Nachhilfe / 4.280 Grundschulkinder besuchen die „Summerschool“
In vielen Schulen des Landes ist wieder Leben eingekehrt – zumindest kurzzeitig. Die dritte Ausgabe der „Summerschool“ läuft noch bis zum 9. September. Insgesamt nehmen 5.650 Schülerinnen und Schüler diese Gratis-Nachhilfe in Anspruch.
„Jeden siebten Schüler der Grundschule können wir mit der Summerschool erreichen“, sagte Bildungsminister Claude Meisch (DP) am Mittwoch beim Besuch in der Düdelinger Deich-Schule. Die „Summerschool“ fand 2020 zum ersten Mal statt. Sie diente im „Enseignement fondatmental“ wie auch im „Enseignement secondaire“ dazu, die schulischen Lücken aufzuarbeiten, die während der ersten Covid-Zeit entstanden sind. Da sich die Frage zu diesen Lücken jedes Jahr stellt, ist das Angebot der kostenlosen und freiwilligen Nachhilfestunden nun fester Bestandteil des Bildungssystems. Es würde trotzdem darauf geachtet, dass die Schülerinnen und Schüler immer noch Ferien haben, so der Minister weiter. Deswegen werden die Kurse auf ein Fach und auf zwei Stunden pro Tag beschränkt.
Am Ende eines jeden Schuljahres soll das Lehrpersonal beim „Bilan intermédiaire“ die Eltern und Schüler auf diese Möglichkeit der Nachhilfe aufmerksam machen. Die Lehrer kümmern sich dann auch um die Einschreibung. In diesem Jahr sind 4.280 Schüler der „Ecole fondamentale“ in die Sommerschule eingeschrieben. In der Grundschule sind die Deutschkurse am meisten belegt. Im „Lycée“ besuchen 1.370 Schüler die „Summerschool“. Hier wird besonders viel Nachhilfe in Mathematik benötigt.
Die Lehreinheiten der „Summerschool“ basieren auf 46 thematischen Dossiers, die vom „Service de coordination de la recherche et de l’innovation pédagogiques et technologiques“ (Script) vorbereitet worden sind. Über die Plattform www.schouldoheem.lu können sie auch von zu Hause aus heruntergeladen werden. Dieses Tool wird immer mehr genutzt. Die einzelnen Themendossiers sind seit dem 15. Juli online. Bisher wurden 37.200 Dossiers heruntergeladen. Im Jahr 2021 belief sich die Zahl für den gleichen Zeitraum auf 33.850 Stück. Das Bildungsministerium erklärt sich dies dadurch, dass wieder mehr Eltern und Schüler ihre Ferien im Ausland verbringen. Vielleicht wollen die Eltern selbst mit ihrem Kind üben.
In der Grundschule halten 295 Freiwillige die Nachhilfekurse. Darunter befinden sich 49 Lehrkräfte, 165 „Remplaçants permanents“ sowie 81 Menschen, die zur nationalen Datenbasis der „Etudes surveillées“ gehörten. Dieser „Pool national“ wurde im Rahmen der Covid-Krise ins Leben gerufen. Hyuk Hübsch ist einer von diesen Freiwilligen. In Düdelingen gibt er Mathematiknachhilfe. Die Aufgaben seien zu Beginn noch recht einfach, sagt Hübsch. Die Schüler werden je nach Wissensstand aufgeteilt, damit ihnen individuell geholfen werden kann. Hausaufgaben erhalten die Kinder nicht.
Es fehlt an Evaluation
„Ich finde es gut, dass es die Möglichkeit für diese Gratis-Nachhilfe gibt“, so Myriam Cecchetti („déi Lénk“). Sie ist Mitglied der dafür zuständigen Kommission. Momentan läuft die dritte Ausgabe der „Summerschool“, doch bisher vermisst die Politikerin eine Auswertung der letzten Sommerschulen. „Welche Kinder schreiben sich ein und in welche Fächer? Und was hat es gebracht? Das sind Fragen, die beantwortet werden müssen“, so Cecchetti gegenüber dem Tageblatt. Es sei auch wichtig, zu wissen, ob wirklich diejenigen Kinder die Hilfe in Anspruch nehmen, die sie wirklich brauchen. Und wenn diese Nachhilfe nichts bringe, dann müsse auch genau dies hinterfragt werden. Es fehle an den nötigen Daten, um den Nutzen der „Summerschool“ analysieren zu können.
Ähnlich sieht es Martine Hansen (CSV), ebenfalls Mitglied der Kommission. Sie findet die Idee im Prinzip nicht schlecht. Doch die Menschen würden „zu viel geblendet“. Im „Lycée“ habe es eine Nachhilfe für die Vorbereitung auf die Nachexamen bereits immer gegeben. Es würde jetzt nur anders verkauft. Der Politikerin fehlt es ebenfalls an einer Aufarbeitung der nötigen Daten. „Wir müssen schauen, ob die Kinder von der Nachhilfe profitieren, die sie wirklich benötigen“, so die Politikerin.
Wann vill Schoulmeeschter/innen hier Aarbecht waerend dem Joer mei serieux geifen maachen – dann breichten mer keng Summerschool. An wofir get dei Summerschool vun Studenten gehalen, an net vun Schoulmeeschter oder Proffen.