/ „Als hätte man den Verein gewechselt“: Verteidiger Tom Schnell über den neuen F91
Wie könnte man sie vergessen, die historische Düdelinger Saison 2018/19?
Die Emotionen und Erfahrungen haben sich bei den F91-Akteuren ins Gedächtnis eingebrannt. Umso komplizierter gestaltet sich deshalb auch das Leben nach der Gruppenphasen-Ära. Doch Routinier Tom Schnell bleibt vor dem Rückspiel beim FC Valletta zuversichtlich.
Er war am Dienstag in der Champions-League-Startformation gegen den FC Valletta aus Malta neben Mario Pokar und Dominik Stolz eines der drei Überbleibsel der letzten Saison: Verteidiger Tom Schnell, der im vergangenen Jahr noch im internationalen Rampenlicht stand, für wenige Monate hauptberuflicher Fußballer war und eine historische Saison mitgestaltet hatte. Jetzt hat ihn der Alltag wieder.
Doch eigentlich ist nichts mehr, wie es einmal war. Beim Meister wurde derart kräftig durchgewirbelt, dass sich der Innenverteidiger beim Königsklassen-Heimspiel in einer völlig neuen Viererkette wiederfand. „Die Gegebenheiten im Verein kenne ich, aber in puncto Spieler ist es fast so, als hätte man den Verein gewechselt“, meinte der 33-Jährige gestern Abend.
Die erfolgsverwöhnten Düdelinger werden kleinere Brötchen backen müssen. Zumindest Schnell will sich dadurch aber nicht abschrecken lassen: „Frustrierend ist es nicht unbedingt. Man lernt eben jedes Jahr dazu. Wir müssen das Beste daraus machen. Es kann sein, dass die Laufwege und taktischen Vorgaben jetzt gleich nicht immer richtig umgesetzt werden, aber das Potenzial ist vorhanden“, resümierte der Zentralverteidiger vor dem entscheidenden Rückspiel im Ta-Qali-Stadion.
„Fehlpässe unbedingt abstellen“
Einen 2:0-Vorsprung gab der F91 am Dienstag aus der Hand. „Sie hatten eigentlich keine hundertprozentige Torchance. Wir waren näher am 3:0 dran. Doch aus zwei Standards gelingen ihnen zwei Treffer … Dabei haben wir einiges gut umgesetzt“, ärgerte sich der Düdelinger. Doch die Mannschaft von Emilio Ferrera zeigte sich in den zweiten 45 Minuten nicht mehr so aggressiv. „Das Team ist noch sehr jung und unerfahren. Für einige war es das erste Spiel auf diesem Niveau. Da kamen dann dumme Fehlpässe zustande, und man läuft dem Gegner hinterher … Das müssen wir am Dienstag unbedingt abstellen.“
Die eingespielte Mannschaft aus der Gruppenphasen-Saison habe drei bis vier Jahre in dieser Konstellation zusammengearbeitet, „es wird also noch etwas Zeit brauchen, bis alle Abläufe klappen“, blickte er voraus. Trotz Hitze (29 Grad), Kunstrasen und einem Auswärtsspiel überwiegt beim früheren Fola-Spieler die Zuversicht. Und seine berüchtigte Kämpfermentalität: „Klar haben wir nach dem Ausscheiden letzte Saison alles richtig gemacht. Aber auch damals war es eine Enttäuschung, als wir aus der Champions League ausgeschieden sind. Das wäre diesmal nicht anders.“
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