Karelshof / 21 Tonnen schweres Rotorblatt auf 96 Rädern unterwegs
Für den „Windpark Nordenergie“ ist der Bau von zwei Windkraftanlagen geplant. Die erste wird zurzeit am Karelshof, auf einer Anhöhe zwischen Colmar-Berg und Mertzig, errichtet. Am Mittwochmorgen machte sich das erste, rund 70 Meter lange Rotorblatt auf die letzte Etappe Richtung Karelshof.
Die Strecke, die der Spezialtransporter am Mittwoch im Schritttempo zurücklegte, hatte es in sich. Die insgesamt drei Rotorblätter warteten seit Tagen in Heiderscheidergrund auf den Weitertransport. Die „Société luxembourgeoise des énergies renouvelables“ (Soler), die für das Errichten und das Betreiben der Windkraftanlage verantwortlich zeichnet, hatte die Wetterverhältnisse genau im Blick, um am Mittwoch die Startflagge für den nicht alltäglichen Transport senken zu können. „Vor allem die Windverhältnisse müssen stimmen. Zu starke Windböen könnten den Transport sehr gefährlich beziehungsweise unmöglich machen“, so Guy Uhres, Mitglied des Lenkungsausschusses bei Soler und Verantwortlicher für erneuerbare Energien bei der „Société électrique de l’Our“ (SEO).
Der Transporter und seine Begleitfahrzeuge machten sich gegen 10.00 Uhr auf den rund 20 Kilometer langen Weg über Heiderscheid, Feulen und Mertzig Richtung Karelshof. Der ganze Tross wurde von der Polizei begleitet, die einzelne Straßenabschnitte kurzzeitig sperren musste. Spektakuläre Szenen gab es vor allem in Mertzig, wo das 21 Tonnen schwere Rotorblatt auf dem Transporter, der dort in einem 90-Grad-Winkel in die rue de Colmar-Berg abbiegen musste, dank eines speziellen Anhänger-Aufbaus um bis zu 60 Grad aufgestellt wurde, damit das Abbiegen überhaupt möglich wurde.
„Im Sommer dieses Jahres soll die Windkraftanlage auf Karelshof ihren Betrieb aufnehmen und jährlich 8,3 GWh produzieren“, so Soler-Direktor Paul Zeimet. Was die zweite in Bürden (Gemeinde Erpeldingen/Sauer) geplante Windkraftanlage des Windparks Nordenergie anbelangt, so werde es wohl noch längere Zeit dauern, bis man weiß, ob diese Anlage wirklich an dem geplanten Standort oder an einem alternativen Platz auf „Fridhaff“ errichtet wird.
Die Bürgerinitiative „Energie mat Verstand“ wehrt sich seit 2020 gegen den geplanten Bau der WKA in Bürden und hat sowohl gegen die Kommodo-Prozedur, gegen die von der Ettelbrücker Gemeinde ausgestellte Baugenehmigung als auch gegen die Genehmigung der Naturverwaltung Berufung eingelegt. Laut unseren Informationen ist der gerichtliche Termin im letztgenannten Fall erst für Juni kommenden Jahres anberaumt.
Sollte die Anlage in Bürden doch noch grünes Licht bekommen, wird es interessant zu sehen, wie sich der Gemeinderat Erpeldingen/Sauer entscheidet, hatte er sich doch in einer Resolution ebenfalls gegen den Bau dieser WKA ausgesprochen. Der damalige und auch heutige Bürgermeister, der dieser Tage als Sprecher des „Nordstad“-Syndikates die Reaktivierung des Fusionsprozesses der fünf Gemeinden Bettendorf, Diekirch, Erpeldingen/Sauer, Ettelbrück und Schieren preisgab, hatte in den vergangenen Jahren gleich mehrfach verkündet, dass in dem Fall, wo die WKA in Bürden gebaut wird, eventuell kein Referendum in Sachen „Nordstad“ in seiner Gemeinde stattfinden würde und damit die genannte Fusion für seine Gemeinde nicht mehr infrage kommt.
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