Wohnen in Luxemburg / Auch im zweiten Quartal 2022 sind die Preise weiter rasant gestiegen
Die Preise für Wohnungen in Luxemburg steigen immer noch rasant. Zwischen April und August wurde, vorläufigen Zahlen von Statec zufolge, eine Jahreswachstumsrate von 11,5 Prozent gemessen.
Die Vorhersagen mancher Branchenexperten, die mit langsamer steigenden Immobilienpreisen im zweiten Quartal 2022 gerechnet haben, werden von den neuesten Zahlen des nationalen statistischen Instituts nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil: Insgesamt lagen die Wohnungspreise zwischen April und August des laufenden Jahres zufolge 11,5 Prozent über denen vom Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal waren es „nur“ (revidiert) 10,3 Prozent.
Im Detail: Am kräftigsten gestiegen in den letzten drei Monaten 2022 sind die Preise für bestehende Häuser (plus 15,5 Prozent im Jahresvergleich). Rasant gestiegen, wenn auch leicht langsamer als zuvor, sind ebenfalls die Preise für bestehende Apartment-Wohnungen (plus 9,1 Prozent im Jahresvergleich). Die Preise für neue Apartment-Wohnungen legten um neun Prozent zu.
Der Durchschnittspreis einer Apartment-Wohnung liegt mittlerweile bei 699.140 Euro (Vorquartal: 688.428). Verglichen mit dem Vorjahresquartal haben die Durchschnittspreise deutlich zugelegt. Vor einem Jahr lag er erst bei 657.920 Euro.
Von einer Beruhigung der Preise kann demnach noch keine Rede sein. Nur verglichen mit der Rekord-Zuwachsrate von fast unglaublichen 17,2 Prozent, die im ersten Quartal 2021 (im Vergleich zum Vorjahr) gemessen wurde, handelt es sich um eine sichtbare Abkühlung. Es ist mittlerweile das 13. Quartal in Folge, in dem die Preise (im Jahresvergleich) um mehr als zehn Prozent zulegten.
Die Geschwindigkeit, mit der die Preise für Wohnungen zulegen, bleibt demnach überaus hoch. Ein neuer Rekord bei der Preissteigerungsrate war im Gesamtjahr 2021 (mit einer Wachstumsrate von 13,9 Prozent) sehr knapp vermieden worden. Im Vorjahr 2020 waren die Preise für Wohnimmobilien um noch höhere 14,5 Prozent nach oben geschnellt. Im Jahr 2019 waren die Preise um 10,1 Prozent gestiegen. Ein Jahr davor, 2018, hatte die Steigerung erst 7 Prozent betragen. 2017 waren es „nur“ 5,6 Prozent. Im Jahr 2014 waren die Preise lediglich um 4,4 Prozent gestiegen.
Doch trotz der weiter hohen Steigerungsrate scheint die Zeit der neuen Rekorde bei den Preissteigerungen doch vorbei zu sein. Im Quartalsvergleich hat Statec eine leichte Verlangsamung der Preisanstiege gemessen. Verglichen mit dem ersten Quartal, lag die Wachstumsrate im zweiten bei 2,1 Prozent. In den drei Monaten zuvor waren es 2,7 Prozent. Die Anstiegsrate liegt damit leicht unter der vom Vorjahr, und spürbar niedriger als 2020, als im Schnitt Quartalszuwächse von rund vier Prozent gemessen wurden.
Tausende neue Mitarbeiter brauchen Wohnungen
Einen Mangel an Nachfrage dürfte es auch weiterhin nicht geben: Darauf deutet die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze hin. Das Land zählt heute rund 16.500 Arbeitsplätze mehr als vor einem Jahr. Seit Ende Januar 2020 (also vor der Corona-Krise) sind im Großherzogtum mehr als 32.000 neue Stellen entstanden. Im Mai war erstmals die Marke von (saisonbereinigt) einer halben Million Arbeitsplätze überschritten worden.
Weitere Faktoren, die die Preissteigerungsrate hoch bleiben lassen, sind beispielsweise die steigenden Baupreise und die hohe Geldentwertungsrate. Letztere sorgt dafür, dass es für finanzkräftige Investoren kaum eine attraktivere und sicherere Möglichkeit zur Geldanlage gibt als Immobilien. Da Geld auf Sparbüchern wegen der niedrigen Zinsen und der hohen Inflationsrate Monat für Monat an Kaufkraft verliert, bieten sich Investitionen in Gebäude als Alternative an.
Trotz der augenscheinlich weiter steigenden Nachfrage nach Wohnraum war die Zahl der getätigten Verkäufe im zweiten Quartal 2022 rückläufig. Insgesamt wurden zwischen April und August dieses Jahres 1.533 Verkäufe gezählt. Im Vorjahreszeitraum waren es 1.696. Zwischen Januar und März waren es 1.739.
Dabei entwickelt sich die Zahl der Wohnungsverkäufe in Luxemburg, auch über mehrere Jahre betrachtet, nur sehr langsam. Zwischen 2015 und 2021 betrug die Zuwachsrate lediglich 7,84 Prozent. Es ist die niedrigste Zuwachsrate aller EU-Mitgliedstaaten, für die Zahlen vorliegen. In den Niederlanden beispielsweise wurde in dem Zeitraum ein Zuwachs von 27,82 Prozent gemessen.
Bei derartigen Preissteigerungsraten ist es dann auch nicht überraschend, dass immer weniger Menschen Besitzer der Wohnung sind, in der sie leben. Zählten im Jahr 2007 noch 74,5 Prozent der Einwohner des Großherzogtums als Besitzer der eigenen vier Wände, so ist ihr Anteil 2020 auf 68,4 Prozent zurückgegangen. Das ist erstmals weniger als der europäische Durchschnitt und dürfte langfristig zu steigenden Ungleichheiten führen. Für das Vermögen der einzelnen Haushalte spielt es hierzulande nämlich eine große Rolle, ob die eigene Wohnung gekauft oder gemietet wird. Wer sein Haus gekauft hat, der hat später deutlich mehr Vermögen als der, der sich für die Miete entschieden hat.
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Wohnen in Luxusburg wird immer mehr unerträglicher,
Monaco,Dubai usw.werden bald übertroffen.
Was soll diese Wohnungsbaupolitik,nur für reiche Bonzen gedacht,
Baumafia lässt grüssen.