Gemeinderat Echternach / 130.000 Euro Schäden alleine im Stadtpark
Am Montagabend standen die Folgen des Hochwassers sowie die Gemeindewälder auf der Tagesordnung des Echternacher Gemeinderates.
Auch mehr als drei Monate nach den verheerenden Überschwemmungen haben die Einwohner noch immer mit den Folgen der Flut zu kämpfen. In vielen Geschäften und Restaurants in der rue de la Gare laufen die Renovierungsarbeiten noch immer. Dort, wo einst Kunden flanierten, bestimmen jetzt Handwerker das Stadtbild. Doch nicht überall wird auf eine Wiederöffnung hingearbeitet. „Rund ein Viertel aller betroffenen Geschäfte wird nicht mehr eröffnen“, teilte Bürgermeister Yves Wengler mit und fügte hinzu, dass das Hochwasser der Abteitstadt teuer zu stehen komme, da immer wieder neue Rechnungen beglichen werden müssten. Das Gleiche gilt für die Aufräumarbeiten entlang der Sauer und im Stadtpark.
Carole Hartmann (DP) fragte deshalb bei Förster Tom Müller nach, wie hoch sich momentan die Kosten belaufen. „Im Park alleine wurden Schäden in Höhe von 130.000 Euro festgestellt“, erklärte dieser. Die Instandsetzung der Wege im Park schlug mit 40.000 Euro zu Buche. Für rund 4.000 neue Pflanzen zahlt die Gemeinde weitere rund 20.000 Euro. Auch der Minigolfplatz, der direkt an der Sauer liegt, wurde stark beschädigt. Erste Arbeiten sollen sich auf rund 15.000 Euro belaufen. 280.000 Euro koste die Renovierung der Tennisplätze. Besonders hart getroffen wurden zum wiederholten Mal die Sporthalle sowie das angrenzende Schwimmbad.
Abkommen mit der Gemeinde Junglinster
Um das Schwimmbad wieder auf Vordermann zu bringen, müsste die Gemeinde alleine rund 1,2 Millionen Euro aufwenden. Um den Schülern und den Vereinen jedoch auch weiter die Möglichkeit zu geben, ihre Bahnen zu ziehen, haben die Verantwortlichen der Gemeinde Echternach ein Abkommen mit der Gemeinde Junglinster abgeschlossen, das ihnen das Recht einräumt, das Schwimmbad des Gymnasiums in Junglinster zu nutzen. Rund 21.000 Euro wird das die Gemeinde Echternach zusätzlich kosten. Da das Becken jedoch zu tief ist, dürfen Nichtschwimmer nicht ins Schwimmbad. Hartmann schlug deswegen vor, die Eltern finanziell zu unterstützen, die ihren Kindern das Schwimmen in Eigenregie beibringen.
Die Grünen wollten vom Schöffenrat wissen, wie viel Geld momentan für sofortige finanzielle Unterstützung der Flutopfer zu Verfügung stehe. „Bislang befinden sich rund 400.000 Euro in diesem Topf. Die Gemeinde hat allerdings erst drei Anfragen erhalten. Diese waren jedoch nicht komplett. Sobald die Anträge komplett sind, werden wir den Betroffenen 2.000 Euro an Soforthilfen überweisen“, stellte der Zweite Schöffe, Ricardo Marques (CSV), klar.
Der Förster war jedoch nicht in den Gemeinderat gekommen, um über die Schäden des Hochwassers zu sprechen, sondern hatte auch Neuigkeiten aus den angrenzenden Gemeindewäldern dabei. Die Gemeinde besitzt 646 Hektar Wald. Aus Rücksicht auf die Umwelt werde man nur 55 Prozent der möglichen Vorgaben fällen. Die Ausgaben des Försterteams belaufen sich dieses Jahr auf rund 163.000 Euro. Durch den Verkauf von Holz konnten allerdings nur 140.000 Euro eingenommen werden. Auch die Mufflons am Echternacher See würden noch immer große Schäden anrichten, so der Förster. Eine offizielle Jagd sei weiterhin nicht geplant.
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