Covid-19 / Ansteckungsrisiko in den Schulen aller Voraussicht nach gering
Laut einer Studie der Uni Luxemburg und des „Luxembourg Institute of Health“ haben sich hierzulande aller Voraussicht nach nur 49 Personen in Schulen mit Covid-19 infiziert. Die meisten Infektionen passieren wohl im familiären Bereich. Bei über einem Drittel der Befragten konnten die Forscher den Grund oder Ort ihrer Ansteckung nicht ausfindig machen. Bis zur „Rentrée“ im September wollen Bildungsminister Claude Meisch und Gesundheitsministerin Paulette Lenert gemeinsam ein Stufenmodell ausarbeiten, das die Corona-Sicherheitsmaßnahmen an die Bedürfnisse der einzelnen Schulen anpasst.
Die Schule scheint kein bedeutsamer Ort für Ansteckungen mit Covid-19 zu sein. Zu diesem Schluss kommt die Untersuchung „L’école face à la Covid-19 au Luxembourg“, die das „Luxembourg Institute of Health“ (LIH) und die Uni Luxemburg im Auftrag der Ministerien für Gesundheit, Bildung und Hochschule durchgeführt haben. Demnach seien seit der Wiederaufnahme des Schulbetriebs am 4. Mai insgesamt 424 Schüler und Lehrer in Luxemburg positiv auf Covid-19 getestet worden, wie Laetitia Huiart von der Sanitärinspektion der „Direction de la santé“ am Freitag auf einer Pressekonferenz darlegte. In der Grundschule wurden 176 infizierte Schüler und 16 infizierte Lehrer ermittelt, in der Sekundarschule waren es 214 Schüler und 18 Lehrer. Am meisten traf es die Altersklasse zwischen zehn und 19 Jahren, in der rund 60 Prozent aller Fälle im schulischen Umfeld ausgemacht wurden.
Durch persönliche Befragungen haben die Forscher herausgefunden, dass lediglich 49 (11,6%) der insgesamt 424 Infizierten sich wahrscheinlich in der Schule angesteckt haben. 40 dieser 49 Infizierten seien zu dem Zeitpunkt, als sie getestet wurden, bereits in Quarantäne gewesen. Die Studie habe gezeigt, dass die Quarantäne eine wirksame Maßnahme sei, um die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen. Für den Schulbereich ermittelten die Forscher eine Basisreproduktionszahl (R-Wert) von 0,27. In der Grundschule lag diese bei 0,20, in der Sekundarschule war sie mit 0,38 fast doppelt so hoch.
Die meisten Ansteckungen bei Lehrern und Schülern (182) sind wohl im familiären Umfeld erfolgt. Allerdings konnten die Forscher bei 159 Personen (37,5%) den Grund oder Ort der Übertragung nicht in Erfahrung bringen. Das sei auch nicht das primäre Ziel der Gesundheitsinspektion, der es in den Gesprächen mit Infizierten vor allem darum gehe, ihnen die Hygieneschutzmaßnahmen in Erinnerung zu rufen, damit sie das Virus nicht weiterverbreiten. Mit der Ermittlung der Ansteckungsursache verbringe die Behörde „etwas weniger Zeit“, erläuterte Laetitia Huiart. Insgesamt existierten bislang nur wenige Daten über das Ansteckungsrisiko im schulischen Bereich, einen internationalen Konsens unter Forschern gebe es noch nicht, sagte Huiart. Auch Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) betonte am Freitag, absolute Ergebnisse habe man bislang noch nirgendwo gefunden.
Gesichert scheint jedoch die Erkenntnis, dass sich seit dem Wiederanstieg der Infektionszahlen Mitte Juni wesentlich mehr Schüler angesteckt haben als während der ersten Welle. Waren im März und April Personen über 20 Jahre deutlich stärker betroffen, haben sich die Infektionszahlen in den verschiedenen Altersklassen seit Beginn der zweiten Welle angeglichen. Bei der ersten Welle sei vor allem bei Lehrern eine hohe Prävalenz festgestellt worden, bei der zweiten seien jedoch mehr Schüler als Lehrer betroffen gewesen, erläuterte Forscher Paul Wilmes, Mitglied der Corona-Taskforce der Regierung. Auffällig ist ebenfalls, dass sich unter den infizierten Schülern im März und April deutlich mehr Sekundar- als Grundschüler befanden. Ab Mitte Juni haben die Zahlen nach Alterskategorien sich jedoch angenähert, selbst wenn Schüler aus dem ersten Zyklus etwas weniger häufig positiv getestet wurden als solche aus den Zyklen 2 bis 4 oder aus der Sekundarschule.
„Wir gehen davon aus, dass die Empfindlichkeit, sich anzustecken, bei jüngeren Kindern geringer ist“, sagte Wilmes. Internationale Studien würden diese Annahme bestätigen. Darüber hinaus stellen die Forscher von LIH und Uni Luxemburg fest, dass das Risiko von schweren Krankheitsverläufen bei Kindern und Jugendlichen deutlich geringer ist als bei älteren Menschen. In der Alterssparte von null bis 14 Jahren wurden zwölf Krankenhausaufenthalte wegen Covid-19 gezählt, in der Kategorie zwischen zehn und 19 Jahren mussten zwei Personen intensiv behandelt werden. Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen wurden nicht verzeichnet. Es gebe Indizien dafür, dass insbesondere Kinder weniger infektiös seien als Erwachsene, betonte Wilmes.
