Studentenvereinigung LSZ / Absage des Zürcher Balls „wie ein Schlag ins Gesicht“
Eine der bekanntesten Studentenfeten, der „Zürcher Bal“, musste wegen der neuen Restriktionen kurzfristig abgesagt werden. Das Tageblatt hat sich mit einem Mitglied aus dem Vorstand der „Lëtzebuerger Studenten Zürech“ (LSZ) unterhalten.
Kurz nach der Ankündigung von Premier Xavier Bettel und Gesundheitsministerin Paulette Lenert am Mittwochmorgen, sämtliche „Studentebaler“ abzusagen, schickte die Vereinigung der „Lëtzebuerger Studenten Zürech“ (LSZ) einen Post mit dem Titel „Heartbroken“ auf Facebook. Noch am Morgen der Ankündigung habe die ganze Vereinigung fleißig am Aufbau gearbeitet. Teile der Bühne oder die Verkabelungen der Beleuchtung an der Decke seien bereits aufgebaut. Nun müsse man dies alles wieder abbauen.
Wir müssen schauen, wo wir das Geld wieder herkriegen, das bereits investiert wurde. Das wird sehr schwierig.Vorstandsmitglied der LSZ
Wir haben gespannt die Pressekonferenz verfolgt, weil wir bereits eine Vorahnung hatten, sagt Pit Bechtold vom Verein „Lëtzebuerger Studenten Zürech“ (LSZ) im Tageblatt-Gespräch. Als dann das Wort „Studentebal“ fiel, sei alles klar gewesen. „Wir haben uns direkt an den Abbau gemacht. Schweren Herzens.“ Die kurzfristige Entscheidung habe den Studentenclub in eine finanzielle Krise gestürzt und nage nun zudem an der Motivation der Studenten. „Wir müssen schauen, wo wir das Geld wieder herkriegen, das bereits investiert wurde. Das wird sehr schwierig.“ Es ist nun bereits das zweite Jahr, in dem der Ball nicht stattfinden kann.
Versichert sind die Studenten nicht. Solche Versicherungen gegen die Pandemie seien quasi unmöglich abzuschließen. „Wir sitzen grad ziemlich alleine da“, so Bechtold. Knapp mehr als 4.000 Tickets hatte der LSZ verkauft. Bechtold verweist auch auf die privaten Partnerfirmen, denen man nun die Vorbestellungen canceln müsse. Der Student hofft, dass der Abbau heute abgeschlossen werden kann. „Dann haben wir ein paar Tage gespart.“ Aber die Motivation ist futsch.
Regierung soll Studenten unterstützen
Die CSJ stellt in einer Pressemitteilung die Frage, wieso die Regierung diese Maßnahmen nicht schon früher mitgeteilt hat. Die Studentenvereine würden sich größtenteils über Feten finanzieren und würden nun auf den Unkosten sitzen bleiben. „Es darf nicht sein, dass die jungen Menschen, die schon in der Krise auf vieles verzichten mussten, durch eine chaotische Regierungskommunikation und Vorbereitung weiter bestraft werden“, so die jungen Christsozialen. Deshalb fordert die CSJ die Regierung auf, den Studentenvereinigungen finanziell unter die Arme zu greifen. Neben dem Zürcher Ball wurden noch andere Veranstaltungen für Studenten abgesagt, darunter der „Bréisseler Bal“ und das „Tournoi de Noël“.
Pit Bechtold betont, dass der LSZ komplett hinter den neuen sanitären Maßnahmen stehe und an deren Einführung nichts auszusetzen habe. „Dennoch ist es sehr bitter und wie ein Schlag ins Gesicht.“ Denn noch am Montag habe die „Santé“ dem Verein versichert, dass alles o.k. sei. Am Tag danach war Regierungsrat und dort wurde beschlossen, dass es nicht mehr geht. „Das ist furchtbar für uns.“ Keine Option sei es, die Party vorzuziehen, um die neuen Regelungen zu umgehen. „Das würde bedeuten, dass wir den Ernst der Lage nicht anerkennen würden.“
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