/ 100 Jahre Frauenwahlrecht in Luxemburg: Einen Meilenstein in Erinnerung rufen
Am 8. Mai 1919 wird das aktive und passive Wahlrecht für Frauen und Männer im Parlament beschlossen. Das Ministerium für Gleichstellung von Frauen und Männern nimmt dieses Datum zum Anlass, um vor allem den jüngeren Generationen die damaligen Errungenschaften ins Gedächtnis zu rufen.
Rechtliche Gleichberechtigung sei nicht gleichbedeutend mit Gleichheit in der Realität, sagte Taina Bofferding, Ministerin für die Gleichstellung von Frauen und Männern, bei der gestrigen Pressekonferenz im Rathaus der Stadt Luxemburg. Auf diese Gleichbehandlung im Alltag wolle die Regierung hinarbeiten. Rückwärtsgewandtheit, wie sie noch überall auf der Welt existiere, könne nicht akzeptiert werden.
Termine
Die akademische Sitzung findet im Cercle Cité mit der Historikerin Dr. Birte Förster (Humboldt-Universität) am 22. Mai statt.
Die Wanderausstellung „100 ans de démocratie au féminin“ im „Bierger-Center“ von Luxemburg-Stadt läuft bis zum 17. Mai. Die an der Ausstellung interessierten Institutionen sollen sich beim Ministerium melden.
Der Kleintransporter „Mega Jumper“ ist von Mitte Juli bis Oktober unterwegs, um Schüler zu sensibilisieren.
In Luxemburg wurde das allgemeine Wahlrecht am 8. Mai 1919 eingeführt. Die Abstimmung ging mit 39 Ja-, 11 Gegenstimmen und einer Enthaltung aus. Marguerite Thomas-Clement wird im selben Jahr als erste Frau ins Parlament gewählt. Danach dauert es bis 1965, bis mit Astrid Lulling die nächste Frau ins Parlament einzieht. Heute sind ein Viertel der Abgeordneten Frauen. Das sei noch weit weg von einer ausgewogenen politischen Situation. Das „MEGA“-Ministerium („Ministère de l’Egalité entre les femmes et les hommes“) nimmt den 8. Mai als Aufhänger, das Frauenwahlrecht zu feiern. Dabei wird der Fokus auf die jungen Erwachsenen gelegt, um mit ihnen über den Erhalt einer gleichberechtigten Demokratie zu diskutieren. Dazu wurde eine Wanderausstellung – mit wichtigen historischen Elementen zur Gleichstellung von Frauen und Männern – im Großherzogtum konzipiert, die auf Recherchen der Historikerin Renée Wagener beruht. Bis zum 17. Mai ist die Ausstellung im „Bierger-Center“ in Luxemburg-Stadt zu besichtigen. Bei Interesse wird sie danach Schulen und Gemeinden zur Verfügung gestellt.
Festival auf Belval
Zudem wird der Kleinlaster mit dem Namen „Mega Jumper“ ab Mitte Juni in Sekundarschulen unterwegs sein, um Schüler mit Workshops über die Herausforderungen in Sachen Gleichstellung der Geschlechter und Demokratie aufzuklären. Das Ministerium arbeitet außerdem bei zwei Events mit der Rockhal zusammen. Bei der dritten Ausgabe des „Screaming Fields Song Contest“, einem Musikwettbewerb für 12- bis 25-Jährige, stiftet das Ministerium das Preisgeld und hat das diesjährige Motto „It’s called democracy, stupid!“ ausgewählt. Am 17. Oktober findet das Jugendfestival „Rock de Rack“ statt. An dem Tag wird ein pädagogisches Programm angeboten, das mit kulturellen Veranstaltungen kombiniert wird.
Den Auftakt dieser Feierlichkeiten bildet eine akademische Sitzung zusammen mit der Abgeordnetenkammer am 22. Mai im Cercle Cité. Taina Bofferding machte gestern ebenfalls darauf aufmerksam, dass im Rahmen der Europawahlen die Kampagne #vote5050 durchgeführt wird, die für eine Parität zwischen Frauen und Männern wirbt.
Es war das Wahlrecht fuer ALLE Männer (die meisten konnten auch nicht wählen) und Frauen.
Hier wird so getan wie es ein Frauenwahlrecht alleine war.
Vorher gabs das Wahlrecht PRO Haushalt, aber nur fuer die die viel Steuern bezahlen.