Düdelingen / Apfel oder Zitrone? Schulkinder beteiligten sich an Verkehrskontrolle im „Shared Space“
Eine Zitrone für Raser, einen Apfel für alle, die sich an das Tempolimit gehalten haben. In Düdelingen fand am Donnerstag eine Verkehrskontrolle statt, bei der Obst statt Geldstrafen verteilt wurden.
In der Avenue G.-D. Charlotte fand am Donnerstagmorgen eine etwas andere Verkehrskontrolle statt. Insgesamt zwölf Polizeibeamte aus Düdelingen und dem Roeserbann wurden von zwei Schulklassen aus dem Zyklus 4.1 von der Strutzbierg-Grundschule bei ihrer Arbeit unterstützt. Die Kinder trugen neongelbe Westen, damit sie auch von Weitem gut zu erkennen waren. Auf ihrem Rücken prangte groß der Leitspruch des Tages, und zwar „Fouss vum Gas!“.
Die Kontrolle fand zentral im neugestalteten „Shared Space“ statt und dauerte rund eine Stunde. Ampeln, Bürgersteige, Schilder und Zebrastreifen gibt es im „Shared Space“ nicht. Alle Verkehrsteilnehmer sind nach der Umgestaltung des Stadtkerns jetzt in diesem Bereich gleichberechtigt. Die maximal erlaubte Fahrgeschwindigkeit beträgt 20 km/h. Der Fahrer eines weißen Smarts hat es zwar eilig, trotzdem will er über den Sinn dieser Kontrolle diskutieren. 18 km/h hat er auf dem Tacho, als er von den Schülern geblitzt wird. Jetzt müssen nur noch die Papiere stimmen. „Alles in Ordnung. Sie können weiterfahren“, teilt ihm ein Polizist freundlich, aber bestimmt mit. Bevor er seine Fahrt fortsetzt, bekommt er allerdings noch seine wohlverdiente Belohnung. Fahrer, die sich während der Kontrolle an die Maximalgeschwindigkeit hielten, bekamen nämlich einen Apfel und einen Smiley-Sticker geschenkt.
Diejenigen, die zu schnell fuhren, erhielten eine Zitrone. Bußgelder wurden keine eingesammelt. Die Fahrer wurden nur mündlich verwarnt, falls sie zu schnell unterwegs waren. Einen „délit de grande vitesse“ wurde nicht registriert. „Wir sprechen von einem ‚délit de grande vitesse‘ in einem Shared Space, wenn der Fahrer mit 44 km/h oder schneller fährt“, so einer der Polizisten vor Ort. Während der Verkehrskontrolle kam es jedoch immer wieder zu Rückstaus. Die zahlreichen Autos standen Stoßstange an Stoßstange. An schnelles Fahren war da ohnehin nicht zu denken. Anders soll es aber am frühen Morgen und in den Abendstunden aussehen. „Viele Autofahrer sind hier oft viel zu schnell. Die Busse sind da keine Ausnahme. Das sehe ich immer wieder. Ich hoffe, die Kontrollen der Polizei zeigen Wirkung“, so eine Verkäuferin eines Kleidergeschäfts, die sich die Kontrolle von ihrem Geschäft aus ansah.
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