Sozialverhandlungen bei Saint-Paul / Arbeitsminister Dan Kersch interveniert – LCGB plant Protestaktion am Donnerstag
Das Medienhaus Saint-Paul Luxembourg S.A. hat am 17. September einen Stellenabbau angekündigt. 80 von insgesamt 330 Mitarbeitern sollten davon betroffen sein. Verhandlungen wurden kurz darauf aufgenommen – und sind seit Montagabend ins Stocken geraten. Der LCGB will am Donnerstag vor dem „Luxemburger Wort“ protestieren.
Die Verhandlungen über den Sozialplan beim Verlagshaus des Luxemburger Wort Saint-Paul sind in einer Sackgasse. „Die Direktion hat am Montagabend einseitig beschlossen, dass die Verhandlungen gescheitert sind, und will das Dossier an die nationale Schlichtungsstelle übergeben“, erklärt Céline Conter vom LCGB.
Der LCGB will wegen des einseitigen Verhandlungsabbruches am Donnerstag um 10.00 Uhr vor dem Luxemburger Wort protestieren. „Wir rechnen mit 150 bis 200 Leuten“, erklärt die Pressesprecherin des LCGB Carine Breuer. Im Rahmen der Protestaktion will der Gewerkschaftsbund noch einmal auf die zahlreichen Missstände beim Luxemburger Wort aufmerksam machen.
Treffen mit Arbeitsminister
Noch am Montagnachmittag traf sich die Gewerkschaft mit Arbeitsminister Dan Kersch (LSAP) – ein Treffen, dem die Direktion des Verlagshauses trotz ausführlicher Einladung fernblieb, sagt Conter. „Der Arbeitsminister hat angeboten, die Verhandlungsdauer für einen Sozialplan zu verlängern“, erklärt Conter. Das hat auch Arbeitsminister Dan Kersch auf Nachfrage des Tageblatt bestätigt. Ein Angebot, das die Direktion im Anschluss an das Treffen jedoch ausschlug.
Dan Kersch hat sich nach dem Treffen zusätzlich an die Direktion von Saint-Paul und regie.lu gewandt. „Ich habe den beiden Direktionen am Dienstag einen Brief geschrieben, in denen ich noch einmal auf die zahlreichen Möglichkeiten des Luxemburger Sozialmodells hingewiesen habe und einen ,plan de maintien dans l’emploi‘ vorgeschlagen habe“, erklärt der LSAP-Politiker gegenüber dem Tageblatt und erhofft sich einen Kurswechsel bei den zuständigen Direktionen. Das Luxemburger Wort sei schließlich ein Luxemburger Traditionsbetrieb mit einer sozialen Verantwortung, so der Minister. „Die können nicht einfach eine ,hire and fire‘-Logik an den Tag legen“, sagt Kersch.
Der Vertreter der Personaldelegation des Luxemburger Wort Guy Pelletier wollte sich wegen der Verhandlungen gegenüber dem Tageblatt nicht äußern.
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