„Erpresserische Methoden“ / ADR-Frauen greifen Parteileitung wegen Mischel-Demission scharf an
Die ADR kommt nach dem Facebook-Post von Sylvie Mischel offensichtlich nicht zur Ruhe. Mischel hatte am Samstagabend ein Foto in das soziale Netzwerk hochgeladen, das Außenminister Jean Asselborn zusammen mit afrikanischen Flüchtlingen zeigt, und es mit einem kommentierenden Schriftzug versehen. Der Post sorgte bei vielen für Empörung, die ihn als rassistisch betrachteten.
Am Montag trat die ADR-Politikerin von ihren Parteiämtern zurück. Der öffentliche Druck war wohl zu groß geworden, sodass Mischel seit der Sitzung des Exekutiv-Komitees ihrer Partei am Montag nicht mehr Vizepräsidentin ist und auch nicht mehr Präsidentin der Sektion „ADR-Fraen“.
Die Frauen-Organisation der ADR hat am Mittwochmorgen zu den Entwicklungen Stellung bezogen – und greift dabei sowohl Parteipräsident Jean Schoos wie ADR-Generalsekretär Alex Penning scharf an. Die ADR-Fraen sei „entsetzt über die erpresserischen Methoden“, die beide benutzt hätten, um „ihr Ziel zu erreichen“. Mit Ziel dürfte hier die Demission Mischels von ihren Parteiämtern gemeint sein. Und weiter: „De President an de Generalsekretär hunn hir virgefaassten Meenung an der Presse verbreed an hunn et mol net fir néideg fonnt, am Virfeld mat der Madamm Mischel Récksprooch ze halen. Déi zwee hunn den Androck ginn, datt si vun Ufank u schonn hir Decisioun geholl haten, nach ir d’Exekutiv konnt iwwert déi Fro deliberéieren.“
Die ADR-Frauen siehen in dem Schritt eine „Messuechtung vun der Exekutiv vun der Partei”. Zur Kenntnis nehmen sie, dass ihre Präsidentin ihre Ämter nur „temporär“ niedergelegt habe. Sie hoffen, dass Mischel auf dem nächsten Kongress der ADR-Frauen wieder für das Präsidentenamt kandidiert. Die öffentliche Mitteilung endet mit: „De Comité vun den ADR-Fraen, ouni hir Presidentin.“ Gezeichnet ist die E-Mail, mit der die Mitteilung versendet wurde, von der Vizepräsidentin der Frauensektion der ADR, Goulnora Soultanova, und SchatzemeisterinNadejda Trotzenko.
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