/ Auch Junge kann es treffen: Schlaganfall-Verein „Blëtz“ will sensibilisieren
Schlaganfälle sind nicht in erster Linie eine Krankheit des Alters. Jeder kann davon betroffen sein. Die Blëtz Asbl. und ihre Präsidentin Chantal Keller (60) wollen am 10. Mai deshalb nicht nur sensibilisieren, sondern vor allem auch jungen Betroffenen eine Plattform bieten.
Tageblatt: Seit wann besteht die Blëtz Asbl. und was ist ihre Zielsetzung?
Chantal Keller: Die Asbl. gibt es seit 2013. Gegründet wurde sie von Marc Schommer, Claudia Landa und mir. Unser Logo mit den drei Köpfen sagt eigentlich alles über unsere Zielsetzung aus. Einerseits wollen wir Betroffene unterstützen. Andererseits wollen wir das breite Publikum über diese Krankheit informieren sowie dafür sorgen, dass zum Thema Schlaganfall weiterhin intensiv geforscht wird. Jeden Monat organisieren wir deshalb eine Veranstaltung, bei der wir das Thema Schlaganfall, das viele Facetten hat, in den Fokus rücken.
Wie sehen die Statistiken hierzulande aus?
Jeden Tag erleiden hierzulande vier Menschen einen Schlaganfall. Jährlich sind das in etwa 1.500 Personen.
Warum ist Ihnen der 10. Mai so wichtig?
Im Jahr 1999 wurde in Deutschland der Tag des Schlaganfalls ausgerufen. Wir nutzen diesen Tag, um ebenfalls zu sensibilisieren, springen sozusagen mit auf den Zug und haben aus diesem Grund eine groß angelegte Kampagne ins Leben gerufen.
Was ist das Thema dieser Kampagne?
Thema sind die jungen Betroffenen. Denn über sie wird hierzulande nie gesprochen. In Deutschland wird bei etwa 300 Kindern und Jugendlichen jährlich ein Schlaganfall diagnostiziert. Für Luxemburg gibt es bislang in der Hinsicht keinerlei Zahlen.
Warum?
Das ist eine gute Frage. Die Antwort ist ganz einfach: weil die Statistiken nicht aufbereitet sind.
Was erwarten Sie sich von dieser Kampagne?
Dass die jungen Betroffenen sich melden und wir so mit ihnen in Kontakt treten können. Am 25. Mai findet im „Centre Louis Ganser“ in Bettemburg eine Versammlung zu diesem Thema statt. Ziel ist es, sich auszutauschen.
Was wünschen Sie sich?
Wir wünschen uns ein richtiges Nachsorge-Zentrum. Es wäre gut, wenn die Politik in der Hinsicht den Hebel ansetzen würde. Denn oft ist es so, dass Patienten nach ihrem Aufenthalt im Rehazentrum alleine gelassen werden und dann auf sich selber gestellt sind. Sie brauchen aber eine intensive und zum Teil auch individuelle Nachbetreuung.
Warum setzen Sie sich überhaupt dermaßen ein?
Ich hatte selber 2007 einen Schlaganfall. Marc Schommer ebenfalls.
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