Impfstrategie / Apotheker wollen helfen – und befürchten räumlichen und personellen Engpass
Luxemburgs Apotheker sollen dem Willen der Regierung zufolge ins Impfgeschehen eingreifen. Alain de Bourcy, Präsident des Luxemburger Apothekerverbandes, sagt, dass die Apotheker helfen wollen – es jedoch noch einige Hürden zu beseitigen gebe.
Die Impfung zum Hustensaft gratis dazu. So in etwa sollen bisher nicht geimpfte Personen in Luxemburg vom Corona-Vakzin überzeugt werden. Deshalb sollen zukünftig Luxemburgs Apotheker – ähnlich wie es bereits in Frankreich praktiziert wird – die Impfung verabreichen dürfen. Das haben Gesundheitsministerin Paulette Lenert und Premierminister Xavier Bettel auf einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag angekündigt. Bis die Apotheker aber aktiv in die Impfkampagne eingreifen können, werden wohl noch einige Wochen verstreichen.
Alain de Bourcy, Präsident des Luxemburger Apothekerverbandes, verweist im Gespräch mit dem Tageblatt auf die fehlende gesetzliche Basis. „Erst einmal bedarf es eines rechtlichen Rahmens und der entsprechenden Ausbildung“, sagt de Bourcy. Das entsprechende Gesetzesprojekt wurde am vergangenen Montag von Gesundheitsministerin Paulette Lenert in der Chamber eingereicht. „Wegen des Wiederaufflackerns der Pandemie“ sei es wichtig, weitere Anstrengungen zu unternehmen, um eine Herdenimmunität zu erreichen und das SARS-Co-V-2-Virus effizient bekämpfen zu können, heißt es in der Begründung von Gesundheitsministerin Lenert. Deswegen soll es den Apothekern des Landes ermöglicht werden, aktiv an der Impfkampagne mitzuwirken.
Alain de Bourcy sagt, dass die Apotheker sich bereit erklärt hätten, weitere Verantwortung zu übernehmen. „Wir haben uns in einem Gespräch mit ,Santé‘-Direktor Schmit der Idee gegenüber aufgeschlossen gezeigt“, sagt de Bourc, der jedoch einige Probleme auf die Apotheken des Landes zukommen sieht. „Wenn wir einen ähnlichen Ansturm wie bei den Schnelltests erleben, wird es aus personeller Hinsicht eng.“ Man könne auch keine neuen Mitarbeiter einstellen, um dem hypothetischen Andrang gerecht zu werden. „Wir können auch nicht alles machen.“
Auch stelle sich die Frage nach dem dafür nötigen Platz. „Wir können die Leute ja nicht auf der Straße impfen“, sagt Alain de Bourcy. Besonders in den Ballungsgebieten könne das zur Herausforderung werden, da sich auch der Verkaufsraum nicht als geeigneter Platz für die Impfung empfehle.
Unklarheit bei Ausbildung
Fragezeichen gibt es auch noch hinsichtlich der Ausbildung, die die Apotheker durchlaufen müssen. „Da haben wir noch keine weiteren Informationen, auch kein Datum, wann die anlaufen sollen“, sagt de Bourcy. Ersten Informationen zufolge soll die Ausbildung zwei halbe Arbeitstage dauern. Die Ausbildung soll dem Gesetzesprojekt zufolge einen theoretischen Teil, der insbesondere die Vorstellung der Impfstoffe und die verschiedenen Zubereitungsmethoden behandelt, sowie einen praktischen Teil, der die Zubereitung, Verdünnung und die Verabreichung des Impfstoffes thematisiert, umfassen. Die Ausbildung soll von einem Arzt abgenommen werden. „Wenn jemandem schlecht wird, kriegen wir das auch noch in den Griff“, sagt de Bourcy. Man benötige viel eher Informationen, wie mit Situationen umzugehen sei, in denen es zu schlimmeren Nebenwirkungen kommen würde. „Wir sind nicht dazu ausgebildet, Adrenalin zu verabreichen, wenn der Patient eine schwere Reaktion auf das Vakzin macht.“
De Bourcy hat vor allem auch organisatorische Bedenken: „Es kann nicht sein, dass wir erst am Vortag der Ausbildung erfahren, wann diese losgehen soll.“ Man müsse ja auch die Arbeitspläne entsprechend umstellen. „Wir haben unsere Bereitschaft signalisiert – es gibt jedoch noch einige Bedenken, wie diese Idee in die Praxis umgesetzt werden soll.“
Laut dem Präsidenten des zuständigen Gesundheitsausschusses, Mars Di Bartolomeo, könne es jedoch noch eine Weile dauern, bis der vorliegende Gesetzestext vom Parlament gestimmt wird. Nächste Woche soll ein Gutachten vom Staatsrat vorliegen. Erst dann kann sich das Chamber-Plenum mit dem Text auseinandersetzen.
Die Diskussion zu den Fälschungen der Covid-Check-Zertifikate hat der Apotheker Alain de Bourcy ebenfalls verfolgt. „Es gibt natürlich immer wieder solche Geschichten – konkrete Informationen wurden aber noch keine an mich herangetragen“, sagt er. Die einzige Möglichkeit, als Apotheker ein Zertifikat zu fälschen, sieht de Bourcy darin, einen QR-Code auszustellen, ohne einen Corona-Test durchgeführt zu haben. „Dafür muss die kriminelle Energie aber schon sehr groß sein – wobei der QR-Code, den die Apotheker ausstellen, ja auch nur 48 Stunden gültig ist.“ Die Personen, die bei der Verwendung oder der Fälschung erwischt werden, müssten laut de Bourcy bestraft werden: „Das ist schon ein arges Vergehen.“
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Ech well net medikamenter kafen wou ongeimpfter trellen fir gepickt ginn. Do ginn ech net eran ! Da gett aner aptikt gesicht…
Natürlich will jeder helfen, jeder bekommt ein Stück Kuchen.
An dono sinn t’aptikter ugestach vun ongeimpfter, an de cluster am duerf perfekt, grad mat clients vulnérables… egal wat!
Waat eent komplizeïert Land,ouni Kapp an ouni Schwanz,hei bei mär,au fin-fonds de l’Aisne,do impfen d’Apdikteren mat Volldamp an do stellt keen sech d’Fro vun wenn und aber!Schummt iëch!
„Auch stelle sich die Frage nach dem dafür nötigen Platz. „Wir können die Leute ja nicht auf der Straße impfen“.
Warum nicht, unsere Apotheke hat sich eine hölzerne Weihnachtsbude vor die Tür errichten lassen, mit elektrischem Anschluss.
Tagsüber wird geimpft, ab 18 Uhr gibt es dann Pfannkuchen mit Zimt, für Geimpfte gratis!