Schießsport / 38. Auflage der RIAC: Ein Lichtblick in schwierigen Zeiten
In Strassen steht der Schießsport wieder im Fokus. Am Mittwoch startet die 38. Auflage des RIAC („Rencontre internationale de tir aux armes à air comprimé“). 185 Schützen aus 16 verschiedenen Ländern treten im „Centre national de tir à l’arc Marcel Balthasar“ gegeneinander an. Besonders die Organisation stellte das RIAC-Team vor eine große Herausforderung.
Zwischen Mittwoch und Samstag ist in Strassen wieder Treffsicherheit gefragt. Die Weltelite des Schießsports trifft sich zur 38. Auflage des RIAC-Turniers im „Centre national de tir à l’arc Marcel Balthasar“. 2021 findet der internationale Wettkampf aber unter besonderen Bedingungen statt.
Neue Herausforderungen
Corona hat in den vergangenen Monaten einen geordneten Ablauf des Vereins- und Wettbewerbslebens im Schießsport unmöglich gemacht. „Seit März 2020 gab es nahezu keinen Wettkampf“, erzählt Mil Manderscheid, Präsident des RIAC und Technischer Direktor des Verbands FLTAS. Auch das RIAC 2020 fand nicht statt. Nun kehrt die Weltelite des Schießsports aber zurück ins Großherzogtum. Ein Lichtblick in einer schwierigen Zeit, in der viele Wettkämpfe im Schießsport immer noch der Pandemie zum Opfer fallen.
Auch deswegen hat das Thema Corona in der Organisation eine Hauptrolle eingenommen. Die Vorbereitungen auf das RIAC sind für Manderscheid und sein Team eigentlich eine Routine. Das Virus hat die Organisatoren aber vor neue Herausforderungen gestellt.
„Es war alles andere als einfach“, sagt Manderscheid: „Da der Wettbewerb unter den 2G-Regeln (genesen oder geimpft, Anm. d. Red.) stattfindet, müssen wir u.a. Personal haben, das die Dokumente kontrolliert.“ Etwa 24 freiwillige Helfer werden beim RIAC mit anpacken, um täglich einen geordneten Ablauf zu garantieren. PCR-Tests vor der Abreise der Sportler mussten ebenfalls organisiert werden. Einige Teilnehmer brauchen nämlich einen negativen Test, um in ihr Heimatland zurückkehren zu können. Viele weitere Details nahmen die Zeit der Organisatoren in Anspruch.
An den 2G-Regeln haben sich aber nur wenige Schützen aus dem Ausland gestört. „Wir hatten zunächst eine Ausschreibung mit dem 3G-System an alle Verbände geschickt“, erklärt Manderscheid. Die Sportler aus dem Ausland konnten sich anschließend für den Wettbewerb in Luxemburg anmelden. „Als wir uns dann dazu entschieden, das Event unter 2G auszurichten, gab es ein paar Absagen. Etwas ein Dutzend haben ihre Teilnahme zurückgezogen.“
Mit der Besetzung des Turniers zeigt sich Manderscheid „unter den gegebenen Umständen dennoch sehr zufrieden. Es sind eine ganze Reihe an Schützen, die in der Weltrangliste in den Top 100 geführt werden, dabei.“ Es ist den Organisatoren gelungen, insgesamt 19 Top-100 Schützen nach Luxemburg zu locken. Allen Voran die Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele 2012, Céline Goberville. Die Französin, die in der Weltrangliste an Position 10 geführt wird, zählt in Strassen in der Kategorie Luftpistole zu den Favoritinnen. Auch ihre Schwester, Sandrine, sieht Manderscheid ganz weit vorne.
Neun Teilnehmer aus Luxemburg
Insgesamt haben sich 185 Schützen aus 16 verschiedenen Ländern fürs RIAC eingeschrieben. Zum ersten Mal treten auch Teilnehmer aus Argentinien und Costa Rica die Reise nach Luxemburg an. Der RIAC-Präsident bedauert indes, dass Schützen aus der Ukraine, die in der Vergangenheit zu den Stammgästen in Strassen gehörten, nicht teilnehmen werden. Grund: Sie hätten sich nach der Heimreise in Quarantäne begeben müssen.
Das FLTAS-Team
Luftpistole (Damen): Sylvie Schmit
Luftpistole (Herren): Clive Cherry, Charles Kirsch, Tom Kies, Joël Klein, Louis Mariutto, Angelo Moruzzi, Roland Quetsch, Tom Scheerer
Mehr Informationen und das Programm gibt es unter www.fltas.lu/riac
Aus Luxemburger Sicht sind neun Schützen in Strassen vertreten. „Sollte jemand von ihnen das Finale erreichen, wäre dies wirklich ein außergewöhnlich gutes Resultat“, sagt Manderscheid, mit Blick auf die starke internationale Konkurrenz. Beste Chancen, für eine Überraschung zu sorgen, haben Sylvie Schmit, Tom Scheerer oder Charles Kirsch. Die neun Teilnehmer aus dem Großherzogtum treten alle in der Kategorie Luftpistole an – einen Luftgewehrschützen gibt es aktuell nicht im Kader der Luxemburger. „Durch Covid haben praktisch alle aufgehört. Wenn man immer nur trainiert und nicht bei Wettbewerben antreten kann, dann vergeht vielen schnell die Lust“, so Manderscheid.
Insgesamt sei es eine Herausforderung, Nachwuchs im Schießsport zu finden – die Pandemie hat nicht zur Verbesserung der Situation beigetragen, so Manderscheid, der den Kayler Schießsport-Verein als Beispiel nennt: „Vor Corona hatten wir mehr als 30 junge Sportler zwischen 14 und 18 Jahren im Verein. Mittlerweile sind nur noch die Hälfte verblieben. Bei den anderen Klubs ist die Situation die gleiche.“ Vor allem die Wettbewerbe fehlen. Neben den Landesmeisterschaften gab es nahezu keinen Wettkampf. „Unter den aktuellen Bedingungen ist es einfach schwierig, etwas zu organisieren“, so Manderscheid.
- Daniel Scheid: „Der Wechsel war nach der Verletzung die Chance, nochmal neu zu starten“ - 19. November 2024.
- Zwischen Klassenunterschied, Komplimenten von Bundesliga-Spielern und Zuversicht - 10. November 2024.
- Zwischen dem HBD und dem Europapokal-Achtelfinale steht eine große Herausforderung - 9. November 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos