Am Ende war er dann doch nicht so gelassen, wie er das im Vorfeld der Bürgermeisterkrönung am Mittwoch erwartet hatte (siehe Tageblatt von gestern). Als der Escher Gemeinderat in einer geheimen Abstimmung mit 17 Ja- und einer Nein-Stimme Christian Weis als Nachfolger von Georges Mischo gewählt hatte und die Räte laut und lange applaudierten, da kamen beim neuen Stadtoberhaupt Emotionen auf. „Merci fir Aert Vertrauen“, bedankte sich Weis, „ech halen elo keng grouss politisch Ried, mee verspriechen Iech, net liichtfankesch domadder emzegoen“.

Nacheinander gratulierten Steve Faltz (LSAP), Marc Baum (“déi Lénk“), Mandy Ragni (“déi gréng“), Pascal Bermes (CSV), Bernard Schmit (ADR), Tammy Broers (Piraten) und Daliah Scholl (DP). Wobei Letztere für den Lacher des Tages sorgte, als sie bemerkte, den neuen Bürgermeister auf dem Arm gehalten zu haben, als dieser noch ein kleines Kind war. In Anbetracht des Größen- und Gewichtsunterschied der beiden heutzutage amüsierte dieses Bild die Räte doch sehr. 

Durch die Sitzung des Gemeinderats führte erneut der Erste Schöffe Pim Knaff (DP) als Interims-Bürgermeister. Christian Weis übernimmt sein neues Amt, sobald er im Innenministerium vereidigt worden ist. Was bedeutet, dass er als erste Amtshandlung den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr in der Sitzung vom 8. Dezember vorstellen könnte, falls dieser dann auch an diesem Tag präsentiert wird. Gut möglich, dass die Budget-Vorstellung, -Diskussion und Abstimmung auf die Sitzungen vom 15. und 20. Dezember komprimiert werden.

Cavaleiro und Ramdedovic

Mit 17 Ja-Stimmen und einer Enthaltung wurde derweil Bruno Cavaleiro (CSV) zum neuen Schöffen gewählt, während zuvor bereits Dajvid Ramdedovic (CSV) als neues Mitglied im Gemeinderat vereidigt wurde. Im Fokus aber stand Christian Weis, der übrigens schon vor dem Auftakt der Sitzung im Mittelpunkt gestanden hatte, wurde er doch bei der traditionellen Auslosung der Abstimmungsreihenfolge als Erster gezogen. Seit Mittwoch gibt es demnach keine Frage mehr, wer die Nummer Eins in Esch ist.   

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Philip Michel

Philip Michel startete seine journalistische Laufbahn beim Tageblatt 1995 unmittelbar nach seinem Sportwissenschaftsstudium in Köln (Schwerpunkt Sportpublizistik). Er berichtete u.a. von vier Olympischen Spielen (1996-2008) und zwei Fußball-Weltmeisterschaften (1996, 2006). Ab 2004 war Michel als Chef vom Dienst und Mitglied der Chefredaktion verstärkt mit organisatorischen Aufgaben betraut. 2020 gab er diese Funktionen auf, um sich exklusiv dem Schreiben widmen zu können. Wiederkehrende Themenbereiche sind die sanfte Mobilität, der Gesundheitssektor und die Aktualität in seiner Wahlheimat Esch. Dem Leser ist er zudem als regelmäßiger Editorialist und Kommentator ein Begriff.

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