EU-Bericht / Alles klar: In Luxemburg kann man sorglos baden – obwohl es im Ranking eher hinten liegt
Obwohl Luxemburg im Ranking diesmal nicht ganz weit vorne liegt: In Luxemburg kann man sorglos in die Gewässer steigen, die offiziell zum Baden freigegeben sind.
Zwölf der 17 Badegewässer in Luxemburg sind besonders gut zum Baden geeignet. Das ist eine umso bessere Nachricht, da nicht nur der Sommer vor der Tür steht, sondern viele andere Freizeitbeschäftigungen durch die Corona-Pandemie nur eingeschränkt zur Verfügung stehen.
70,6 Prozent beträgt der genau Anteil der Gewässer, denen der neue Jahresbericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) das Prädikat „ausgezeichnet“ verleiht.
Alle anderen Notenstufen sind für Luxemburg gar nicht vergeben. Dafür verfügen fünf Badestellen über gar keine Einstufung, da hier die langjährig erhobenen Daten noch nicht vorliegen. Die Qualität neu ausgewiesener Badestellen kann nämlich erst erfolgen, wenn genügend Proben vorliegen. Dies kann nur selten schon im ersten Jahr der Aufnahme des Badebetriebs erfolgen. Die Berechnungsgrundlage für das Ranking führt dazu, dass Luxemburg recht weit hinten liegt (siehe Grafik): Unter 30 EU-Ländern wirkt das Großherzogtum auf Platz 24 etwas abgeschlagen – doch wie so oft verzerren die recht kleinen Dimensionen des Landes die Statistik.
So oder so bedeutet praktisch keine Platzierung im Ranking, dass man im jeweiligen Land bloß am Ufer bleiben muss: „Die Badegewässerqualität in Europa hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert“, stellt die EUA in ihrer Vorstellung des neuen Reports fest. Der Anteil der Badestellen mit ausgezeichneter Wasserqualität ist von 2006 bis 2015 kontinuierlich angestiegen und liegt seitdem bei rund 85 Prozent.
2006 wurde die Badegewässerrichtlinie durch die EU eingeführt. Diese führte zu einer systematischen Überwachung und Bewirtschaftung, hohen Investitionen in kommunale Kläranlagen und Verbesserungen bei der Abwasserbehandlung. Und das alles „brachte eine drastische Reduzierung der Schadstoffe, die durch unbehandeltes oder nur teilweise behandeltes kommunales Abwasser verursacht wurden“, lobt die EUA. Dank dieser Bemühungen sei es heute möglich, „auch in urbanen und früher stark verschmutzten Oberflächengewässern zu baden“.
Keine Gefahr durch Corona
Für die Erhebung wurden die Daten zur Belastung von 22.295 Gewässern mit Fäkalbakterien zusammengeführt, die bei Menschen zu Problemen führen können. Speziell geht es dabei um die zwei Keimarten intestinale Enterokokken und Escherichia coli. Die Qualitätsauszeichnung richtet sich nach der nachgewiesenen Menge dieser Bakterien, die vor allem von Abwässern und aus der Landwirtschaft herrühren. Beim Urteil „mangelhaft“ würde zu einem Badeverbot, Warnhinweisen und anderen Maßnahmen geraten. Das betrifft im aktuellen Report 1,3 Prozent der Badegewässer. Im beliebten Reiseziel Niederlande weisen volle 24 Badegewässer entsprechend schlechte Noten auf. Sie entsprechen aber nur 3,3 Prozent aller Badegewässer im Land.
Die aktuell grassierende Corona-Pandemie fließt in das Ranking überhaupt nicht ein – nicht nur, weil sich die Daten ja auf das Jahr 2019 beziehen: Selbst wenn ein Badegewässer einen Anteil behandeltes Abwasser enthalte, drohe hierdurch wohl kaum Gefahr: Der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge lägen keine Nachweise darüber vor, dass das Covid-19-Virus über das Kanalnetz übertragen werden kann, beruhigt die Agentur.
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Natürlich kann man sorglos baden. An allen Stellen wo’s kritisch und ungesund ist, hat man es ja verboten.