Ampacet / 18. Streik-Tag: „Arbeit muss sich lohnen“
Am 18. Streiktag trugen die Streikenden von Ampacet ihren Protest wieder vor das Parlament in der Hauptstadt. Viele Parlamentarier zeigten sich solidarisch, doch konkrete Pläne, wie dieser Konflikt gelöst werden soll, lassen nach wie vor auf sich warten.
Seit dem 27. November steht die Produktion beim US-Unternehmen Ampacet in Düdelingen still. Einen Dialog zwischen der Direktion und den Sozialpartnern gibt es immer noch nicht. „Der Ball liegt jetzt bei der Direktion. Wir sind bereit, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, doch wir werden auf keinen Fall aufgeben, bevor unsere Forderungen erfüllt werden“, erklärte Stefan Osorio vom OGBL. Die Forderungen sehen vor, den im Sommer ausgesetzten Kollektivvertrag wieder in Kraft zu setzen. Zudem fordern die Streikenden 2,5 Prozent mehr Lohn sowie zwei zusätzliche Urlaubstage. Auch sollen die Streiktage später als Arbeitszeit ausbezahlt werden.
Die Streikenden und ihre Sympathisanten waren am Donnerstag zum zweiten Mal seit Beginn des Streiks in die Hauptstadt gekommen, um dort die Öffentlichkeit und vor allem die Parlamentarier auf ihre Situation aufmerksam zu machen. „18 j. = triste record!“ prangte mit großen roten Buchstaben auf einem Banner, das die Streikenden vor dem Parlament ausgerollt hatten. Mit Trillerpfeifen und roten Warnwesten ausgestattet, empfingen sie die einzelnen Parlamentarier und unterhielten sich mit ihnen über ihre berufliche Situation. „Wir wollen, dass der Sozialdialog wieder aufgenommen wird. Aus diesem Grund haben wir den Streik bei Ampacet kommende Woche auf die Tagesordnung des Parlaments setzen lassen“, sagte Meris Sehovic, der den Streikenden die vollste Solidarität im Namen der Grünen aussprach.
Protestsongs von Serge Tonnar
Volle Unterstützung versprach auch Marc Goergen (Piraten) den Streikenden. Genau wie „déi Lénk“ und die Sozialisten. „Die Gemeinde Düdelingen hat ein Schreiben an den OGBL und die Direktion von Ampacet geschickt, in dem wir beide Parteien zu Gesprächen auf neutralem Boden eingeladen haben. Als Verhandlungsort haben wir das Rathaus in Düdelingen vorgeschlagen“, erklärte Dan Biancalana (LSAP), der Bürgermeister von Düdelingen. Arbeitsminister Georges Mischo (CSV) ließ sich dieses Mal nicht blicken und mied den erneuten Austausch mit der Belegschaft von Ampacet.
Solange es keinen Dialog gibt, soll der Streik weitergehen. Jeden Tag, an dem nicht gearbeitet wird, verliert die Firma schätzungsweise 120.000 Euro. „Im Januar soll die Produktion allerdings noch einmal angehoben werden. Dann wird gerne schon mal das Doppelte umgesetzt. Aus diesem Grund habe ich etwas Hoffnung, dass der Streik nicht bis in den Januar dauern wird. Doch wir sind auf alles vorbereitet und sind auch für die Feiertage gewappnet“, so Osorio.
Mit jedem Tag wächst allerdings auch die Solidarität mit der streikenden Belegschaft. Immer wieder fahren hupende Fahrzeuge an den Streikposten vorbei. Doch auch unzählige Privatpersonen unterstützen die Streikenden mit Sachspenden. Für etwas Abwechslung im monotonen Streikalltag sorgte am Donnerstag Serge Tonnar, der ein Best-of seiner Protestsongs zum Besten gab. „Arbeit muss sich lohnen. Wenn das nicht der Fall ist, dann regt das mich fürchterlich auf. Aus diesem Grund bin ich heute hier“, so Tonnar nach seinem Auftritt.
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Den Tonnar soll sech aus allem eraushalen a net nach stëppelen an d’Leit weider opwigelen just fir sech wichteg ze machen. Déi Betraffen hu vollkome recht an hu scho méi ewéi genug Problemer.