Baubranche / Arbeitgeber warnen, Gewerkschaften sprechen von „Provokation“
Die Krise in der Baubranche spitzt sich zu, so sehen es jedenfalls die Arbeitgeberverbände. Sie klagen nun über die weitere Verschlechterung in der Baubranche und fordern, einen Plan zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung auszuhandeln sowie einen sektoriellen Sozialplan auszuarbeiten.
Die gesamte Baubranche wird in den kommenden Monaten „mit einem drastischen Rückgang ihrer Aktivitäten konfrontiert sein“. Das schreiben der „Groupement des entrepreneurs“ und der Handwerksverband („Fédération des artisans“) in einem Presseschreiben am Mittwochmorgen. Die Zahl der Konkurse von Bauunternehmen sei bereits jetzt auf einem „traurigen“ Rekordniveau angekommen, den es seit 1995 in dieser Form nicht mehr gegeben hätte. Aufgrund dessen haben bereits jetzt beide Verbände die Gewerkschaften eingeschaltet, um schnellstmöglich über einen sektoriellen „Plan de maintien dans l’emploi“ zu verhandeln und gegebenenfalls die Diskussionen auf die Ausarbeitung eines Sozialplans für den Bausektor auszuweiten.
Die beiden Gewerkschaften OGBL und LCGB hingegen verstehen nicht, warum die Verbände das Presseschreiben zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht haben, da ein Zusammentreffen für Anfang September geplant sei, wie die beiden Gewerkschaften dem Tageblatt gegenüber bestätigen. Hier soll über einen neuen Kollektivertrag sowie die aktuelle Situation im Bausektor gesprochen werden. Robert Fornieri vom LCGB spricht mit Bezug auf die mögliche Planung eines sektoriellen Sozialplans von einer „Provokation“ der beiden Arbeitgeberverbände. Es sei nun an der Zeit, dass sich die Verbände, die Ministerien und die Gewerkschaften zusammensetzen, um eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und gemeinsam über eventuell umsetzbare Maßnahmen zu entscheiden.
„Aufgebauschte“ Diskussion
Jean-Luc De Matteis vom OGBL widerspricht der Behauptung, dem Bausektor würde es schlecht gehen. „Die Situation kann nicht verallgemeinert werden. Manchen Unternehmen geht es wirklich schlecht, aber nicht allen.“ Laut De Matteis würde die ganze Diskussion rund um den Bausektor durch den Bericht der Luxemburger Wettbewerbsbehörde über den nationalen Immobilienmarkt „aufgebauscht“ werden. Es ginge nicht darum, Investoren und Bauträgern weitere Hilfen zuzusichern, sondern darum, dass sie Privatleuten dabei helfen, sich in Luxemburg wieder etwas kaufen zu können. Zudem sei man nicht damit einverstanden, „Spielball zwischen Regierung und Investoren“ zu sein, so De Matteis.
Die Gewerkschaften OGBL und LCGB hatten bereits am 31. Mai zu einer Pressekonferenz bezüglich der Kollektivvertragsverhandlungen geladen. Nachdem der Kollektivvertrag im Bausektor 2021 ausgelaufen war und das Patronat diesen ohne Verhandlungen verlängern wollte, waren die Gewerkschaften auf den Plan getreten. Sie hatten daraufhin ihren Forderungskatalog überarbeitet, um der aktuellen Situation Rechnung zu tragen, so Fornieri. Die Arbeitgeberverbände hatten Anfang Juli ein Schreiben an die Gewerkschaften gerichtet, in dem sie über die Verschlechterung der Situation schrieben und darum baten, „die Einführung eines Plans zur Aufrechterhaltung der Beschäftigung in Betracht zu ziehen“. Seitdem hätten inoffizielle Gespräche stattgefunden und ein Treffen für Anfang September wurde vereinbart, bestätigt Fornieri.
„Rappel“ an die Gewerkschaften
Am Dienstag, 8. August, haben die Arbeitgeberverbände erneut einen Brief an die Gewerkschaften verschickt, in dem sie ein weiteres Mal mitteilten, dass sich die Situation nach dem Kollektivurlaub verschlechtern werde, und baten erneut um ein Treffen, um einen Beschäftigungsplan auszuhandeln und einen Sozialplan zu planen. Der LCGB ist der Meinung, dass man sich tatsächlich treffen müsse, allerdings komme es für die Gewerkschaft „nicht infrage, einen sektoriellen Sozialplan zu verhandeln“. Allein die Ankündigung eines solchen Sozialplans sei ein „Novum“, dessen rechtlicher Aspekt sehr zweifelhaft sei, so Fornieri.
Patrick Koehnen von der „Féderation des artisans“ sieht den Brief an die Gewerkschaften als „Rappel“, da die Gewerkschaften ihm zufolge nicht auf den ersten Brief des Handwerkerverbandes reagiert hätten. Die Situation hätte sich auch seither nicht verbessert und man wolle nicht bis zur „Rentrée“ warten. Die erste „große Insolvenz“ hätte es bereits im Juli mit dem Unternehmen „Cardoso“ gegeben, weshalb die Verbände einen erneuten Brief an die Gewerkschaften geschrieben hätten. Im Moment sei noch Arbeit bis zum Jahresende vorhanden – allerdings müsse man auch weiter in die Zukunft blicken, so Koehnen.
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Bei all den Betrieber hei zu Letzeburg eng obligatoresch Bankgarantie mat 10% vum Benefiss speisen all Johr fir bei Faillitt d’Arbechter ze bezuehlen an d’Emweltschied ze sanei’eren !
….de ganzen Bau Patronat plus Promoteuren spritzt des Zeit zu St. Trop mat Roederer ronderem sech. As dat net mei esou?
@ Und ich dachte …../ Dach dât ass nach ëmmer esou. Just heiheem mache se sech den Deierlechen an erwarden vun e puer inkompetente Ministeren déck Subventiounen. Pfui Deiwel!