000er-Marke bei den Erstimpfungen geknackt ist: 103.565 Menschen haben in Luxemburg bis Dienstag mindestens die erste Impfdosis erhalten. Am Montag war die sechsstellige Zahl mit 99.988 noch ganz knapp verpasst worden.
107 Tage sind seit dem Impfstart am 28. Dezember vergangen. Durchschnittlich bekamen pro Tag also 968 Menschen die erste Dosis. Aber: Die Schlagrate hat sich seit Jahresbeginn deutlich erhöht. In der Woche vom 11. bis zum 17. Januar wurde erstmals an sechs Tagen geimpft. Dennoch wurden nur 2.053 Dosen verabreicht. In der vergangenen Woche waren es mit insgesamt 24.403 mehr als das Zehnfache. Mit den zweiten Dosen, die bei den bis jetzt genutzten Präparaten von Biontech, Moderna und AstraZeneca die Immunisierung abschließen, legte Luxemburg am 18. Januar los. Bis Dienstag bekamen insgesamt 37.787 Menschen den vollen Impfschutz.
Der Tag mit den meisten Impfungen ist noch nicht lange her: Der Rekord wurde ebenfalls am Dienstag eingestellt. Dann bekamen insgesamt 6.261 Menschen eine Spritze – 3.577 zum ersten Mal, 2.684 zum zweiten Mal. Am meisten wurde bis jetzt im Impfzentrum auf Limpertsberg geimpft. Insgesamt 43.428 Impfdosen fanden dort ihren Weg in einen Oberarm. Die mobilen Impfteams haben bis jetzt 17.802 Dosen verabreicht.
Im Vergleich mit den 26 anderen EU-Staaten liegt Luxemburg laut der Europäischen Seuchenschutzbehörde ECDC bei den verabreichten ersten Dosen auf Platz zwölf, bei den zweiten auf Platz 20. Im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Ländern setzt Luxemburg bis jetzt jedoch ausschließlich auf die Lieferungen, die über die EU-Kommission bestellt wurden. Ein weiterer Grund für das mittelmäßige Abschneiden ist die strikte Bevorratungsstrategie, die die Regierung Bettel bis März verfolgte. Die Devise lautete: Die Dosen für die zweite Impfung wurden bereits beim ersten Pieks „zurückgelegt“, damit der zweite garantiert und zeitnah erfolgen konnte. Andere Länder verfolgen andere Strategien – inzwischen ist auch Luxemburg etwas von dieser Herangehensweise abgerückt und legt nur noch 25 Prozent der Impfdosen zur Seite.
Grenzgänger mit eingerechnet
Ohnehin stimmen die Zahlen Luxemburgs, wie sie das ECDC präsentiert, so nicht. Denn die Statistik der Seuchenschützer basiert auf der Annahme, dass mit den verimpften Impfdosen ausschließlich Einwohner geimpft wurden. In den Luxemburger Impfstatistiken stecken allerdings auch die Grenzgänger, die in den Krankenhäusern und Altenheimen arbeiten, wie das Gesundheitsministerium gegenüber dem Tageblatt bestätigt. Sie wurden wie ihre Luxemburger Kollegen in der Phase 1 der Impfkampagne prioritär mitgeimpft.
Da das ECDC es in Sachen Grenzgänger bekanntlich nicht sonderlich genau nimmt, werden ihre Impfungen der Luxemburger Bevölkerung zugerechnet. Damit fällt die Impfquote, zumindest was den ECDC-Vergleich betrifft, höher aus, als sie eigentlich ist. Wie groß die Zahl der geimpften Grenzgänger genau ist, ist nicht klar, was seriöse Projektionen erschwert. Laut Santé haben 45 Prozent der „Ärzte und des anderen Gesundheitspersonals, das in Phase 1 geimpft wurde“ einen Wohnsitz im Ausland. Insgesamt arbeiten in Pflege und Verwaltung von Altenheimen und Krankenhäusern rund 27.000 Menschen.
Laut RTL sind am Montag 2.400 Impfdosen des Vakzins von Johnson & Johnson in Luxemburg eingetroffen. Das Präparat, das auch unter dem Namen der niederländischen Unternehmenstochter Janssen bekannt ist, soll schon mit einer einzigen Impfdosis den gewünschten Schutz bieten. In den beiden kommenden Wochen sollen laut Gesundheitsministerium zusätzliche 61.362 Impfdosen von Biontech, Moderna und AstraZeneca das Land erreichen – und 2.400 weitere von Johnson & Johnson. Das ist kein kleiner Schritt: Seit Dezember 2020 wurden insgesamt 123.880 Impfdosen nach Luxemburg geliefert.
