Global Wealth Report / 16 Prozent der Luxemburger sind Millionäre
Die Menschen auf der ganzen Welt werden immer reicher – und nicht nur diejenigen, die bereits ein großes Vermögen besitzen. Das geht aus dem Global Wealth Report 2024 der Schweizer Bank UBS hervor. Als Anteil an der Bevölkerung soll es derweil in keinem anderen Land mehr Millionäre geben als in Luxemburg.
„Mit wenigen Ausnahmen wächst der Reichtum überall auf der Welt – wenn auch in unterschiedlichem Tempo – stetig an“, so die Autoren des Berichts, der diese Woche in seiner 15. Ausgabe erschienen ist. Der Anteil der Menschen mit dem geringsten Vermögen (unter 10.000 USD) hat sich, ihnen zufolge, seit dem Jahr 2000 fast halbiert, während der Anteil der Menschen in allen anderen Vermögensklassen gestiegen ist.
Als Resultat der Untersuchung des Wohlstandniveaus in 56 Märkten, die etwa 92 Prozent des weltweiten Vermögens repräsentieren, unterstreichen sie, dass der Wohlstand in weniger reichen Regionen schneller wächst als in den traditionell reichen Gegenden. Es sei dabei weltweit „durchweg wahrscheinlicher, auf der Vermögensleiter aufzusteigen als abzurutschen“. Die Chance, über ein Vermögen von mehr als einer Million US-Dollar zu verfügen, ist 2023 nun dreimal so hoch als im Jahr 2000.
Die Wachstumsrate ist jedoch dabei, sich zu verlangsamen, sagen die Autoren. Die Zuwachsrate beim Vermögen ist von einem Jahresdurchschnitt von sieben Prozent zwischen 2000 und 2010 auf knapp über 4,5 Prozent zwischen 2010 und 2023 gesunken. Die Ursachen für diese Entwicklungen sind vielfältig, erläutern sie, aber die demografische Entwicklung spielt bei der Verlangsamung in Japan und Italien zweifellos eine Rolle.
Die Vereinigten Staaten haben mit fast 22 Millionen Menschen die höchste Zahl zu verzeichnen. Die Volksrepublik China liegt, mit etwas mehr als sechs Millionen, an zweiter Stelle – etwa doppelt so viele wie das Vereinigte Königreich, das an dritter Stelle liegt.
2.600 Milliardäre
In Japan, Deutschland und Frankreich liegt die Zahl der Millionäre bei knapp unter drei Millionen, während in Kanada und Australien weniger als zwei Millionen Menschen zu dieser Gruppe zählen. In den Vereinigten Staaten leben damit 38 Prozent der Millionäre der Welt, in Westeuropa 28 Prozent und in China zehn Prozent.
Der höchste Anteil an USD-Millionären pro Kopf wurde laut den UBS-Daten, mit über 16 Prozent der Erwachsenen, in Luxemburg gemessen. Dahinter folgt die Schweiz mit knapp 15 Prozent und Hongkong und Australien mit fast zehn Prozent. Neuseeland, die USA und die Niederlande kommen ebenso wie Dänemark auf knapp neun Prozent. Im Jahr 2023 machten Millionäre bereits 1,5 Prozent der für die Studie untersuchten erwachsenen Bevölkerung aus.
Auf etwas mehr als 2.600 Personen wird laut dem Bericht die Zahl der Menschen gezählt, die mehr als eine Milliarde Euro besitzen. Zwölf Personen derweil haben einen Privatbesitz von zwischen 50 und 100 Milliarden Euro.
Im Global Wealth Report werden dabei noch die großen Unterschiede zwischen den „durchschnittlichen Vermögen“ und dem „Medianvermögen“ hervorgehoben. So liegt die Schweiz beim durchschnittlichen Besitz (mit 709.612 Dollar pro Kopf) weltweit an der Spitze, gefolgt von Luxemburg mit etwas über 600.000 Euro auf Platz zwei. Nimmt man jedoch die Person genau in der Mitte der Bevölkerung, dann liegt Luxemburg mit 372.258 Dollar pro Kopf weltweit an der Spitze. Dass das Vermögen im „arithmetischen Durchschnitt“ deutlich höher ausfällt als in der Mediane, liegt an den sehr vermögenden Menschen, die den Durchschnitt nach oben treiben.
Dass der Global Wealth Report deutlich mehr Millionäre in Luxemburg zählt als etwa der World Wealth Report von Capgemini liegt an der Methodologie. Nettovermögen ist im vorliegenden Bericht als der Wert der finanziellen Vermögenswerte plus der realen Vermögenswerte (hauptsächlich Wohnraum) der Haushalte, abzüglich ihrer Schulden, definiert. Bei Capgemini wird nur das investierbare Vermögen (also ohne die eigene Wohnung) in die Rechnung mit einbezogen. Capgemini hat 2023 hierzulande 47.000 Millionäre gezählt.
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