Infektionswelle erwartet / 39 Tiere positiv auf Blauzungenkrankheit getestet – Luxemburg bereitet Impfkampagne vor
In Luxemburg ist bei 39 Tieren die sogenannte Blauzungenkrankheit festgestellt worden – 28 Landwirtschaftsbetriebe sind laut Ministerium davon betroffen. Die Veterinär- und Lebensmittelbehörde bereitet derzeit eine Impfkampagne vor, weil im Land „eine Infektionswelle erwartet“ werde.
25 Rinder, 13 Schafe und eine Ziege – diese Tiere sind in Luxemburg kürzlich laut einem Labortest am 2. August positiv auf die Blauzungenkrankheit getestet worden. Das betrifft wiederum 28 Betriebe im Großherzogtum. Die Veterinär- und Lebensmittelbehörde ALVA will laut einer Pressemitteilung des Landwirtschaftsministeriums nun gegensteuern und bereitet eine Impfkampagne vor. „Angesichts der epidemiologischen Situation in den Nachbarländern (Belgien und Deutschland) und der Sommerhitze, die die Ausbreitung der Vektorinsekten begünstigt, wird auch in unserem Land eine Infektionswelle erwartet“, heißt es in dem Schreiben. Und es ergänzt: „Das Virus hat keine Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit. Es ist nicht auf den Menschen übertragbar und der Verzehr von Milch und Fleisch stellt keine Gefahr dar.“
Die Krankheit befalle hauptsächlich Wiederkäuer, meist Kühe oder Schafe – unter ihnen sei sie aber nicht ansteckend, sondern sie werde von Insekten übertragen, in diesem Fall von der Kriebelmücke. „Bei infizierten Wiederkäuern sind die klassischen Symptome Fieber, Lahmheit, Appetitlosigkeit, übermäßiger Speichelfluss, Schwellung und Blaufärbung der Zunge“, erklärt das Landwirtschaftsministerium. „Schafe scheinen anfälliger für eine Infektion zu sein als Rinder, und es wurden bereits recht hohe Mortalitäts- und Morbiditätsraten gemeldet.“ In den Niederlanden hätten Analysen bei Schafen eine Sterblichkeitsrate von 50 bis 75 Prozent ergeben.
Luxemburg gilt jetzt als Sperrzone
Die ALVA erwarte noch diese Woche die bevorstehende Lieferung des Impfstoffs, den sie bereits vor mehreren Wochen bestellt habe, „als das Dringlichkeitsbewertungsverfahren durch das Gesundheitsministerium abgeschlossen wurde“. Die Tierärzte würden informiert, sobald der Impfstoff verfügbar ist. „Die Impfung ist freiwillig, wird aber empfohlen“, rät das Landwirtschaftsministerium. „Die Kosten für den Impfstoff werden vom Staat getragen, während die Kosten für die Impfung vom Tierhalter zu tragen sind.“
Die Impfung schütze laut der Mitteilung vor der Mortalität und reduziere die „Virämie“, also das Vorhandensein der Viren im Blut, doch alle klinischen Symptome könne man damit jedoch nicht abwenden. „In Anbetracht dessen und aufgrund fehlender Impfdaten kann derzeit für keine Rinder oder Schafe eine Bescheinigung ausgestellt werden, dass sie auf der Grundlage von Impfungen in andere Mitgliedstaaten verbracht werden dürfen“, erklärt das Ministerium.
Aufgrund des Analyseergebnisses habe Luxemburg seinen Status als „frei von der Blauzungenkrankheit“ verloren und gelte jetzt als Sperrzone. „Folglich gelten seit dem 2. August Beschränkungen für die Ausfuhr von empfänglichen Tieren in Länder oder Zonen, die frei von diesem Virus sind“, heißt es in dem Schreiben. „Bestimmte innergemeinschaftliche Verbringungen sind jedoch auf der Grundlage von Ausnahmen, die von den Bestimmungsmitgliedstaaten gewährt wurden, weiterhin möglich.“ Da die Blauzungenkrankheit eine meldepflichtige Krankheit ist, erinnere die ALVA allerdings daran, dass jede Person, die klinische Anzeichen beobachtet, die auf diese Krankheit hindeuten, einen Tierarzt hinzuziehen sollte.
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