Gerichtsprozess / 15 Monate auf Bewährung gegen Fußballnationalspieler Gerson Rodrigues gefordert
Fußballnationalspieler Gerson Rodrigues werden vor Gericht mehrere Fälle von Körperverletzung vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft fordert deshalb eine Haftstrafe von 15 Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt werden könnte. Rodrigues’ Anwalt vertritt eine andere These und fordert den Freispruch. Das Urteil ergeht am 27. März.
Die Vorwürfe gegen Gerson Rodrigues, Luxemburger Fußballnationalspieler, wiegen schwer. In einer Bar in der Hauptstadt soll er einem Mann einen Zahn ausgeschlagen haben. Zu einem anderen Zeitpunkt soll er in einem Nachtclub einen Mann mit einem Faustschlag schwer im Gesicht verletzt haben.
Die Ermittlungen und die Diskussionen vor Gericht rücken aber ein anderes Ereignis in den Mittelpunkt. Rodrigues soll seine Ex-Freundin geschlagen haben. Dabei handelt es sich um Emilie Boland, Miss Luxemburg 2020. Sie erzählte 2023 im Zeugenstand von einer chaotischen Nacht im November 2022, einer Nacht, die nach Besuchen in den Nightclubs „Saumur“ und „Joya“ bei ihr zu Hause geendet habe. Von Alkohol, Eifersucht, Streit und einer Handgreiflichkeit war die Rede. Gerson Rodrigues habe sie an dem Abend geschlagen, sagte sie. Rodrigues soll an dem Abend auch gegenüber Polizisten ausfällig geworden sein. Letzteres hat der Angeklagte zugegeben und sich dafür entschuldigt. Seine Ex-Freundin aber habe er nicht geschlagen.
Was in dieser „Tatnacht“, die erst in den frühen Morgenstunden im November endete, geschehen sein könnte, ist alles leicht verworren. Die Zeugenaussagen sind verwirrend und teils widersprüchlich. Fakt ist, dass die Polizei gerufen wurde. Wer telefoniert hat, ist nicht klar. Fest steht jedoch, dass zwei Polizisten eine arg zugerichtete Wohnung vorfanden, Blut am Boden und eine Frau, Emilie Boland, mit geschwollener Lippe.
Für den Staatsanwalt scheint es erwiesen, dass Gerson Rodrigues seine Ex-Freundin geschlagen hat. Emilie Bolands Aussagen vor Gericht im vergangenen Jahr hätten glaubwürdig geklungen. An den diversen Zeugenaussagen hegt der Staatsanwalt Zweifel. Sie würden eher wenig zur Wahrheitsfindung beitragen, ebenso bei den anderen Gewalttätigkeiten, die Rodrigues vorgeworfen würden. Deshalb sei jeweils von Körperverletzung, in mehr oder weniger schweren Fällen, auszugehen. Die Staatsanwaltschaft fordert 15 Monate Haft auf Bewährung. Mit Auflagen: psychologische Behandelung und Schadensersatzzahlungen.
Me Rauchs, Anwalt von Gerson Rodrigues, sieht die Sache anders. Polizisten hätten sich übereilt ein Bild von der Lage bzw. eine Meinung gemacht. Der Staatsanwalt übrigens auch. Man könne das Ganze nämlich auch aus einer anderen Perspektive sehen. Und zwar, dass weniger sein Mandant, sondern eher Frau Boland die Kontrolle über sich verloren habe und, aus welchen Gründen auch immer, eine Situation heraufbeschworen habe, die ausartete. Sie selbst könnte Teile der Wohnung zerstört haben. Sie könnte sich die Verletzung an der Lippe auch selbst zugefügt haben. Me Rauchs hegt Zweifel an den Vorwürfen, wegen derer sein Mandant sich verteidigen müsse, und fordert einen Freispruch.
Urteilsverkündung ist am 27. März. Vor diesem Datum wird noch viel von Gerson Rodrigues erwartet. Der Luxemburger Fußballnationalspieler, der zurzeit bei SK Slovan Bratislava spielt, soll Tore schießen. In den Spielen des Großherzogtums am 21. März gegen Georgien und am 26. März entweder gegen Kasachstan oder Griechenland. Damit Luxemburg noch bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 dabei sein kann.
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Ab mit Lottchen…….
@ clauma / ….. nicht mit Lottchen sondern mit Gerson!