Neue Tageblatt-Serie / Alain Attens „Wortatlas“ als exklusive Vorschau
Kaum einer ist in der luxemburgischen Sprache so zu Hause wie Alain Atten. Jahrzehntelang hat der Historiker und Sprachwissenschaftler akribisch dem „Volk aufs Maul“ geschaut und Wissen gehäuft. Daraus ist unter anderem der „Lëtzebuerger Sproochatlas 1900“ entstanden. Anfang 2025 soll nun Band 2 folgen, ein „Wortatlas“. Ab Montag bietet das Tageblatt bereits jetzt in einer Serie einen exklusiven Einblick in das neue Werk des „Sproochmates“.
Wo in Luxemburg sagt man Päiperlek, Pimpampel oder Millermoaler für das deutsche Wort Schmetterling? Alain Atten, 1938 geboren, weiß es – und belegt es. Rund 250 Wörter und Begriffe aus verschiedenen Bereichen wie Handwerk, Tiere, Flora, Fauna und mehr greift er in seinem „Wortatlas“ auf. Anfang 2025 soll das Buch voraussichtlich erscheinen.
Ab kommendem Montag gewährt das Tageblatt jedenfalls jetzt schon einen exklusiven Einblick in die Publikation. In Zusammenarbeit mit dem „Zenter fir d’Lëtzebuerger Sprooch“ (ZLS) werden „en avant-première“ elf Auszüge aus dem „Wortatlas“ als Serie, jeweils montags in der Zeitung, veröffentlicht.
Wortkarten
Der zweite Band des 2023 erstmals veröffentlichten „Lëtzebuerger Sproochatlas 1900“ konzentriert sich auf sogenannte Wortkarten, welche die Verbreitung und Präsenz verschiedener regional gebrauchter Wörter darstellen sollen. Zum Beispiel, wie anfangs gesagt, der „Päiperlek“ oder die „Guckucksblumm“. Woher stammen dieses und andere Wörter, wie hat sich ihr Gebrauch und ihre Aussprache durchgesetzt und lange Zeit, ja bis heute, behaupten können? Antworten liefert das Buch.
Der Aufbau des „Wortatlas“ ähnle dem ersten Band, heißt es beim ZLS. Rund 600 Seiten sollen es werden, im A3-Format. Herausgegeben wird das Buch vom „Zenter fir d’Lëtzebuerger Sprooch“ zusammen mit dem „Institut grand-ducal de Luxembourg, Section de linguistique, d’éthnologie et d’onomastique“ (IGD-LEO). Der „Wortatlas“ besteht aus 252 Karten mit Kartenlegenden, die im internationalen phonetischen Alphabet IPA verfasst sind. Dem sind jeweils ein kurzer Beschreibungstext sowie eine vereinfachte Karte mit Erklärungen im normalen Alphabet hinzugefügt. Außerdem gibt es zu allen Begriffen eine passende Illustration. Die elf Vorschau-Beiträge im Tageblatt zeigen die vereinfachte Karte sowie jeweils den von Alain Atten in seinem unverkennbaren und volksnahen Stil geschriebenen Begleittext.
Karten von Claude Schmit
Auch im Band 2 findet der geneigte Leser unter anderem einen Einleitungstext, Erklärungen, wie die Lautzeichen im Atlas zu benutzen oder die Karten zu lesen sind, sowie eine Liste mit der Geschichte der betreffenden Begriffe und Wörter.
Im „Wortatlas“ sowie in der Tageblatt-Serie teilt Alain Atten sein breites Wissen über Dialekte und lokale Mundarten mit. Claude Schmit, Geografielehrer, hat, wie im ersten Band, mit viel Kompetenz und Sorgfalt die sprachlichen Ausflüge von Alain Atten auf eine moderne Art auf Karten übertragen.
Wie das Ganze aussieht, können Sie ab dem 8. Juli sehen. (mago)
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