Umstrukturierung bei Saint-Paul / Ansprache des Generaldirektors – 71 Mitarbeiter bekommen Entlassungsbrief
71 Mitarbeiter des Medienhauses Saint-Paul werden in den kommenden Tagen unerfreuliche Post erhalten. Auf sie wartet dann die Kündigung im Briefkasten. „Die Briefe gehen heute raus“, bestätigt Saint-Paul-Chef Paul Peckels am Donnerstagabend gegenüber dem Tageblatt.
71 von 330 Mitarbeitern des Luxemburger Medienunternehmens Saint-Paul bekommen in den nächsten Tagen per Post ihre Kündigung zugestellt. Dem Personalabbau ist ein wochenlanger Sozialkonflikt vorangegangen, der schließlich am Mittwoch in einer gescheiterten Schlichtung geendet hat. Saint-Paul, zu dem auch die Tageszeitung Luxemburger Wort gehört, hatte Mitte September ursprünglich angekündigt, 80 Menschen entlassen zu wollen. Als Grund wurden Umsatzeinbußen wegen der Corona-Krise genannt.
Saint-Paul-Geschäftsführer Paul Peckels hat die Mitarbeiter am Donnerstagmorgen per Videokonferenz über die „Non-conciliation“ bei der Schlichtungsstelle informiert – und auch den Versand der Entlassungsbriefe angekündigt. „Ich habe mitgeteilt, dass die Conciliation nichts gebracht hat und wir jetzt keinen Sozialplan haben, sondern die Umstrukturierung mit einfachen Entlassungen machen müssen“, sagt Peckels am Donnerstag gegenüber dem Tageblatt. Der Unternehmenschef gesteht ein, dass eine Entlassung per Brief und ohne Vorankündigung „hart“ ist. „Das ist ein kritischer Punkt“, sagt er. „Wir haben uns das hin und her überlegt, aber es geht leider nicht anders, als mit einem eingeschriebenen Brief.“ Das sei die „am wenigsten schlechte Lösung“ des Problems.
Umstrukturierung im gesamten Haus
Die Entlassungen sind laut Peckels Teil einer Umstrukturierung im gesamten Haus. Wie viele Stellen in den einzelnen Abteilungen wegfallen, sagt Peckels nicht. Klar ist jedoch, dass auch Journalisten betroffen sind. In der Redaktion werde die Arbeit in Zukunft „anders organisiert“, sagt Peckels. Aber: „Auf unsere Medien sollte die Reorganisation keinen Einfluss haben, wir haben nach wie vor den Anspruch, guten Journalismus zu machen – für Wahrheit und Recht.“
„Die Stärke eines Managers ist immer, wenn er die Vogelperspektive einnehmen kann und sich auch in andere Menschen hineinversetzen kann“, sagt Guy Pelletier, Präsident der Personaldelegation. „Das können weder der Personaldirektor noch der Generaldirektor.“ Die Personaldelegation sei ebenfalls nicht darüber informiert worden, wie viele Mitarbeiter aus welchen Abteilungen den Hut nehmen müssten. „Noch weiß niemand, ob er betroffen ist oder nicht“, sagt Pelletier. Den Mitarbeitern die Kündigung per Post zu übermitteln bringe eine „Grausamkeit“ mit sich. Einige wüssten schon am Freitag Bescheid, bei den Mitarbeitern, die nicht in Luxemburg wohnen, könne es bis Mittwoch dauern. „Das ist unmöglich“, sagt Pelletier. „Auch, die Leute so ins Wochenende zu schicken.“
Pelletier kritisiert den Weg, den der Gesetzgeber in Sachen Sozialplan vorgibt. „Er macht es für Firmen einfach, einen Sozialplan ins Leben zu rufen“, sagt er. „Ob der berechtigt ist, danach fragt niemand.“ Ob das Medienhaus tatsächlich finanziell schlecht dasteht, sei nie bekannt gemacht worden. „Niemand kennt die Zahlen.“
„Auch wenn es keinen Sozialplan gibt, gibt es ein Angebot des Arbeitgebers“, sagt Verlagschef Peckels. „Wir speisen sie nicht mit nichts ab.“ Wie lange die betroffenen Saint-Paul-Mitarbeiter jetzt Zeit haben, ihre Arbeitsplätze zu räumen, werde nun „Fall für Fall“ organisiert.
Das Luxemburger Erzbistum hatte den Verlag Saint-Paul im April an den belgischen Medienkonzern Mediahuis verkauft. Laut Peckels haben die Entlassungen aber nichts mit dem neuen Eigentümer zu tun. „Die Restrukturierung hätten wir auch mit einem anderen Aktionär machen müssen“, sagt er. „Wir tun das, weil wir uns Sorgen um die Zukunft machen und uns auch finanziell dafür bestmöglich aufstellen wollen.“
Im April hatte Peckels gegenüber dem Journal zur Frage, ob nach der Übernahme durch Mediahuis ein Sozialplan zu erwarten sei, geantwortet: „Ich weiß nicht, wo das herkommt. Das steht nicht auf der Agenda.“
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Sie werden wohl hoffentlich die Religionslehrer-Redakteure als erstes entlassen, noch bevor die Adeligen-Reporter dran glauben müssen.
Wir brauchen richtige Nachrichten von heute oder wenigstens von gestern und nicht aus dem letzten Jahrtausend.
Wird der heilige Paulus auch aus dem Namen entlassen?
„Wie viele Stellen in den einzelnen Abteilungen wegfallen, sagt Peckels nicht.“
Bei ‚Glaube und Leben‘ hoffentlich alle Stellen. Ich seh‘ nicht ein, wieso ich auch dafür zahlen soll.
Hätten Peckels und Co die Seite „Glaube und Leben“ und die moderne christliche Soziallehre beherzigt, wäre es nicht zu diesem Menschen verachtenden sozialen Zynismus gekommen.
@Zeches Léon
„Hätten Peckels und Co die Seite „Glaube und Leben“ und die moderne christliche Soziallehre beherzigt, wäre es nicht zu diesem Menschen verachtenden sozialen Zynismus gekommen.“
Ass et net och e bëssi Är Schold als Ex-Chefredakter vum Wort?
Déi Leit déi sou eppes gelies hu si mëttlerweil bal alleguer gestuerwen, do hätt schonn an Ärer Zäit d’Rudder hätt missen erëmgerappt ginn.
Elo ass et gelaf, lo fléien iwwer 70 Leit an da kréie mer eppes ze laachen, hoffentlech.
@Léon Zeches
‚Hätten Peckels und Co die Seite „Glaube und Leben“ und die moderne christliche Soziallehre beherzigt,‘
Es gibt eine ‚moderne‘ christliche Soziallehre?
Ist das die aus dem 4 Jahrhundert als Jesus zum Gott gewählt wurde mit einfache Mehrheit oder etwas später?
@Zeches Léon
„wäre es nicht zu diesem Menschen verachtenden sozialen Zynismus gekommen“
Woher das Geld nehmen, wenn nicht stehlen?
Das Bistum war ja schon zu arm sich diese Zeitung zu leisten.
Als Sie zuständig waren sind die Probleme aufgetreten und Sie haben es ignoriert.
Also spielen Sie sich jetzt nicht auf.
@Zeches Léon
„Hätten Peckels und Co die Seite „Glaube und Leben“ und die moderne christliche Soziallehre beherzigt“
Ihr ‚Wort‘ in Gottes Ohr. 😋