Die Impfphasen im Überblick
Phase 1
In der ersten Impfphase, die seit Anfang Januar läuft, wurden zunächst das Personal in den Krankenhäusern, in den Pflegeheimen und im Gesundheitsbereich geimpft, alle Bewohner von Alters- und Pflegeheimen sowie Menschen, die aufgrund einer Behinderung in einer Betreuungseinrichtung wohnen.
Laut Ministerium ist diese Phase Anfang März beendet worden. Während des Monats gibt es aber noch die Möglichkeit für Menschen, die den Termin während der ersten Impfphase nicht wahrnehmen konnten, einen zweiten Impftermin zu bekommen.
Phase 2
Die Impfphase 2a zielt auf alle Einwohner Luxemburgs ab, die älter als 75 Jahre sind. Im Teil b werden die Hochrisikopatienten geimpft. Als solche gelten Erwachsene mit Down-Syndrom, mit angeborenen Immunschwächeerkrankungen, aber auch Personen, die eine Organtransplantation erhalten haben oder erhalten sollen und deswegen Immunsuppressiva zu sich nehmen müssen. Die größte Gruppe der Hochrisikopatienten sind allerdings jene Menschen, die sich in Luxemburg gerade in Krebstherapie befinden – das sind zwischen 3.000 und 3.300 Personen. Phase zwei könnte noch vor Ende März beendet werden.
Phase 3
In Phase 3a sollen zuerst jene Personen geimpft werden, die zwischen 70 und 74 Jahre alt sind. Zusätzlich wartet die Nadel in Phase 3b auf die Menschen, die „bedeutende Risiken“ bei einer Covid-19-Infektion aufweisen. Darunter fallen Menschen mit Immunschwächeerkrankungen sowie chronischen Lungen- oder Herzerkrankungen, die bereits schwere Komplikationen ausgelöst haben. Auch Aids-Patienten, Menschen mit morbidem Übergewicht, also einem Body-Mass-Index über 40, Dialysepatienten und Demenzkranke werden in der dritten Phase des Plans geimpft.
Phase 4
Phase 4a der Impfstrategie umfasst die Impfungen aller in Luxemburg ansässigen Personen zwischen 65 und 69 Jahren. Patienten mit problematischen Ausprägungen von Diabetes, Bluthochdruck und neuromuskulären Erkrankungen, also Myopathien oder Neuropathien, werden in Phase 4b geimpft.
Phase 5
In Phase 5a zielen die Impfungen schließlich auf Personen zwischen 55 und 64 Jahren ab. Hier geht es zunächst nach dem Alter. Diese Phase wurde nach Diskussionen rund um den Wirkstoff von AstraZeneca frühzeitig eingeläutet und die ersten Einladungen wurden Anfang März verschickt. Als dann aber die Empfehlungen angepasst wurden, wurden keine weiteren Einladungen versendet. Die Personen, die einen solchen Brief erhalten haben, dürfen aber einen Termin wahrnehmen.
Personen mit angeschlagenem Gesundheitszustand, allerdings ohne bisher problematische Krankheitsverläufe – im weitesten Sinne sind damit alle Krankheiten der Phase 4 in Anfangsstadien abgedeckt, aber auch übergewichtige Personen mit einem BMI über 30 – sind dann in Phase 5b an der Reihe.
Phase 6
Die längste und umfassendste Phase des Impfplans ist weniger detailliert. Prioritär sollen in der Phase 6a jene Leute geimpft werden, die unter prekären Verhältnissen in Gruppen untergebracht sind, beispielsweise Gefängnisinsassen, aber auch Bewohner von Flüchtlingsunterkünften. Gezielt werden auch jene Personen anvisiert, die durch ihre Arbeit einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind.
In Phase 6b wird dann die allgemeine Bevölkerung zwischen 16 und 54 Jahren geimpft.
(hat/joé)
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Was hier in pathetischem Wochenschau-Ton als Erfolg gepriesen wird, ist in Wirklichkeit ein Armutszeugnis. 100.000 Geimpfte – das hatten andere Länder binnen weniger Tage aufzuweisen. Abe rman kann sich ja bekanntlich alles schön reden….
