Bissen / Ankauf eines Grundstücks sorgt für langatmige Diskussionen
Bürgermeister David Viaggi („Är Leit“) eröffnete die Gemeinderatssitzung vom Mittwoch mit einer Information im Zusammenhang mit einer ausstehenden Rechnung betreffend die Instandsetzung der Vereinsstruktur „Frounert“ von vor zehn Jahren. In dieser Sache liegt nun ein gerichtliches Urteil vor.
Ein Unternehmen, das damals an den erwähnten Arbeiten teilgenommen hatte, reichte nun eine, seiner Meinung nach, noch ausstehende Rechnung über rund 60.000 Euro an die Gemeinde ein. Die Gemeinde Bissen hatte daraufhin ihren Anwalt eingeschaltet und die Rechnung wurde gerichtlich geprüft. Aus dem nun vorliegenden Urteil geht hervor, dass das Unternehmen zehn Jahre nach Fertigstellung der Arbeiten lediglich eine Summe von 6.930 Euro einfordern kann. Ob das Unternehmen dieses Urteil nun annehme, stehe noch auf einem anderen Blatt, so Viaggi.
Die zusammenhängenden Gebäude auf Nummer 4 bis 6 der Reckinger-Straße (Gehöft „a Kréisch“) sollen auf Wunsch der Eigentümer national als kulturelles Erbe klassiert werden. Es handelt sich dabei um Gebäude in U-Form aus dem 18. Jahrhundert, die samt dem Innenhof laut Kulturministerium als unbedingt schützenswert angesehen werden. Nun müsse auch der Gemeinderat sein Gutachten dazu abgeben. Alle Räte sprachen sich dafür aus.
Gegenstimmen der CSV-Opposition
Für 1.190.000 Euro kauft die Gemeinde ein Grundstück von 9,10 Ar inklusive Haus in der rue des Moulins auf. Dieses Grundstück werde für die Verlegung von allen unterirdischen Kanälen, Rohren und Leitungen, an die die späteren Container-Schulräume angeschlossen werden sollen, genutzt. Diese Fertigbauten werden im Rahmen der geplanten Instand- und Erweiterungsarbeiten des bestehenden Schulgebäudes gebraucht. Später könnte ein Teil dieses Areals ebenfalls für die Anlegung eines Fußgängerweges zwischen der rue des Moulins und der Schule genutzt werden.
Das Haus könnte dazu dienen, bei Notfällen Bürger schnell unterzubringen. Oppositionsrat Christian Hoscheid (CSV) gab sich überrascht, dass die Gemeinde Bissen nun dieses Grundstück erstehen muss, um die genannten Infrastrukturarbeiten Richtung Container-Schulklassen durchführen zu können. Darüber sei bei der Verabschiedung des Budgets für die Instandsetzung und Erweiterung des bestehenden Schulgebäudes nie die Rede gewesen. Er sprach von einer gewissen Konzeptlosigkeit des Schöffenrates.
Bürgermeister Viaggi konterte, dass es doch aber die CSV gewesen sei, die in diesem Dossier bei jeder sich bietenden Gelegenheit gefordert habe, dass die Sicherheit der Schulkinder auch während der Arbeiten am Schulgebäude absolute Priorität haben müsse. Nun habe der Schöffenrat einen idealen Platz mit direktem Anschluss an das Schulgebäude gefunden und trotzdem werde dies nun von der CSV-Opposition infrage gestellt. Das verstehe nun, wer will. Dem Kauf wurde anschließend mit den Stimmen der Mehrheit stattgegeben, die vier CSV-Räte Fagny, Hoscheid, Clement und Mulbach gaben ihre Gegenstimme ab.
Die Kosten der Vorarbeiten für die oben erwähnten modularen Fertigbauten (sechs Schulräume und Platz für 40 Kinder in der Tagesstätte) sollen sich auf 757.000 Euro belaufen. Die Kindertagesstätte soll schon im September dieses Jahres mit Leben gefüllt werden. Dieser Punkt wurde einstimmig verabschiedet.
Zum Schluss der Sitzung wurden noch ein außergewöhnlicher Zuschuss über 500 Euro an den regionalen Feuerwehrverband, verschiedene Haushaltsabänderungen und Abrechnungen gutgeheißen.
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