„NeiSchmelz“ / Anwohner befürchten Verkehrschaos
Rund 150 Personen hatten sich am Mittwochabend im Kulturzentrum „op der Schmelz“ eingefunden, um einer Informationsversammlung über das neu geplante Viertel „NeiSchmelz“ beizuwohnen. Das Projekt stellten Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP), Wohnungsbauminister Henri Kox, Kulturministerin Sam Tanson und Transportminister François Bausch (alle „déi gréng“) vor.
Insgesamt 507 Millionen Euro wird die Regierung in die Umsetzung des neu geplanten Viertels „NeiSchmelz“ in Düdelingen investieren. „NeiSchmelz“ soll die Lücke zu den bestehenden Vierteln „Italien“ und „Schmelz“ schließen. Früher wurden sie durch das Areal des Stahlwerks getrennt.
Bis 2035 sollen auf dem 36 Hektar großen Brachland insgesamt 1.575 neue Wohnungen entstehen. Bauträger ist der „Fonds du logement“. 55 Prozent aller Wohnungen sollen soziale Mietwohnungen werden. 35 Prozent davon sollen als staatlich subventionierte Wohnungen veräußert werden. Lediglich zehn Prozent werden auf dem ersten Wohnungsmarkt angeboten.
Der ehemalige Industriestandort soll in ein modernes, CO2-neutrales Stadtviertel umgewandelt werden, bei dem das Auto nur eine untergeordnete Rolle spielt und die sanfte Mobilität gefördert werden soll. Erste Abrissarbeiten sollen kommendes Jahr beginnen. Bis es so weit ist, werden dort unterschiedliche Kulturveranstaltungen im Rahmen der europäischen Kulturhauptstadt Esch2022 organisiert.
Die rund 120-jährige Geschichte des Stahlwerks soll allerdings nicht einfach weggewischt werden, sondern die Mehrheit der Gebäude auf dem Areal wurde unter Denkmalschutz gestellt und soll sich später nahtlos in das neue Viertel einfügen. So soll zum Beispiel die rund 53.000 m2 große Laminoir-Halle in ein „Centre national des collections publiques“ umgewandelt werden und somit eine der zentralen Lagerstellen für staatliche Sammlungen werden. Die notwendige Bodensanierung soll rund 75 Millionen Euro kosten.
Wenig Begeisterung für Verkehrskonzept
Wie Jacques Vandivinit, der Direktor des „Fonds du logement“, erklärte, werde man versuchen, die Belästigungen durch die Baustelle für die Anwohner so niedrig wie nur möglich zu halten. Er gab jedoch zu, dass die größten Behinderungen in den angrenzenden Vierteln durch das Errichten des neuen Straßennetzes im Viertel „NeiSchmelz“ entstehen werden. Um kilometerlange Staus zu vermeiden, soll ein neues Mobilitätskonzept für Düdelingen geschaffen werden. Wie sich herausstellte, waren viele der 150 Personen gerade deswegen zur Infoversammlung gekommen. So richteten sie immer wieder die gleiche Frage an Verkehrsminister François Bausch („déi gréng“), und zwar: „Wie komme ich mit dem Auto aus Düdelingen raus?“.
„Düdelingen ist mit der Eisenbahn gesegnet und mit den Bahnschranken geplagt“, versuchte der Transportminister zu beschwichtigen. So sollen alle vier Bahnübergänge aus Sicherheitsgründen entschärft werden. Erste Pläne sehen vor, dass man die Gleise nur in der Nähe des Bahnhofs mit seinem Auto passieren kann. Dort wird ein Tunnel unter der Bahntrasse gebaut. Alle anderen bestehenden Bahnübergänge sollen dann aber ausschließlich von Fußgängern benutzt werden.
Die Ankündigung dieser Planungen löste allerdings viel Unverständnis unter den Besuchern der Informationsversammlung aus. Der Transportminister versprach, dass alle Bürger auch zukünftig jeden Ort in der Stadt mit ihrem eigenen Fahrzeug erreichen könnten, allerdings müsse man dann mehr Zeit einplanen, da man sein Ziel nicht mehr auf direktem Wege anfahren könnte. Es seien alles Maßnahmen, die dazu führen würden, den Durchgangsverkehr zu reduzieren.
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Das ‚Befürchten‘ haben wir längst hinter uns.
Nach 15 Uhr fahre wir nicht mehr in den Globus,weil wir eine Stunde im Stau stehen um den Kilometer zurückzukommen.
Wenn wir nach 15 Uhr aus Luxemburg oder Deutschland zurückkommen, fahren wir zur Ausfahrt Kayl um dem Stau zu entgehen.
Der Umweg über Butschebuerg ist immer schneller.
„Düdelingen ist mit der Eisenbahn gesegnet und mit den Bahnschranken geplagt“
Wir haben eine Unterführung im Norden eine Überführung im Süden, eine Fußgängerbrücke in der Mitte, für ein <25000 Leute-Kaff doch nicht schlecht.
Außerdem fahren nur 2 Züge pro Stunde in jede Richtung, 4 Mal pro Stunde sind die Schranken 2 Minuten geschlossen.
Leute die das nicht ohne Herzinfarkt hinkriegen, sollen einfach die Unterführung benutzen wie ein normaler Mensch.
Das Chaos ist längst da, von Bettemburg aus fahre ich über Huncherange/Nörtzange/Budersberg, nach 1600 Uhr.
Bt-Du ist unzumutbar.