100.000 a 4 Meint .. dat sinn 25.000 Dosen de Mount.
Wa mer 1000.000 Dose musse spretzen.. da si mer a 40 Meint duerch. Bravo gutt geschafft.
Wei ass et mat eisen 3 mikrechen Haerz-Longe Maschinen zu Stroossen. Geet dat duer oder musse mer schon triéieren?
Mam Prais vum Militärfliger hätt e kéinten 1500 esou Maschine kafen. 1500 hätten et jo vläit net misste sinn.. mee 10-15 wieren navell net vu Mutwell!
@Realist Welche Länder? Mit welchem Impfstoff!? An diesem liegt es ja bekanntlich, dass leider nicht mehr Geimpfte in unseren Land auf der Habenseite stehen. Interessant zu wissen wäre auch, ob die Einschätzungen der EMA zur Verträglichkeit der Impfstoffe richtig liegt, die hier verimpft werden?
Nehmen wir an , dass von den über 100.000 in Luxemburg geimpften Leuten keine Ansteckungsgefahr mehr ausgeht, dann laufen noch ungefähr 500.000 , d.h. 1/5tel der Bevölkerung Gefahr angesteckt zu werden. Das heisst dass statistich gesehen die Zahl der positiv Getesteten auch um 1/5 herunter gehen müsste usw…..Natürlich « toutes proportions gardéés , « wie das immer für Statistiken der Fall ist. Die gleiche Überlegung was Corona bedigte « Todesfälle « betrifft. Wenn alle Luxemburger geimpft sind und die Tabellen glaubwürdig , dann ist das Unheil vorbei , oder ?
Da dem nicht so sein wird , und die Menschheit mit Sida , Corona und Co. und vielen bekannten und unbekannten Viren wie früher weiterleben wird , ist es jetzt höchste Zeit zu einem normalen Leben auf unserem Planeten zurückzukehren.
Die Medien hören auf nur mehr über die Seuche zu schreiben und nehmen ihre normalen Aktivitäten, Berichte über tägliche Ereignisse usw wieder auf !
Die ist die Aufgabe aller Regierungen die sich bewusst werden müssen, dass sie zum Wohl ihrer Mitbürger in ihrem Amt sind und nicht um sie durch andauerndes Angstmachen zur Verzweifelung zu bringen…….
Wann mer och Grenzgaenger bei eis Impfen, dann haett den Bettel zu Breissel och missten dofir suergen datt dei‘ Leit zur Populatio’un beigerechend ginn fir eisen pro Rata vun den Impfdosen ze berechnen !
Mee daat huet eis Gambia rem vermasselt !
Mit der Realität des Risikos leben lernen wird immer wichtiger.Die Gesellschaft und die Politik sind dazu kaum in der Lage.
Astra Zeneca 1,78 Euro pro Dosis,
Moderna, 14,70 Euro pro Dosis,
nach Froen…
Ech hun meng Impfung, elo macht de Käfig op
@ Hinnen Op Fangeren Kukken
Mei konfus a populistesch ewei dat waat dir zum beschten gitt geet et net mei!
Ich bin seit 13 Jahren Grenzgänger, theoretisch Risikopatient Phase 3b, ausschliesslich in Luxemburg in Behandlung und werde NICHT in LUX geimpft, genau wie Belgier und Franzosen, die nicht in der Pflege / im Krankenhaus arbeiten. Man muss nur auf die Seite der Santé gehen, da steht klipp und klar, dass „normale“ Grenzgänger in ihrem Wohnsitzland geimpft werden müssen.
Geimpfte Grenzgänger pflegen in LUX auf den Intensivstationen vor allem Luxemburger und ansässige Ausländer, denn Grenzgänger werden nicht nach LUX transportiert, wenn sie von zu Hause aus einen Krankenwagen brauchen.
Astra zeneka sollen se dolossen wou en ass! Lo get rem bestemt gewielt ween déi Sauerei geimpft krit!! Vastinn net virwaat mir net wielen kenen!?!vu que datt jo lo méi aaner Impfstoffer geliwert gin!!
An wann mir déi Astra.__ refüséieren an dann déi neext Impfung rem Astra….. enagejubelt kréien? Waat geschidd wann mir déi och refüséieren ????
Dat as eng Moyen vun 600 impfhungen de Dach egal wat