/ Acht Stunden Homeoffice: Sanem startet Pilotprojekt für Gemeindeangestellte
In Sanem ging es in der gestrigen Gemeinderatssitzung um moderne Arbeitsformen und erneuerbare Energiequellen. Die Tagesordnung wurde ohne größere Diskussionen abgearbeitet.
Für die Angestellten der Gemeinde könnte sich der Arbeitsalltag in Zukunft etwas anders gestalten: Gemeinsam mit dem zuständigen Ministerium hat die Kommune ein Pilotprojekt gestartet, das es ermöglicht, für eine bestimmte Anzahl an Stunden von zu Hause aus zu arbeiten. Gestern hat Schöffe Marco Goelhausen (LSAP) das Konzept vorgestellt. “Das Image unserer Gemeinde wird dadurch moderner und vielleicht auch interessanter für zukünftige Angestellte”, so der Schöffe.
Eine gesetzliche Regelung in Sachen Telearbeit gibt es noch nicht für Gemeinden. Nur die Stadt Luxemburg bietet diese Möglichkeit bislang. Nach einer Meinungsumfrage und Gesprächen mit den verschiedenen Bereichsleitern seien sie zu dem Schluss gekommen, dass nicht jeder Dienst dafür geeignet sei. In einer ersten Phase seien neun Mitarbeiter dafür infrage gekommen. Künftig könnten weitere hinzukommen.
Maximal acht Stunden pro Woche
Zu den Voraussetzungen gehört, dass die Arbeit „paperless“ von zu Hause aus verrichtet werden kann und die Angestellten bereits über einen Arbeitslaptop und eine Internetverbindung daheim verfügen. An maximal acht Stunden pro Woche sei die Telearbeit möglich. Das Berufsgeheimnis gilt auch daheim. Die zu erledigenden Aufgaben werden von einem Vorgesetzten festgelegt. Die Testphase läuft über zwei Monate. Wenn alles klappt, ist eine Verlängerung für die Dauer von zwei Jahren möglich.
Das erste Feedback sei überaus positiv, berichtete Goelhausen. Im Homeoffice würde in vier Stunden mehr erledigt werden als im Büro in demselben Zeitraum. “Es herrscht weniger Ablenkung und weniger Störung.” Der Ertrag sei für das Personal und für die Gemeinde größer.
Einstimmig gutgeheißen wurde ein Kostenvoranschlag über 475.000 Euro für den Bau einer Produktionshalle für Hackschnitzel, die die Renovierung einer bereits bestehenden Halle sowie den Anschluss von Versorgungsleitungen umfasst. Die Arbeiten werden in Beles in der Nähe der Bahnhaltestelle “Belval-Rédange” durchgeführt. Diese Anschlussarbeiten dienen auch dazu, dort später kleine Ferienunterkünfte, sogenannte „gîtes“ einzurichten, die entlang des Red-Rock-Trails entstehen und für das Kulturhauptstadtjahr 2022 bereit stehen sollen.
Halle für Holzhackschnitzel
Die Gemeinderäte hatten einige Fragen zur Holzhackschnitzelproduktion. Vor allem die künftige Lärmbelästigung für die Anwohner und der ökonomische Nutzen bereiteten Vertretern von “déi Lénk” (Myriam Cecchetti), DP (Patricia Speck-Braun) und “déi gréng” (Alain Cornély) Sorgen. Bürgermeister Georges Engel (LSAP) wies jedoch darauf hin, dass bereits seit drei Jahren über dieses Projekt gesprochen werde und es nun an der Zeit sei, das Ganze in die Tat umzusetzen. “Wir sind der Meinung, dass wir so etwas brauchen”, bekräftigte der Bürgermeister. Um den Lärm etwas zu mindern, könne ein Teil des Holzhacks direkt im Wald geschreddert werden. “Wir haben diejenigen zurate gezogen, die täglich im Wald arbeiten.” Diese seien dem Projekt gegenüber positiv eingestellt.
Des Weiteren wurde gestern angekündigt, dass mehrere Bäume in der Gemeinde aus Krankheitsgründen gefällt werden müssen. Damit wird unter anderem das Sanemer Schloss eines seiner grünen Erkennungszeichen voraussichtlich verlieren. Engel teilte gestern mit Bedauern mit, dass einer der großen Bäume an dem Standort wahrscheinlich abgeholzt werden muss. Die staatlichen Stellen prüften gerade, ob noch etwas zu retten sei. “Es ist schade, doch die Sicherheit muss vorgehen”, so der Bürgermeister.
Ich persönlich halte nichts davon, Daten von Gemeindemitglieder die zur Bearbeitung bei der Gemeindeverwaltung sind sollten im Büro bleiben und nicht bei den sogenannten Homeworkern, ich sehe da die Gefahr des Mißbrauchs, vielleicht nicht mit Absicht aber sie ist da. Da Luxemburger eh gerne über andere sprechen und auch über Sachen die nicht für andere bestimmt sind um sich wichtig zu machen halte ich das System für ungeeignet.