Die am Freitag vorgestellte Studie soll als Diskussionsgrundlage für die Schaffung eines möglichst sicheren Umfelds in den Schulen genutzt werden, erklärte die Gesundheitsministerin. Anders als zu Beginn der Pandemie, als noch nichts über das Virus bekannt war, sei eine Schließung der Bildungsanstalten inzwischen keine Alternative mehr, unterstrich Bildungsminister Claude Meisch (DP). Die Studie habe gezeigt, dass das Ansteckungsrisiko in den Schulen äußerst gering sei. Die Einhaltung der Hygienemaßnahmen und Sicherheitsregeln sei aber nach wie vor wichtig.
Restrisiko so niedrig wie möglich halten
Allerdings sollen künftig nicht mehr für alle Schulen die gleichen Regeln gelten. Bis zur „Rentrée“ Mitte September will das Bildungsministerium ein Stufenmodell ausarbeiten, das gezielter auf die Bedürfnisse der einzelnen Schulen eingeht. So seien in den Gemeinden und Regionen, die insgesamt stärker von Corona betroffen sind, auch mehr Infektionen in Schulen festgestellt worden, erklärte Meisch. Diese Unterschiede müssten beim Stufenmodell genauso berücksichtigt werden wie die biologischen Voraussetzungen der Schüler (Grund- oder Sekundarschule) und die Unterrichtsordnung („classique“ oder „technique“).
Wie dieses Stufenmodell genau aussehen soll, ist bislang noch unklar. Bis Ende August will das Bildungsministerium dieses Modell zusammen mit den Gesundheitsbehörden ausarbeiten und der Öffentlichkeit vorstellen. Ziel dieser Maßnahme sei es, wieder ein Höchstmaß an Normalität in die Schulen zu bekommen, sagte Meisch. Gesundheitsministerin Paulette Lenert wies darauf hin, dass es wichtig sei, flexibel und kreativ zu bleiben, um neue Erkenntnisse zu jedem Zeitpunkt einfließen lassen zu können. Schließlich gehe es darum, das Restrisiko so niedrig wie möglich zu halten.
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weini halt dir emol op mat deem Blödsinn?Emmer nemmen Statistiken an Etuden.wei sot den Winston:ech glewen nemmen enger Statistik dei ech selwer gefälscht hun.An der politik wees dei riets hand net wat dei lenks mecht.An d’Vollek get an den Wahnsinn gedriwen.
De Rapport vun der Mme Huiart ass ganz gutt. Leider interpretéiert den Här Labulle awer d’Resultat falsch. Am Rapport gëtt däitlech gesot, dass de Virus an der Phase 2 och Kanner getraff huet. Am Rapport gëtt och gesot, dass am Ausland öfters grouss Problemer a Schoule woren. An zwar genau da wa gemengt gouf, Schoul kéint normal lafen. Zu guer a Schweden ass HomeSchool fir déi eeler Schüler. A propos, virwat gi no de Konferenzen vun der gesamter Press nëmme belanglos Froe gestallt? Ech wéist gäer wat am Premièresexame geschitt, wann am Wanter eventuell ee Shutdown as. Spillregele gi jo normalerweis virum Spill festgehal.
„aller Voraussicht nach“ sagt man, wenn man keine Ahnung hat, was passieren wird.
Die Gefahr von einem Blitz erschlagen zu werden oder einen Sechser im Lotto zu haben sind sehr gering. Trotzdem kommt es immer wieder vor.
49 Schüler hu sech an der Schoul ugestach. Déi hunn dann doheem hir Elteren a Geschwëster ugestach, sou datt een dann och e groussen Deel vun deenen 182 Leit erkläere kann déi sech an de Famillen ugestach hunn.
D’Zuele sinn zu Lëtzebuerg massiv geklomme wou d’Schoule rëm obgemaach hunn (Inkubatiounszäit agerechent). Lo ginn d’Zuele rof, obwuel d’Leit all aus de Vakanze kommen. Virwat? Ma well d’Schoulen zou sinn. Déi nächst Well kënnt Ausgangs September / Ufank Oktober.
Eis Kanner hunn e Recht op Schoul, mee mir musse wëssen, datt dat e Risiko bedeit. Dofir mussen d’Schüler an d’Proffen ëmmer hir Mask unhalen (ausser déi ganz Kleng, well et do net praktikabel ass).
Am Moment brauchen d’Schüler am Klassesall, wa se sëtzen, keng Mask unzedoen. Masken an Ofstand schützen. Op engem Stull ze sëtzen ass keng Hygiensmoossnam!
@winston: Zumindest weess den Här Meisch anscheinend net, wat de Rescht vun der Regierung mecht, an en ass bekannterweis berodungsresistent. Oh Herrgott, wat hu mir dir gedoen, fir datts de eis mat esou engem Minister strofs!