Luxemburg-Stadt / Am 13. Dezember geht die Tramtrasse zwischen „Stäreplaz“ und „Gare“ in Betrieb
Ab dem 13. Dezember wird die Tram auch das Teilstück zwischen place de l’Etoile und Hauptbahnhof befahren. Die ersten Testfahrten beginnen schon am Montag, dem 5. Oktober. Die Arbeiten an der place de Paris und der Avenue der Liberté werden noch etwas länger dauern.
Endlich, werden sich wohl viele Einwohner der Hauptstadt sagen, geht die Riesenbaustelle der neuen Straßenbahn in der Innenstadt ihrem Ende entgegen. Vor allem Anwohner der Strecke, insbesondere die Geschäftsleute, die wegen der langen Bauarbeiten herbe Verluste hinnehmen mussten. Der erste Satz von Mobilitätsminister François Bausch anlässlich einer Pressekonferenz am Donnerstag war denn auch ein Dank an sie, dass sie so viel Geduld aufgebracht haben.
Die Tram wird ihre regulären Fahrten bis und ab dem Hauptbahnhof am 13. Dezember aufnehmen. Man habe darauf gepocht, dass die Inbetriebnahme noch vor den Weihnachtsfeiertagen stattfinde, sagte Bürgermeisterin Lydie Polfer.
Die erste Trambahn zwischen „Stäreplaz“ und Hauptbahnhof wird allerdings schon gut zwei Monate früher fahren. Am Montag, dem 5. Oktober, werden die ersten – nächtlichen – Testfahrten durchgeführt; ab November werden diese dann abends stattfinden, bevor dann am 13. Dezember die feierliche Eröffnung der dritten Teilstrecke vom Sternenplatz zum Hauptbahnhof erfolgt. Der erste Teil der Tramstrecke von der Luxexpo bis zum Glacis war vor knapp drei Jahren, im Dezember 2017, in Betrieb gegangen; der zweite Teil bis zur place de l’Etoile erfolgte im Juli 2018. Zwischen „Stäreplaz“ und Hauptbahnhof wird es vier neue Stationen geben: „Hamilius“, „place de Metz/Spuerkeess“, „Paräisser Plaz“ und „Gare“.
In einer ersten Phase wird die Tram alle fünf Minuten fahren, die Kadenz kann bis auf eine Fahrt alle drei Minuten angehoben werden. Die letzte Abfahrt in Richtung Hauptbahnhof erfolgt gegen 1 Uhr morgens; die Fahrpläne werden mit denen der Bahn abgestimmt. Momentan liegen die täglichen Benutzerzahlen Corona-bedingt deutlich unter den 30.000 Personen, die täglich die Tram vor der Krise benutzten. In den Sommermonaten seien es wieder um die 12.000 gewesen, aktuell liege man zwischen 18.000 und 20.000 Fahrgästen täglich. Da momentan viele Unternehmen auf dem Kirchberg noch auf Telearbeit zurückgreifen, sei das Viertel fast menschenleer, sagte François Bausch. Die Benutzerzahlen der Tram spiegeln diese Situation wider.
Wenn auch die Strecke bis zum 13. Dezember betriebsfertig sein wird, so gilt das allerdings nicht für die unmittelbare Umgebung der Straßenbahn. Einige Baustellen werden noch bleiben; die Arbeiten beim Hauptbahnhof sollen im Frühjahr 2021 abgeschlossen sein, ebenso die an der place de Metz. Die Neugestaltung des Pariser Platzes und die Arbeiten in der Avenue de la Liberté dauern voraussichtlich etwas länger, und zwar bis zum kommenden Sommer.
Aktuell besitzt Luxtram 15 Züge, um die anvisierte Kadenz von einer Fahrt alle fünf Minuten garantieren zu können, benötige man 23, erklärte André von der Marck. Bis Ende 2022 würden es insgesamt 32 sein. Auch das Personal muss aufgestockt werden: Um den Fahrdienst bis zum Bahnhof garantieren zu können, werden dieses und nächstes Jahr 39 neue Fahrer eingestellt. Alles in allem würden es dann rund 80 sein.
Als Folge der Streckenführung bis zum Hauptbahnhof wird die Anzahl der regionalen Busse, die durch den Stadtkern fahren, noch verringert. Bereits vorigen Oktober wurde der regionale Busverkehr, der die Stadt anfährt, umorganisiert: Die Anzahl der täglichen Fahrten wurden um 950 reduziert. Nun werden noch weitere aus dem Stadtkern verbannt, sodass es dann insgesamt 1.750 Fahrten täglich weniger sein werden. Eine erhebliche Steigerung der innerstädtischen Lebensqualität dürfte die logische Folge sein. Nur die hauptstädtischen Busse, die die verschiedenen Stadtviertel bedienen, werden noch einige Haltestellen in der Innenstadt anfahren. Die Elektrifizierung auf dem neuen Teilstück verläuft unterirdisch, sodass das Stadtbild nicht beeinträchtigt wird.
Wie auf der Pressekonferenz zu erfahren war, soll bis Pfingsten 2021 die neue Brücke über die Bahngleise nach Bonneweg zur Rocade fertiggestellt sein, mit neuem Lift und neuer Rolltreppe – alles behindertengerecht.
Nach der Fertigstellung der Trasse bis zum Hauptbahnhof ist die nächste Etappe die Verlängerung in Richtung Howald. Die Arbeiten daran sollen im zweiten Semester 2022 abgeschlossen sein.
Entschädigungen
300.000 Euro seien bisher von Luxtram als Ausgleichszahlungen für Geschäftseinbußen in sechs Fällen ausgezahlt worden. Das bestätigte die Gesellschaft auf Nachfrage hin. Insgesamt habe es um die 30 Anträge gegeben, bei 16 seien die Unterlagen noch nicht komplett, die anderen würden die Bedingungen nicht erfüllen, sagte Luxtram-Generaldirektor André von der Marck. Für eventuelle Entschädigungen kamen nur Geschäftsleute infrage, deren Geschäftslokal direkt an der Trasse liegt.
- Das Country-Radio aus Gilsdorf - 30. Dezember 2024.
- Tania Schott aus Bissen ist eine international renommierte Teddybär-Künstlerin - 29. Dezember 2024.
- „Péiteng on Air“ sendet aus einer ehemaligen Kirche - 29. Dezember 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos