AgriMeteo / 2024 hatte den drittregenreichsten Frühling der Aufzeichnungen: Warum das Nachteile für die Landwirtschaft hat
Der 2024er-Frühling war laut dem Landwirtschaftsministerium der drittregenreichste Frühling seit Beginn der Aufzeichnungen des staatlichen Wetterdienstes AgriMeteo. Das hat auch negative Folgen für die Landwirtschaft, wie das Ministerium erklärt.
„Die Pflanzen freut es“, sagen viele, wenn es mal wieder regnet. Das sollte dann also doch auch die Landwirte freuen – oder? Das ist nicht in allen Fällen so, wie eine Pressemitteilung des Landwirtschaftsministeriums zeigt. Diese bezieht sich auf Daten des staatlichen Wetterdiensts AgriMeteo. Aus dem Schreiben geht hervor, dass der Frühling von 2024 der drittregenreichste Frühling war, zumindest seit dem Beginn der Niederschlagsaufzeichnungen des Dienstes im Jahr 1854. Laut dem Ministerium haben solche Frühlinge zur Folge, „dass zu viel Regen die Entwicklung vieler landwirtschaftlicher Kulturen beeinträchtigt“.
„Die ungünstigen Wetterbedingungen dürften einige landwirtschaftliche Kulturen mehr oder weniger stark belasten, wobei es regionale Unterschiede gibt“, berichtet das Ministerium. „Es ist zwar noch zu früh, um eine Bilanz zu ziehen, aber es ist offensichtlich, dass der übermäßige Regen die Aussaat von Getreide, Kartoffeln und Mais verzögerte.“ Zudem sei die erste Ernte des Futters, das die Landwirte für ihr Vieh einfahren, dadurch verschoben worden.
Der Regen habe dabei den Anbau auf den schlammigen Feldern beeinträchtigt. „Die feuchten Bedingungen begünstigten auch das Auftreten von Krankheiten und Schädlingen, die für viele Kulturen, insbesondere den Gemüseanbau, ein Problem darstellten“, heißt es in der Pressemitteilung. „Spätfrost beschädigte in einigen Regionen einen Teil der Weinberge und Obstkulturen (Kirsch- und Birnbäume).“ Momentan laufe daher eine Schadensermittlung bei den Steinobstbauern.
17. Mai war der regenreichste Tag des Frühlings
Wie werden Niederschlagsmengen gemessen?
Das Landwirtschaftsministerium beziehungsweise AgriMeteo geben in der Pressemitteilung die Niederschläge mit der Einheit mm an. Ein Millimeter entspricht dabei der Höhe des Wassers, die sich sammeln würde, wenn man den Niederschlag in einem entsprechenden Messbecher (Ombrometer) auffängt. 1 mm ist nach dieser Art zu messen genauso viel wie ein Liter pro Quadratmeter (l/qm).
Der Frühling 2024 habe „43,1 Regentage (Niederschlag von 1 mm oder mehr)“ gehabt, also 14 mehr als der Normalwert (29,1 Tage) der Referenzperiode 1991 bis 2020. Die durchschnittliche Niederschlagssumme liege bei 301,2 mm, also 69 Prozent mehr im Vergleich zum „normalen“ Niederschlag, der bei 177,9 mm) liege.
Der Überschuss an Frühlingsregen variiere je nach Region. In Remich habe es beispielsweise 94 Prozent mehr geregnet als in der Referenzperiode, in Asselborn waren es 90,8 Prozent mehr. In der Hauptstadt habe es 76,2 Prozent mehr geregnet und in Clémency kamen 30,9 Prozent obendrauf. „Freitag, der 17. Mai, war der regenreichste Tag mit einem durchschnittlichen Regenüberschuss von +45 mm, der an verschiedenen Orten zu Überschwemmungen führte“, so das Ministerium.
Kalt wurde es im Frühling außerdem auch hin und wieder: „Während in diesem Frühjahr durchschnittlich nur 4,3 Frosttage (Temperaturen < 0 Grad Celsius) verzeichnet wurden, bereitete der Spätfrost am 21., 22. und 23. April in einigen Regionen Sorgen.“ Die „normale“ Anzahl an Frosttagen liege bei 16,7 Tagen. In Bezug auf die Durchschnittstemperatur – 10,5 Grad – sei der Frühling 2024 wiederum 1,2 Grad wärmer als der „Normalwert“ (9.3 Grad) der Referenzperiode gewesen.
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